+++ Neue Lufthansa Express-Strecke +++ Forderung nach schnellerer Anbindung zum MUC +++ Verstärkung bei Swiss sorgt für Verärgerung +++ 30.000 neue Sitze +++ Swiss bezahlt Kredit zurück +++
Neue Lufthansa Express-Strecke
Ab dem kommenden Monat wird das bestehende Lufthansa Express Bus-Netz ausgebaut. Am 1. Juli können Lufthansa Kunden zum ersten Mal Busse aus dem Allgäu nutzen um zum Drehkreuz nach München zu gelangen. Die Verbindung wird viermal täglich angeboten und führt von und nach Kempten, die Reisezeit wird mit 2:15 Stunden angegeben.
Wie bei allen anderen Lufthansa Express Bus-Strecken muss man das Ticket vorher auf der Homepage oder im Reisebüro buchen und online einchecken. Der Bus hat eine LH Flugnummer und bietet alle Vorteile wie Anschlussgarantie, Sitzplatzreservierung und das Sammeln von Miles & More Meilen. Zum Einsatz kommt ein komfortabler Reisebus, den Kunden von Fahrten von und nach Nürnberg oder Innsbruck kennen.
Forderung nach schnellerer Anbindung zum MUC
Der Flughafen München ist für Lufthansa von immenser Bedeutung, neben der Funktion als Drehkreuz hat der Airport ein riesiges Einzugsgebiet. Nur mit Erreichbarkeit ist es so eine Sache, MUC hängt nicht am Fernbahnnetz und kann öffentlich nur per Regionalbahn, Bus und S-Bahn erreicht werden. Die Fahrt zum Stadtzentrum dauert in der Regel gut 40 Minuten.
Laut Abendzeitung übt die Airline nun Druck aus und fordert vom Freistaat Bayern, dass der Flughafen bis 2025 per schneller Bahnverbindung erreichbar sein soll. Nach jetzigem Planungsstand ist eine solche Verbindung erst für 2030 geplant. Diese sei von der Fertigstellung der zweiten Stammstrecke abhängig. Einen konkreten Zeitplan für die Anbindung an die ICE Trasse existiert nach wie vor nicht.
Verstärkung bei Swiss sorgt für Verärgerung
Etwa 1.700 Vollzeitstellen hat Swiss während der Pandemie abgebaut, wie sich herausstellt war dies übereilt. Die Nachfrage steigt wieder genauso wie der Bedarf an Personal. Als Übergangslösung will die Schweizer LH-Tochter Personal von der Konzernmutter aus Deutschland temporär übernehmen. Nun gibt es Ärger bei den Kabinencrews der Swiss, da die Konditionen für die Aushilfskräfte zum Teil besser sei als die eigenen.
Swiss dementiert dies und spricht von einem Zimmer, das während der Einsatzdauer gestellt wird und verteidigt die monatliche Sonderzahlung von 500 Franken für zusätzliche Aufwendungen. Es kann nicht erwartet werden kann, dass der Wohnsitz für die befristete Dauer der Anstellung verlegt wird, so die Airline.
30.000 neue Sitze
Die Boeing 777X verspätet sich, die Auslieferung des neuen Flugzeugs wird inzwischen nicht vor 2025 erwartet. Damit wollte Lufthansa die neue Business Class einführen, die Ankündigung liegt bereits vier Jahre zurück. Das neue Sitzprodukt wird nun in anderen Neuauslieferungen installiert, in einem Jahr erwartet man sowohl die nächsten Airbus A350 sowie die ersten Boeing 787 Dreamliner, die für Lufthansa hergestellt werden.
An Bord nicht nur eine neue Business Class, sondern auch neue Sitze in Economy und Premium Economy Class. Diese Sitze sollen identisch mit dem gerade eingeführten Premium Economy Sitz von Swiss sein. Auch First Class Passagiere dürfen sich freuen, in den kommenden A350 sollen vier Sessel der Luxusklasse installiert werde. Bestandsflugzeuge wie die Boeing 747-8 sollen umgerüstet werden, das Volumen der Erneuerung beinhaltet etwa 30.000 Sitze auf ca. 100 Jets.
Swiss bezahlt Kredit zurück
Swiss hat den vom Bund verbürgten Bankkredit vor Ende der Laufzeit zurückgeführt, die künftige Finanzierung wird über den Kapitalmarkt sichergestellt. Die LH Group-Airline gibt an, nie mehr als die Hälfte des Überbrückungskredits beansprucht und insgesamt 60 Mio. Schweizer Franken für Zinsen und Gebühren bezahlt zu haben.
Der vom Bund verbürgte Bankkredit wurde schon Ende Mai zurückgeführt. Aufgrund der stabileren pandemischen Lage sowie der positiven Entwicklung der Liquiditätssituation infolge gelockerter Reisebeschränkungen sieht man sich in der Lage, den Schritt zu gehen und sich am Kapitalmarkt zu finanzieren. Die ursprüngliche Laufzeit ging bis ins Jahr 2025.
Lufthansa News Update | Frankfurtflyer Kommentar
Das Thema Schnellbahnanbindung am MUC ist wohl so alt wie der Flughafen selbst. Doch in den 30 Jahren hat sich nicht allzu viel getan. Transrapid, Express S-Bahn oder ICE Anbindung wurden nie verwirklicht, die Lage wird sich mittelfristig auch nicht ändern. Lediglich der Service mit Bussen wurde von Fernbuslinien und Lufthansa eingeführt und ausgebaut, vor einigen Jahren kam der Regionalexpress aus Regensburg dazu.
Vom Münchener Hauptbahnhof gibt es inzwischen Sprinterzüge zu anderen Airports wie die in Zürich und Frankfurt- letzterer ist in nur 3 Stunden von der bayerischen Innenstadt am Frankfurter Flughafen. Ich befinde mich in diesem Moment im ICE von Nürnberg nach München, die Fahrt führt nur wenige Kilometer Luftlinie am Flugplatz im Erdinger Moss vorbei, bis zur Ankunft am Terminal dauert es allerdings noch über eine Stunde.
Ein wenig wäre in Sachen Bahnanbindung MUC machbar. Zuallererst natürlich ein durchgehender Regionalexpress ab Nürnberg. Dann ist die Umsteigerei in München Hbf. schon ein kleiner Wandertag. Es ginge eine Regionalbahn vom Hauptbahnhof über den Südring zum Ostbahnhof, dann weiter über die bekannte Strecke, vielleicht nur mit einem Halt, in Unterföhring beispielsweise. Das ist ein großer Gewerbestandort.