Nachdem man in den letzten Monaten heftigst öffentlich gestritten hat, gehen nun die Lufthansa, sowie die Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, Fraport, wieder aufeinander zu und unterschreiben eine Vereinbarung zur Kostenentlastung und mehr Wachstum in Frankfurt.
Auslöser des Disputs zwischen der Lufthansa und dem Frankfurter Flughafen waren die höheren Gebühren, welche Lufthansa in Frankfurt entrichten muss, im Vergleich zu den anderen Hubs der Lufthansa Gruppe. Einen Höhepunkt hatte der öffentliche Streit, als der irische Billigflieger Ryanair zwei Flugzeuge in Frankfurt stationierte und hierbei satte Rabatte auf die anfallenden Gebühren erhalten hat. Lufthansa beanspruchte diese Rabatte auch für sich, Fraport will sie allerdings nur Neukunden anbieten.
Nun ist sogar im Gespräch, dass im Sommer 2018 der hauseigene „No frills Carrier“ bereits am Frankfurter Flughafen starten wird. Hier hat man wohl insbesondere Ziele für Urlauber und Privatreisende im Visier.
Als letzten Schritt hat Lufthansa vor wenigen Wochen angekündigt fünf Airbus A380 in München zu stationieren und nach Los Angeles, Hongkong und Peking zu fliegen. Auch wurden weitere Langstreckenflüge ab München nach Singapur und Chicago angekündigt.
Lufthansa und Fraport gehen aufeinander zu | Details
In der Pressemeldung von Lufthansa heißt es ganz trocken: „Lufthansa und Fraport unterzeichnen eine Vereinbarung zur Kostenentlastung und für weiteres Wachstum“. Im Detail möchte man durch gemeinschaftliche Planung weiter die Effizienz am Frankfurter Flughafen steigen und die Infrastruktur besser auslasten.
Allerdings will man auch ganz offensichtlich der Lufthansa bei den Gebühren entgegenkommen. So heißt es:
Um auch im Jahr 2018 Wachstum am Frankfurter Flughafen zu fördern, plant Fraport, für das kommende Jahr keinen neuen Entgeltantrag zu stellen. Der bestehende Entgeltantrag würde dann weiterhin Bestand haben.
Dies bedeutet, dass man seitens Fraport der Lufthansa zusichert, dass auch 2018 die Gebühren nicht weiter steigen werden, was „inflationsbereinigt“ eine Reduzierung der Gebühren bedeutet.
Lufthansa und Fraport gehen aufeinander zu | Frankfurtflyer Kommentar
Durch die Ankündigung, fünf Airbus A380 in München stationieren zu wollen, haben die Streitigkeiten um die Gebühren in Frankfurt wieder viel mediale Aufmerksamkeit bekommen. Für mich mit Frankfurt als „Homebase“ stellt sich nun vor allem die Frage, wie das Wachstum in Frankfurt aussehen wird. Mehr Ziel würde ich natürlich begrüßen.
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