Lufthansa stellt neues Sparprogramm ReNew vor | Keine betriebsbedingten Kündigungen sind geplant

Lufthansa muss sparen, denn aufgrund der Corona Pandemie stand die Airline kurz vor der Pleite und wurde nun durch staatliche Hilfen in Höhe von bis zu 9 Milliarden Euro gerettet. Aber auch die Staatshilfen werden nicht ewig reichen und besonders wegen der hohen Verzinsung, will Lufthansa diese möglichst schnell zurückzahlen und hierfür die Kosten deutlich senken.

Dafür hat Lufthansa nun ein neues Sparprogramm geschaffen, welches den Namen ReNew, also Erneuerung trägt und dies zeigt schon, dass man den Konzern deutlich umbauen will. Hierbei wird vor allem die Führungsetage Federn lassen müssen, denn sowohl im Vorstand, als auch im Management müssen Personen gehen. Aber auch die Airline selbst soll umgebaut werden und Investitionen sollen verlangsamt werden.

Am Ende wird Lufthansa kleiner aus dieser Krise hervorgehen als zuvor und entsprechend muss man im ganzen Konzern rechnerisch 22.000 Stellen von etwa 138.000 Stellen streichen. Hierbei soll es aber zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommen. Vielmehr will man freiwerdende Stellen nicht wieder besetzen und Vereinbarungen über Krisenpakete mit den Tarif- und Betriebspartnern treffen, welche Mitarbeiter dazu motivieren sollen das Unternehmen freiwillig zu verlassen.

Jeder 5. Lufthansa Manager ist zu viel

Besonders die Führungskräfte sollen im Lufthansa Konzern verkleinert werden und unter den Managern will man etwa 1.000 Stellen streichen. Aber auch in den Vorständen sollen Posten wegfallen.

Im Detail sind folgende Maßnahmen im Zuge von ReNew bis Ende 2023 geplant:

  • Nach der Verkleinerung des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG werden die Vorstands- und Geschäftsführungsgremien der Tochterunternehmen im Vergleich zu 2019 verkleinert. Im ersten Schritt wurde die Anzahl der Gremienmitglieder bei Lufthansa Cargo AG, LSG Group und Lufthansa Aviation Training um jeweils eine Position verringert.
  • Die Anzahl der Führungskräftestellen wird konzernweit um 20 Prozent reduziert.
  • Die Administration der Deutschen Lufthansa AG wird um 1.000 Stellen verkleinert.

Nur 80 neue Flugzeuge bis 2023

Die Lufthansa Gruppe hat insgesamt über 200 Flugzeugbestellungen in den Orderbüchern von Boeing und Airbus stehen. Diese will man zwar weitestgehend alle abnehmen, aber langsamer als bisher geplant. So sollen bis 2023 nur 80 neue Flugzeuge zur Flotte stoßen.

Hierbei geht es vor alleM um die Modernisierung der Flotte, denn die Lufthansa Gruppe hat bereits einige Flugzeuge im Zuge der Coronakrise vorzeitig ausgeflottet, darunter sechs Airbus A380, elf Airbus A320 und fünf Boeing 747-400. Weitere Flugzeuge werden vermutlich bald folgen, besonders bei den Airbus A340-600 ist unklar ob diese wieder für Lufthansa fliegen werden.

Umbau im Konzern | neuer Ferienflieger?

Zusätzlich will Lufthansa den Konzern und die Airlines in Deutschland neu strukturieren. Ein wichtiger Teil hierbei wird die Ausgliederung der Lufthansa Airline, also der Passagierflugairline Lufthansa, in eine eigene Gesellschaft sein. Aktuell ist die Lufthansa Gruppe auch eine Airline, welche Beteiligungen an Firmen und anderen Fluglinien hält. Zukünftig soll es die Lufthansa Airline als eigenständige Gesellschaft, wie Lufthansa Cargo, Swiss und Austrian Airlines innerhalb der Lufthansa Gruppe geben.

Auch will man das Ferienfluggeschäft neu bündeln und touristische Lang- und Kurzstrecken an den Hubs in Frankfurt und München zusammenführen. Hierbei deutet sich mehr und mehr an, dass Lufthansa einen neuen Ferienflieger bauen will, welcher schon bald an den Start gehen könnte. Dabei wird dieser das touristische Geschäft von Lufthansa, aber auch von Eurowings übernehmen.

Lufthansa baut sich einen neuen Ferienflieger

Lufthansa stellt neues Sparprogramm ReNew vor | Keine betriebsbedingten Kündigungen sind geplant | Frankfurtflyer Kommentar

Lufthansa ist wie die gesamte Airlinebranche massiv von der Coronakrise getroffen und auch wenn wir gerade weltweit wieder erste positive Signale bekommen was die Wirtschaft betrifft und sich zumindest eine Erholung andeutet, gehen Airlines davon aus, dass sie auch noch in den kommenden Jahren in einer tiefen Krise stecken werden.

Nicht nur dass man davon ausgehet, dass man mehrere Jahre brauchen wird, bis sich die Nachfrage wieder auf das Niveau von 2019 erholt hat, man rechnet auch damit, dass die Lufthansa Airlines vorerst kleiner werden müssen.

Lufthansa nutzt diese Krise nun aber auch um nötige Umbauarbeiten voran zu treiben. Die Idee eines neuen Ferienfliegers gab es nämlich schon vor der Krise und ist nicht erst in den letzten Monaten entstanden. Wie gut oder schlecht Lufthansa allerdings durch die Krise kommen wird, kann aktuell niemand vorhersagen und dies ist massiv von den weltweiten Entwicklungen abhängig.

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