Lufthansa stellt Linienflüge nach Hongkong ein

Der Lufthansa Airbus A380 fliegt zukünftig mit neuer Business Class. Archivfoto

Hongkong wird mehr und mehr von der Außenwelt abgeschottet. Nun stellt auch Lufthansa seine Passagierflüge in die asiatische Wirtschaftsmetropole ein. Begründet wird der Stopp aller Linienflüge nach Hongkong (HKG) mit behördlichen Anweisungen.

Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong kämpft, seitdem die Corona-Variante Omikron aufgetaucht ist, mit steigenden Infektionszahlen. Und dass, obwohl sich der Stadtstaat weitestgehend nach außen abschirmt und eine No-Covid-Politik verfolgt.

Schon in den vergangenen Wochen haben immer mehr Fluggesellschaften ihre Flüge nach Hongkong abgesagt. Die hohen Anforderungen an das fliegende Personal sind kaum umzusetzen. So berichteten wir bereits, dass für einen Umlauf nach HKG drei PCR-Tests notwendig sind und die Crew während des Layovers das Hotelzimmer nicht verlassen darf. Für Swiss und British Airways zu kompliziert und daher sagte man alle Flüge bereits vor Wochen ab.

Derzeit nicht mehr am Flughafen Hongkong zu sehen: Swiss und British Airways.

Lufthansa umging diese komplizierten Regelungen bisher, indem in Bangkok (BKK) ein technischer Stopp eingelegt wurde. Dort wurde dann die Crew getauscht.

In den letzten Tagen wurden die Regelungen jedoch nochmals verschärft. So ist zum Beispiel Flugreisenden aus Europa und vielen weiteren Staaten kein Transit mehr in Hongkong erlaubt. Was quasi der Dolchstoß für die heimische Airline Cathay Pacific war, verschlimmert sich nun nochmals. Auch Lufthansa fühlt sich nicht mehr im Stande Linienflüge mit Passagieren nach Hongkong durchzuführen. Als Begründung werden, wie das Luftfahrportal aero.de berichtet, behördliche Anweisungen genannt.

Die Flüge sind nun erstmal bis Ende Februar 2022 gecancelt. Doch Experten vermuten, dass der Ausnahmezustand am Flughafen Hongkong noch bis ins Jahr 2024 andauern kann.

Lufthansa stellt Linienflüge nach Hongkong ein | Frankfurtflyer Kommentar

Der schleichende Tod der ehemals blühenden Wirtschaftsmetropole Hongkong geht weiter. Das Flugaufkommen am Flughafen Chek Lap Kok (HKG) liegt nur noch bei 2% des Vorkrisenniveaus. Ich habe heute irgendwo gelesen, dass das vergleichbar mit dem Passagieraufkommen des Flughafens Memmingen-Allgäu ist!

Wann immer es in letzter Zeit um die chinesische Sonderverwaltungszone ging, waren auch Gerüchte nicht weit entfernt. So gibt es intensive Spekulationen, dass mit den restriktiven Covid-Maßnahmen auch Cathay Pacific aus dem Weg geräumt werden soll. Um Platz zu machen für chinesische Airlines.

Ob Lufthansa Ende Februar nach Hongkong zurückkehrt, daran dürften selbst Optimisten mittlerweile Zweifel äußern.

Quelle: aero.de

13 Kommentare

    • Das ist eine Schätzung, welche auf Pläne der Regierung in China zurück geht.

      Abwegig ist es nicht. Wenn man erst an eine Öffnung denken will, wenn alle Chinesen mit einem chinesischen mRNA Impfstoff geimpft sind….. Der Impfstoff ist zwar in Entwicklung, aber noch nicht fertig und dann müssen ja noch 1,3 Milliarden Menschen geimpft werden…. Auch in China dauert das etwas.

      China hat sich mit der Zero Covid Strategie offensichtlich verrannt.

      • Ja vermutlich.
        Wird sehr interessant, was das einerseits für den Welthandel und andererseits innenpolitisch in China bedeutet.
        Zumindest aus externer Sicht sieht die chinesische Innenpolitik aktuell etwas erratisch aus. Klar, die hierzulande ankommenden Informationen sind schon mehrfach vorgefiltert.

  1. Mir ist nicht klar, warum LH überhaupt noch Flüge nach HKG durchgeführt hat. Die Einreise ist seit Monaten nicht erlaubt, eine leere Passagiermaschine nur mit Fracht? Waren da überhaupt Leute an Bord? Ist natürlich eine spekulative Frage …

  2. Es ist unübersehbar, dass die chinesische Regierung die Sonderverwaltungszone „aushungern“ will. Die Bevölkerung von Hongkong sollte durch einen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking und weitere Maßnahmen gegen die PRC unterstützt werden. In Hongkong passiert nichts, was nicht von der Regierung in Peking angewiesen oder toleriert wird. Der rote Kaiser in Peking dreht scheinbar vollends durch.

  3. Es gab noch genug Paxe auf den HKG Fluegen, ich hoerte von ca. 100 pro Flug, klar nicht mehr in der letzen Woche seit Connections verboten sind. Einreise war fuer Diplomaten, Sportler, Locals, Ausnahmegenehmigung mit Quarantaene moeglich. Sonst halt Fracht, die deckte schon quasi fast die Kosten, das wird jetzt ein neues Problem geben, da man ja nicht noch ein 777F rumstehen hat, die 2 Mal die Woche HKG anfliegen kann.
    Weiter hoert man auch, dass die Regeln dahin verschaerft sind, dass die Airlines fuer die negativen Corona Tests aller Paxe haftbar gemacht werden sollen, das laesst sich halt nicht umsetzen, ausser man macht 14 Tage Pre-Flight Quarantaene….und selbst dann…

  4. Dass CX platt gemacht werden soll, ich ein durchaus interessanter Gedanke und gar nicht so abwegig in meinen Augen, zumal CX früher mal den Union Jack am Heck trug. Das könnte (Spekulation) dem einen oder anderen Ideologen ein Dorn im Auge sein, zumal CX von vielen Kunden noch immer als sehr westlich wahrgenommen und hierfür geschätzt wird.

  5. Es fliegen zwar nicht so viele nach HK, aber vermutlich wollen viele von FK flieg(/h)en, so dass man zusammen mit der Fracht noch genug Umsatz hinkriegt.
    Irgendwie erinnert es mich auch an die deutsche Wiedervereinigung. Da sprach man von der Angleichung der Lebensverhältnisse. Alle gingen automatisch davon aus, dass dies Ost an West bedeuten würde. Mit HK und der VR ist es nur genau umgekehrt. Die Lebensverhältnisse HKs müssen an die der VR angepasst werden. Und funktioniert bestens!

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