Lufthansa reduziert Langstreckennetz erneut: Südafrika-Verbindung vor dem Aus

Lufthansa Airbus A350, Foto: Robert

Die Lufthansa-Gruppe reduziert erneut ihr Streckennetz: Mehrere Langstreckenverbindungen fielen schon weg, darunter die kürzlich gestrichenen Flüge nach Peking, Sao Paulo und Minneapolis. Auch Johannesburg wird ab Sommer 2025 vorerst nicht mehr von München direkt angeflogen. Die Ursache für dieses Streichkonzert sind weiterhin Engpässe in der Flugzeugflotte, da dringend benötigte Neulieferungen auf sich warten lassen.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Streichungen im Langstreckennetz: Nach den Verbindungen nach Peking, Minneapolis und Sao Paulo wird nun auch Johannesburg eingestellt.
  • Weitere Flüge nach Südafrika: Ganzjährig werden Johannesburg und auch Kapstadt von Frankfurt aus angeflogen.
  • Aussicht für Johannesburg: Die Verbindung ab München könnte im Winterflugplan 2026 wiederaufgenommen werden.

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Regelmäßig scannt Frankfurtflyer.de die Flugpläne verschiedener Airlines nach neuen Zielen. Besonders die Lufthansa-Gruppe steht dabei naturgemäß im Fokus. Doch leider waren es in den vergangenen Wochen weniger die positiven Nachrichten über neue Destinationen, die unsere Aufmerksamkeit erregten, als vielmehr Streckeneinstellungen. Rund um den Globus und an beiden Hubs reduziert speziell Lufthansa derzeit ihr Angebot. Bereits im September 2024 wurde auf grund der ungünstigen Wettbewerbssituation der Direktflug von Frankfurt nach Peking aufgegeben. Erst vor wenigen Tagen wurde dann bekannt, dass nach nur wenigen Monaten auch die Non-Stop-Verbindung von Frankfurt nach Minneapolis-St.Paul gestrichen wird. Zum Glück nicht ersatzlos, denn Discover Airlines springt für den Kranich ein. Dieses Glück hat das brasilianische Sao Paulo nicht. Die lang ersehnte Verbindung zwischen München und dem südamerikanischen Wirtschaftszentrum wird nach dem Winterflugplan 2024/25 direkt wieder ausgesetzt.

Die Gründe für die Streichungen im Lufthansa-Flugplan sind vielfältig, doch ein zentrales Thema taucht immer wieder auf: mangelnde Kapazitäten in der Flugzeugflotte. Wie viele andere Airlines wartet Lufthansa dringend auf bestellte Flugzeuge der großen Hersteller. Doch die Lieferungen verzögern sich. Das führt nun zu einer weiteren Streichung eines Langstreckenziels: Ab dem Sommerflugplan 2025 werden die Flüge von München nach Johannesburg eingestellt.

  • LH578 | 19:30 Uhr München (MUC) – 07:05+1 Uhr Johannesburg (JNB) | Airbus A350-900XWB | montags, mittwochs, samstags
  • LH579 | 10:10 Uhr Johannesburg (JNB) – 19:35 Uhr München (MUC) | Arbus A350-900XWB | dienstags, donnerstags, sonntags

Bis zum 30. März 2025 fliegt Lufthansa mit dem Airbus A350-900XWB noch dreimal pro Woche nach Johannesburg. Danach ist vorerst Schluss, wobei die Verbindung im folgenden Winterflugplan wiederaufgenommen werden könnte. Das ganze Jahr über geht es weiterhin von Frankfurt nach Johannesburg und auch Kapstadt (CPT).

Screenshot: gcmap.com

Lufthansa reduziert Langstreckennetz erneut: Südafrika-Verbindung vor dem Aus | Frankfurtflyer Kommentar

Es zeichnet sich immer mehr ab, dass Lufthansa-Fluggäste weniger die Wahl haben, ob sie von Frankfurt (FRA) oder München (MUC) fliegen können, sondern sich mit einem verbleibenden Hub arrangieren müssen. Für Fluggäste, die einen Zubringer buchen müssen, dürfte das nur seltenst eine Rolle spielen. Wobei! Nehmen wir das konkrete Beispiel des Flughafen Münster-Osnabrück. Dort wurde die Verbindung nach Frankfurt mit der Begründung eingestellt, dass auch ab dem Drehkreuz München eine entsprechende Konnektivität gegeben ist. Nun ja, wenn man nicht gerade nach Südafrika oder Brasilien will.

19 Kommentare

  1. Bei Lufthansa wird es immer absurder. Sie stellen Strecken ein, weil ihnen die Flugzeuge fehlen? Haben die sich in Luft aufgelöst? Hat Lufthansa neue Flüge oder mehr Flüge auf bestehenden Linien angekündigt? Nein. Also gibt es nur eine Erklärung, Lufthansa nimmt Flugzeuge aus dem Betrieb und sagt dann, sie haben nicht genug Flugzeuge. Das ist ein Skandal. Wenn sie keine neuen Maschinen bekommen, müssen sie eben die alten weiter fliegen, egal wie teuer die sind. Lufthansa interessiert sich überhaupt nicht mehr für seine Passagiere, denen geht es nur noch ums Geld. Mit so einer Airline fliege ich nicht mehr.

    • Wo ist der Skandal? Das nennt man betriebswirtschaftliches Handeln. Die LH ist ja kein Stadtwerk, das Leistungen der Daseinsvorsorge erbringt bzw. erbringen muss.
      Ein Skandal läge dann eher bei der Politik, wenn sie anderen Fluglinien den Zugang zum Markt erschwerte und deshalb nicht nach Südafrika gereist werden könnte. Soweit ich das beurteilen kann, gibt es aber genug Flugverbindungen dorthin mit den europäischen Wettbewerbern.

    • Natürlich geht es denen ums Geld oder hatten Sie gedacht, Sie werden durch die Gegend geflogen, weil es einer Lufthansa sozialpartnerschaftlich ganz besonders viel daran liegt, irgendwelche Airports anzufliegen um damit dann unter Umständen und eventuell kostendeckend zu arbeiten???
      Gerne beim nächsten Kommentar reflektieren und DANACH losschreiben. 😉

    • Wir können aber auch nicht immer mehr Strecken anbieten, ohne auch viel mehr Personal zu bekommen – gerade in den Sommermonaten fliegen wir in der Kabine am Limit!
      – Gruß, eine „alte“ Flugbegleiterin

      • Emirates und Etihad würden gerne von Berlin aus Langstreckenflüge anbieten, was Lufthansa aber immer wieder verhindert, ohne selbst etwas anzubieten. Spohrs Kalkül, dass alle Berliner dann nach FRA/MUC genötigt werden, geht nicht auf, denn tausende Berlin fliegen täglich nach Kopenhagen, um von dort Langstrecken zu fliegen. Millionen Fluggäste werden nie wieder via FRA und MUC fliegen, weil sie lernen, dass Kopenhagen günstigere Flüge anbietet und dort vieles besser organisiert ist als im FRA/MUC-Chaos. Bezüglich des Managements ist Spohr eine reine Katastrophe.

        • Dir ist aber schon klar, dass diese Bilateralen Verträge nicht von Lufthansa ausgehandelt werden, sondern in Brüssel?

          Klar wird Lufthansa dafür werben, Emirates nicht mehr Zugang zum Markt zu verschaffen, aber Qatar Airways hat z.B. keine Restriktionen mehr was die Anzahl der Ziele in Europa angeht.

          • Naja, die LH lobbyiert sehr eng (wirklich sehr eng) beim Bundesverkehrsministerium und in Brüssel, dass Emirates nicht mehr Flugrechte erhält. Seit 20 Jahren ist das so. Man hat einen „Pakt“ mit der Bundesregierung diesbezüglich.
            Würde Emirates Deutschland anfliegen, wie sie wollten, wäre die LH eben kleiner.
            Ich fliege übrigens lieber Lufthansa als Emirates. Aus moralischen Gründen.

          • Und wie man ja an dem ganzen ITA Prozess sehen kann lobbyiert sie da ja auch sehr erfolgreich… nicht.

            Wobei mich jetzt schon genauer interessiert, was Dich da moralisch treibt?

    • Genau deiner Meinung, Lufthansa / Discover Airlines geht es nur ums Geld und als DIENSTLEISTER geht ihnen das Interesse der Passagier am Allerwertesten vorbei, das sieht man an der Route Frankfurt – Windhoek, wo REGELMÄßIG der 2te Abebdflug auf den nächsten Morgen verschoben wird, daß damit dem Tourist extreme Unannehmlichkeiten verursacht werden, interessiert die Airline nicht, und nur nach mehrfachen Aufforderungen (oder die Inanspruchnahme von „Flightright) bezahlen die dann die Entschädigungen.
      Es ist somit kein Wunder daß immer mehr Fluggäste auf die zuverlässigen Airlines (Ethiopia Air) umsteigen, da bei denen dann auch noch die Leistungen im einiges besser sind als bei Lufthansa / Discover Airlines!

    • …Sie haben wohl nur ein persönliches Problem mit LH, und ich möchte nicht wissen in welchem Unternehmen Sie arbeiten. Ich bin froh, dass LH wirtschaftlich denkt,plant und den Flugplan saisonal anpasst.

    • einem börsennotierten Unternehmen geht es immer nur ums Geld. Wenn du Aktionär von solch einem Unternehmen wärst würdest du es als Skandal bewerten wenn es nicht so wäre und du könntest dann auch immer noch mit einer anderen Airline fliegen

  2. Dass LH Flugzeuge fehlen, steht außer Frage. Die Streichung von JNB/GRU ab MUC ist meiner Meinung nach wohl eher saisonal bedingt (und somit nichts Ungewöhnliches); ab FRA+MUC zu fliegen, macht im Südwinter keinen Sinn.

  3. Die Flugzeiten waren bei dem Flug fuer Business.Reisende auch unpraktisch. Ich fliege lieber JNB-ZRH/FRA-MUC ueber Nacht, als 12 h am Tag. Das ist total verlorene Zeit…. kein grosser Verlust, da es immer noch 14 Fluege die Woche gibt. Denke eher, dass es keine Nachfrage gibt, die MUC Verbindung ist ja auch erst seit 2024 am Start (frueher flog das SA).

  4. Ich fände es nur gut, wenn die Lufthansa endlich vollends verschwindet; Emirates, Quatar, Turkish, selbst Ethiopian und etliche andere Airlines machen es schon lange vor, wie Luftfahrt funktioniert. Moderne, freundlich und voller Service.

  5. Ich fliege schon lange nicht mehr von Zürich über München oder Frankfurt. Diese Flughäfen sind eine Katastrophe zum umsteigen wenn man von einer Langstrecke kommt. Lufthansa fliege ich schon lange nicht mehr, das Personal ist meistens unfreundlich und arrogant (BusnissClass). Leider fliegen nun viele von denen auf der Swiss zeiweise hat man das gefühl auf der Lufthansa zu sein und freundlicher sind sie auch nicht geworden. Sollen einfach dort bleiben wo sie her gekommen sind und Lufthansa soll besser zu ihrem Personal schauen!

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