+++ Lufthansa News Update | No.2/09 +++

+++ 1.000 neue Mitarbeiter jeden Monat +++ Keine dimmbaren Fenster im Lufthansa-Airbus +++ Mehr Geld für fliegendes Personal +++ Zwei neue Ziele in Jordanien ab Zürich +++ Austrian stellt Nachwuchs ein +++ Ein Prozent der Lufthansa Kunden kompensiert Emissionen +++

1.000 neue Mitarbeiter jeden Monat

Es läuft wieder bei der Lufthansa, man hat sogar Schwierigkeiten mit der Produktion hinterherzukommen. Aus diesem Grund will man die Personalprobleme entschlossen angehen und etwa 20.000 neue Mitarbeiter bis Ende 2023 einstellen. Der Konzern hatte sich während der Pandemie von Tausenden Angestellten getrennt, diese fehlten beim Restart in diesem Sommer. Die chaotischen Zustände an den Flughäfen waren hauptsächlich auf den Personalmangel bei der Airline aber auch bei den Flughäfen und Systempartnern spürbar.

Foto: Lufthansa

Bei den 20.000 Neueinstellungen handele es sich um 12.000 neue Stellen die wieder besetzt werden sollen, etwa 8.000 sollen ausscheidende Mitarbeiter ersetzen. Bis Ende 2023 würde dies grob 1.000 neue Mitarbeiter pro Monat bedeuten.

Keine dimmbaren Fenster im Lufthansa-Airbus

Man kennt sie aus den Dreamlinern von Boeing, noch in diesem Jahr soll der erste Airbus A350 mit dimmbaren Fenstern ausgeliefert werden. Innerhalb von einigen Sekunden kann die Kabine auch von zentraler Stelle abgedunkelt werden, dank der neuesten Technologie ist dies inzwischen doppelt so schnell möglich.

Foto: Latam Dreamliner

Airbus will das Feature den Kunden als Zusatzoption anbieten, Lufthansa hat bereits abgelehnt. Ein Sprecher hat sich gegenüber dem aeroTELEGRAPH entsprechend geäußert und den Schritt mit der Technologie begründet.

Mehr Geld für fliegendes Personal

Die Verhandlungen mit den Piloten laufen, für die Belegschaft am Boden konnte Verdi einen guten Abschluss erzielen. Nun fehlen noch die Flugbegleiter, Lufthansa will auf die Mitarbeiter in der Kabine zugehen und insbesondere den neu eingestellten Stewards Vergütungserhöhungen anbieten. Man befindet sich mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO bereits in Gesprächen, bis Ende Oktober gilt hier noch die Friedenspflicht.

Es ist selbstverständlich, dass wir unseren Kabinenmitarbeitern, vor allem in den unteren Lohngruppen, aber auch in Summe, Einkommenszuwächse zukommen lassen wollen. Wir haben unsere Mitarbeiter in der Pandemie nicht alleine gelassen und wir werden sie nicht alleine lassen in der Inflation.

Foto: Lufthansa

Schon vor Beginn der Pandemie wurden Personalkosten dadurch gesenkt, indem man bei Neuanstellungen geringere Einstiegsgehälter vereinbart hat. Warnstreiks nach dem Ende der Friedenspflicht will Lufthansa nun offensichtlich vermeiden und proaktiv auf die Vertreter der Berufsgruppe zugehen.

Zwei neue Ziele in Jordanien ab Zürich

Jordanien ist facettenreich und hat einiges zu bieten, Highlights sind das Tote Meer, die berühmte archäologische Stätte Petra, Strände im Süden des Landes sowie die Metropole Amman. Der Schweizer Ferienflieger Edelweiss fliegt ab dem 2. Februar 2023 jeweils donnerstags und sonntags als Dreiecksflug von Zürich nach Amman (AMM) und weiter nach Akaba (AQJ).

Die Stadt am Golf von Akaba liegt 4 Fahrstunden von der Hauptstadt Amman entfernt. An der Küste gibt es zahlreiche Hotelanlangen zum Baden und Entspannen, auf Taucher wartet eine interessante Unterwasserwelt mit Wracks und intakten Riffen.

Great Circle Mapper

Die Flüge ermöglichen den Besuchern beispielsweise nach Amman zu fliegen, eine Rundreise zu machen und den Rückflug in Akaba anzutreten. Edelweiss setzt einen Airbus A320 ein, die Flüge sind unter anderem auch mit Zubringern bei Lufthansa buchbar.

Austrian stellt Nachwuchs ein

Austrian Airlines hat in diesem Monat gleich 13 neue Mechatronik-Lehrlinge bei der Technik in Wien eingestellt, damit hat die Österreichische Gesellschaft nun 32 Auszubildende in der Fertigungstechnik. Die neuen Mitarbeiter wurden von AUA-Manager Francesco Sciortino begrüßt:

Die Lehrlingsausbildung nimmt auch nach 25 Jahren weiterhin einen hohen Stellenwert für uns ein. Zum einen, um selbst Fachkräfte von morgen auszubilden, zum anderen um mit jungen, engagierten Talenten neue Ideen und Innovationen ins Unternehmen zu bringen und der Jugend berufliche Perspektiven zu bieten

Foto: Austrian

Die Lehre dauert 3,5 Jahre und umfasst ein praxisorientiertes „Training on the Job“ in den Fachwerkstätten und in der Flugzeugwartung. Für 2023 sollen sogar bis zu 24 Auszubildende aufgenommen werden, Bewerbungen sind ab Jahresende möglich.

Ein Prozent der Lufthansa Kunden kompensiert Emissionen

Gerade nur einer von Hundert Lufthansa Kunden kompensiert die CO2-Emissionen des gebuchten Fluges- zumindest zum Teil. Dieser Wert lag noch vor einiger Zeit im Promillebereich, inzwischen wurden mehrere Möglichkeiten zum Ausgleich in die Buchungsmaske integriert. Auf Kurszstrecken wird sogar die vollständige Reduktion des CO2-Wertes mit 100 Prozent nachhaltigem Treibstoff angeboten.

Nachhaltiger Fliegen & 20 Prozent mehr Meilen | Lufthansa führt Green Fare ein

Erst vor wenigen Wochen wurde die Green Fare eingeführt, ein Tarif der im Flugpreis einen vollständigen Ausgleich beinhaltet. Dieser erfolgt dabei zu 80 Prozent über Klimaschutzprojekte und zu 20 Prozent über SAF (Sustainable Aviation Fuels). Das Pilotprojekt wird zunächst allen Gästen angeboten, die ihren Flug ab Dänemark, Schweden und Norwegen beginnen. Der Tarif ist bereits buchbar und wird zusätzlich zu den bekannten Optionen wie Light, Classic & Flex angezeigt.

Lufthansa News Update | Frankfurtflyer Kommentar

Die Pandemie kam und die Auswirkungen waren für die Branche verheerend. An eine schnelle Erholung hat man nicht mehr geglaubt, Lufthansa hat sich daraufhin eine Schrumpfkur verpasst. Zahlreiche Flugzeuge wurde stillgelegt, Tausende Mitarbeiter haben den Konzern verlassen.

Vielen hat man Abfindungen angeboten, einigen wurden die Verträge nicht mehr verlängert, im Ausland gab es Kündigungen. Doch dann ging es ganz plötzlich wieder los, der raketen-artige Start im Frühling überraschte nicht nur die Planer. Schnell war klar daß die Nachfrage nicht bedient werden kann- es mangelte an Personal.

Chaotische Zustände an den Flughäfen, Verspätungen und massive Unregelmäßigkeiten waren die unmittelbare Folge, mehrere Tausend Flüge wurden mittelfristig aus den Flugplänen genommen. Mit einem beständigen Personalkörper hätte man den Ansturm sicherlich mit wesentlich mehr Stabilität bedienen können, die Ausgleichszahlungen und Erstattungen sowie deren Bearbeitung hätten sich in Grenzen gehalten. Hätte, hätte…

 

5 Kommentare

  1. Wie sind eigentlich die Langzeiterfahrungen mit den Fenstern bei der 787? Da habe ich noch gar keine Berichte gefunden.

    Zumindest aus meiner Sicht liest die Technik sich nicht unproblematisch. Weniger wegen der Kritik an der nicht perfekten Verdunkelung. Technologiebedingt absorbiert der der Außenseite des Flugzeugs zugewandte Teil dieser Scheiben immer die Hälfte des Lichts. Auf der Sonnenseite oberhalb der Wolken ist das eine Menge. Klingt für mich nach erheblicher Wärmelast, eher doch nicht zur Freude der Flüssigkristalle?

    Andererseits ist dieser Effekt natürlich jedem Ingenieur sofort vorhersehbar und sollte in der Konstruktion eingepreist sein?

  2. Zum Glück übernimmt LH das mit den Fenstern nicht. Ich finde kaum etwas schlimmer in modernen Flugzeugen. Allein deshalb meide ich die 787. Dass die Crew die Maschine einfach zur Dunkelheit zwingen kann, geht gar nicht. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie ich ständig zu verdunkelten Fenstern gezwungen werde, selbst wenn ich z.B. gerade die tollen Eisberge von Grönland sehen will. Und das nur, weil wieder irgendwer unbedingt in Dunkelheit sitzen will oder die Crew keinen Bock hat.

      • Wieso muss man denn ständig schlafen? Das bringt doch den ganzen Biorhythmus durcheinander. Und man kann ja auch eine Schlafmaske nutzen. Wieso müssen alle im Dunkeln sitzen? Ist mir unbegreiflich.

  3. Ich wundere mich eh jedesmal, dass auf einem Tagesflug in Richtung Westen die Kabine verdunkelt wird.
    Es ist mitten im Nachmittag und die Kabine pennt! Mach ich doch daheim auch nicht.

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