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Lufthansa will Einreiseregelungen umgehen und kurzfristig einen Standort in Bangkok aufbauen

Foto: Lufthansa

Nach wie vor bedient Lufthansa nicht alle Destinationen, die es auch vor der Pandemie im Flugplan gab. Unter anderem fehlt derzeit die wichtige Verbindung nach Hongkong. Die Auflagen für die Einreise der Besatzungen in die chinesische Sonderverwaltungszone sind enorm und machen die Operation unmöglich. Swiss hat daher die Route aus dem Programm genommen, Lufthansa zeigt sich kreativ und will vorübergehend einen Zwischenstandort für Crews aufbauen.

Drei Tests und Quarantäne erforderlich

Die Regelungen und Vorschriften die für die Einreise in Hongkong gelten sind umfangreich und strikt. Dahinter steckt die Zero-Covid Strategie der Behörden, diese wurden vor kurzem erneut verschärft. Neben drei PCR-Tests gilt für die Airline-Mitarbeiter eine Quarantäne, die Hotels dürfen nicht verlassen werden.

Sollte nur ein Testergebnis positiv ausfallen, müssen zunächst alle Crewmitglieder bleiben. Finnair und British Airways haben dies bereits zu spüren bekommen, nachdem einzelne Mitarbeiter vor Ort positiv getestet wurden. Die Besatzungen der Gesellschaften mussten daraufhin geschlossen in der Metropole bleiben, die entsprechenden Flüge wurden gecancelt.

Dabei wird ausschließlich geimpftes Cockpit- und Kabinenpersonal eingesetzt, der erste Test muss bereits vor dem Abflug nach HKG absolviert werden. Nach der Ankunft durchlaufen dann alle eine Kontrollstelle am Flughafen, während des Aufenthalts erfolgt ein weiterer Test.

Swiss kann diese Auflagen nicht nachvollziehen und hat laut aeroTELEGRAPH die Flüge „bis auf Weiteres“ eingestellt. Mehrere Möglichkeiten zur Sicherstellung des Flugbetriebs wurden geprüft, es gab sogar Szenarien die Crews im Flugzeug übernachten zu lassen.

Zwischenstopp Bangkok

Eine weitere Alternative sieht Lufthansa, dort will man die Verbindungen in Kürze wieder aufnehmen und über Bangkok leiten. Geplant ist es die Besatzungen in Thailand auszuwechseln. Ausgeruhte Mitarbeiter können die ankommende Maschine übernehmen und sowohl den Weiterflug von BKK nach HKG als auch die Rückkehr mit neuen Fluggästen durchführen. Nach einem weiteren Wechsel in Bangkok wird der Flug nach Deutschland fortgesetzt.

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Je nach der Stärke der Frequenzen muss die Airline zahlreiche Mitarbeiter kurzfristig in der thailändischen Hauptstadt unterbringen. Damit kann ein sofortiger Weiterflug als auch die lange Rückreise gewährleistet werden. Ein ähnliches Szenario gab es bereits im Frühling um Flüge nach Indien sicherzustellen ohne Besatzungen dort übernachten zu lassen. So wurden zunächst Dubai und später Bahrain kurzfristig zum Mini-Hub des Kranich.

Lufthansa verlegt Indien-Drehkreuz nach Bahrain

Die Flugführung über eine Zwischenstation könnte schon ab der kommenden Woche aufgenommen werden, hängt jedoch auch von bestimmten Voraussetzungen und behördlichen Genehmigungen ab. Verhandlungen mit der Regierung von Hongkong laufen, eine Erleichterung bei den Einreiseregeln ist das erklärte Ziel da diese die Wiederaufnahme der Flüge deutlich erleichtern würden.

Lufthansa will kurzfristig einen Standort in Bangkok aufbauen | Frankfurtflyer Kommentar 

Not macht erfinderisch, sie kostet aber auch viel Geld und Mühe. Für Gesellschaften wie Lufthansa oder die anderen großen Netzwerker ist eine Verbindung nach Hongkong von großer Bedeutung. Viele Airlines haben dort Partner für Anschlussflüge, eine bedeutende Rolle spielt zudem das Frachtgeschäft.

Noch viel stärker betroffen ist Cathay Pacific, die Regelungen treffen den bereits gebeutelten Carrier hart. Mitarbeiter werden bis zu zwei Wochen am Stück eingesetzt und verbringen die Aufenthalte weltweit in Quarantäne. Auch deren Freizeit findet überwiegend in Isolierung statt. Zahlreiche Piloten und Flugbegleiter haben die Fluggesellschaft aus diesen Gründen verlassen.

 

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