Wenn der Ferienflugverkehr am Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) mit Beginn des Winterflugplans abebbte, war das bisher immer noch der Zubringerdienst von Lufthansa als Daseinsberechtigung. Die verliert der Flughafen in Greven nun zumindest teilweise. denn die Lufthansa-Flüge von und nach Frankfurt (FRA) werden eingestellt. Aufgefangen werden soll der Verlust durch regelmäßigere Flüge nach München mit höheren Kapazitäten.
Zwei Mal täglich können Fluggäste vom Flughafen Münster-Osnabrück derzeit mit Lufthansa nach Frankfurt reisen. Durchgeführt werden die Flüge meist mit Canadair RJ 1000 der Lufthansa-Tochter Cityjet. Das ist die ungeliebte Tochter des Konzerns mit den hohen Personalkosten. Zumindest am FMO befreit sich Lufthansa zum Winterflugplan von dieser Last. Alle Verbindungen nach Frankfurt werden laut einer Pressemitteilung des Flughafens zum 27. Oktober 2024 eingestellt.
Damit verliert der zwischen Münster und Osnabrück gelegene Flughafen seinen Anschluss an das Lufthansa Streckennetz jedoch nicht. Die Verbindung nach München (MUC) wird parallel ausgebaut. Ab dem Winterflugplan 2024/25 fliegt das Star Alliance Mitglied regelmäßig täglich vier Mal zwischen der bayrischen Landeshauptstadt und dem Münsterland. Zum Einsatz kommen sollen dabei durchgehend Flugzeuge der Airbus A320-Familie.
Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) verliert Non-Stop-Flüge nach Frankfurt | Was bedeutet das für Fluggäste am FMO?
Als Konsequenz aus der Einstellung der Flüge ist Frankfurt zunächst nicht mehr direkt mit einem Flugzeug erreichbar. Wer in die Stadt Frankfurt muss oder am Frankfurt Airport umsteigt, muss sich eine alternative Beförderungsmethode, wie den Zug suchen.
Nach Angaben von Lufthansa haben jedoch nur 10% der Fluggäste Frankfurt als Endziel. 90% der Passagiere steigen in Frankfurt zu anderen Zielen aus dem Lufthansa- und Partnernetzwerk um. Diese sollen nun über München umgeleitet werden. Demnach sollen weiterhin 58 der 60 bisher wichtigsten Umsteigeziele über München erreichbar sein. Allerdings müssen sich Fluggäste auf Einschränkungen bei der Auswahl der Flugzeiten und Fluggeräte einstellen. Von München wir teilweise zu anderen Zeiten und in der Regel mit Airbus-Flugzeugen geflogen.
Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) verliert Non-Stop-Flüge nach Frankfurt | Frankfurtflyer Kommentar
Der Flughafen Münster-Osnabrück verliert eine seiner wichtigsten Verbindungen. Zum Glück bleibt ihm Lufthansa als Airline jedoch erhalten. Der FMO behält also seinen wichtigsten Anschluss. Fluggäste müssen sich auf gewisse Einschränkungen bei den Zielen und Flugzeiten einstellen. Nur wenige Fluggäste hatten Frankfurt als finales Ziel. Für die sind die Unannehmlichkeiten nun jedoch am Größten.
Im Flugplan stehen die Flüge nach München übrigens als Cityline-Flüge. Ich bin nun gespannt, wann Lufthansas neuste Personalkostenspartochter Lufthansa City Airlines die Flüge übernimmt. Die Ankündigung dürfte sicher bald erfolgen.
Cityjet ist aber nicht Cityline. Cityjet ist wetlease Partner der LH aber kein Teil der LHG. Cityline fliegt zudem die CRJ900. Cityjet auch die 1000.
ich glaube da hat dich das viele City durcheinander gebracht 😉
Total. Bin tatsächlich drüber gestolpert, aber nicht gefallen. Danke!
Die Überschrift ist klasse: “ Flughafen..(FMO) verliert Non-Stop-Flüge nach Frankfurt. Wäre vielleicht mit einem Zwischenstopp in Köln-Bonn besser gewesen?
Das muss aber doch richtig gestellt werden: Cityjet ist keine Tochter der Lufthansa, sondern eine irische Fluggesellschaft, die im Wetlease eingesetzt wird.
Stimmt. Dank Dir für den Hinweis.
Ein Reiseblog betreiben und nicht mal zwischen Wetleasing und der eigenen Konzerntochter unterscheiden.
Qualität stelle ich mir irgendwie anderes vor. Aber gut, in den Augen des Verfassers ist die Senatorlounge auch eine First Class Lounge. Da darf man wohl nicht viel Einsatz erwarten.
Da ist tatsächlich ein Fehler passiert. Bei der First Class Lounge hingegen nicht. Da liest Du diesen Blog einfach nicht oft genug und bist schlecht informiert.
Geh doch einfach weg 🙂
Die Infrastruktur in Deutschland wird immer schlechter. Mit immer weniger innerdeutschen Flügen kann man bestimmte Regionen kaum noch erreichen. Investoren aus dem Ausland werden sich kaum in unpünktliche Züge setzen, wenn sie in der Gegend um Münster Geschäfte machen möchten.
Man hat es schon in Kiel in 2006 gesehen. Seitdem es keine Flüge nach Kiel mehr gibt, ist es eine abgehängte Region. Das gleiche droht nun auch Münster und auch manchen anderen Regionen wie Nürnberg oder Leipzig.
Ich bin schockiert, dass Eurowings manchmal nur 3x täglich von Düsseldorf nach Berlin fliegt. Zu Air Berlin Zeiten gab es zusammen mit Eurowings/Germanwings mal locker 10 Flüge und mehr täglich. Selbst in die Hauptstadt kommt man aus dem Ruhrgebiet kaum noch. Internationale Geschäftspartner sind immer weniger bereit sich an Orten außerhalb München und Frankfurt zu treffen.
Schön, dass Deutschland ein bisschen CO2 damit einspart, aber dafür so viele Investitionen in den Regionen auf der Strecke bleiben. Ich glaube die wirtschaftlichen Konsequenzen werden wir bald noch stärker zu spüren bekommen.
Es gibt Züge
Der ICE fährt 4h von Düsseldorf nach Berlin, da ist wirklich kein Zeitvorteil beim Fliegen mehr vorhanden. Ich frage mich, wie viele „internationale Geschäftsleute“, wie du großspurig behauptest, davon wohl betroffen sind.
Auch sonst ganz schöner Bockmist. Vom Flughafen Hamburg nach Kiel ist es eine Stunde mit dem Auto – für die „internationalen Geschäftsleute“ eine mehr als akzeptable Fahrzeit. Da ist man in Amerika und Asien ganz anderes gewohnt.
Schonmal Bahn gefahren in Deutschland oder im Auto über die A7?
Ich erinnere noch sehr gut, wie schwerst genervt jedes Jahr diejenigen Aussteller aus Asien und aus den USA waren, die in Frankfurt gelandet und mit dem ICE weiter zur CeBIT nach Hannover Messe/Laatzen fahren mussten
Egal, das hat sich erledigt wie so vieles in der und für die BRD.
Klar macht es international einen Unterschied, ob es eine Flugverbindung gibt oder ob man in den Zug oder ins Auto umsteigen muss.
Das ist ja komplett lächerlich.
Die 4 Stunden im ICE von Düsseldorf nach Berlin sind in Realität 5 Stunden, weil der Zug eh verspätet ist. Ist ja auch nett nach Hamburg zu fliegen, um dann nach Schleswig-Holstein zu kommen, aber selbst nach Hamburg gibt es quasi keine Interkontinentalverbindungen.
Man kann das alles machen mit Bahn, Auto und Flixbus und man kommt auch an – keine Frage. Habe auch kein Problem sowas mal privat in meiner Freizeit zu machen.
Internationale Investoren machen sowas aber nicht mit. Da zählt Zeit. Und da sind inzwischen selbst abgelegene Regionen in z.B. Indien und China schneller und einfacher zu erreichen als bestimmte Regionen in Deutschland.
Als Konsequenz stehen wir dort, wo wir stehen. Unternehmen wandern ab und der Standort Deutschland wird weniger attraktiv. Und man feiert sich auch noch, dass man in bestimmte Gegenden nicht mehr fliegen kann.
Hoffen wir mal Lufthansa kommt wirklich im März zurück nach Münster. Sonst haben wir eine weitere angehängte Region mehr im Land
(Gilt auch User mojo)
Nochmal – 1h Autofahrt von Hamburg nach Kiel. Wo ist das Gegenargument? Dass das Bundesland Schleswig-Holstein heißt? Das weiß vermutlich der Reisende doch nicht einmal. Dass es eine Stunde mit dem Auto dauert? Das ist wohl gängig – in München brauchst du 45min mit dem Auto vom
Flughafen in die Innenstadt.
Abgesehen davon sieht der verstehende Leser ja, dass Münster über München weiterhin top angebunden ist. Im Gegensatz zu wirklich abgehängten Regionen – Mecklenburg-Vorpommern zum Beispiel.
Wobei die Einstreichung ja vorerst „nur“ für den kommenden Winterflugplan greift.
Ab dem 31.03.2025 fliegt Lufthansa, durchgeführt von Cityline, wieder viermal täglich direkt.
Hier am PAD war es vor einigen Jahren ähnlich: LH stellte die 2x täglich bediente Route nach FRA mit der Begründung der Unwirtschaftlichkeit ein. Gerät war seinerzeit die CRJ-200, wahrlich nicht gerade das ideale Gerät für diese kurze Route. Gebucht waren die CRJ damals immer recht gut und genau wie am FMO fast ausschließlich durch Umsteigepassagiere. Der wahre Grund hingegen wurde erst später bekannt: es war eine strategische Entscheidung der LH, um das MUC Drehkreuz zu stärken. Und genau darauf tippe ich beim FMO auch. Nach FRA werden ab FMO meist CRJ oder E190 der City Line eingesetzt und die soll Gerüchten zur Folge sowieso abgewickelt werden. Perspektivisch muss man daher dann zum MUC min. einen A319, später einen A220 füllen und das ist bei nur einer Feederroute einfacher. Ferner lässt es sich auch sehr gut als CO2 Reduktionsmassnahme verkaufen. Ob man ab MS oder OS ohne Umstieg zum FRA kommt, entzieht sich meiner Kenntnis, mMn. muss man hierfür i.d.R. in Dortmund umsteigen bzw. verpasst hier seinen Anschluss.
Das unterschreibe ich Dir im genauen Wortlaut.