Lufthansa und Fraport vertiefen Zusammenarbeit

Mitten in der Krise haben der Betreiber des Flughafen Frankfurt und die Lufthansa vereinbart enger zusammenzuarbeiten. Beide Unternehmen leiden massiv unter den Folgen der Corona-Krise. Das Verhältnis war in der Vergangenheit alles andere als harmonisch. Nun will man ein Joint Venture gründen und gemeinsam gestärkt den Neubeginn angehen.

Ziele der Vereinbarung

Die Rettung der Lufthansa durch Staatshilfen ist noch nicht in trockenen Tüchern. Die EU und Aktionäre der Fluglinie könnten das Vorhaben noch ausbremsen. In dieser kritischen Phase verkündete Fraport-Chef Stefan Schulte auf der Hauptversammlung des Konzerns die Vertiefung der Partnerschaft.

Wir haben vereinbart, in Frankfurt noch stärker zusammenzuarbeiten

Gemeinsam gegen die Krise lautet das Motto. Eine Auflage der EU um die Rettung der Lufthansa zu genehmigen, könnte ein Verringern der Start- und Landerechte sein. Die Fraport sprach sich deutlich dagegen aus. Die Airline ist der Platzhirsch am Flughafen und damit der größte und wichtigste Kunde. Ziele des Joint Ventures sind:

  • Infrastruktur ausbauen
  • Flughafen weiterentwickeln
  • Effizienz verbessern

Die bisherige Zusammenarbeit

Die Partnerschaft war in der Vergangenheit wahrlich keine Liebesbeziehung. Es gab einen heftigen Streit über die Gebührenordung des Flughafenbetreibers. Dieser lockte neue Kunden wie Ryanair mit satten Rabatten. Lufthansa war zudem mit der Qualität des Airports höchst unzufrieden.

Die Airline reagierte darauf mit der Verlegung von Kapazitäten an ihr südliches Drehkreuz in München. Dort besteht eine solche Zusammenarbeit schon seit mehreren Jahren. Dennoch bleibt der Flughafen Frankfurt für Lufthansa enorm wichtig. Es geht für beide schlecht ohne einander, in Zukunft aber besser miteinander.

Lufthansa und Fraport vertiefen Zusammenarbeit | Frankfurtflyer Kommentar

Finden die Streithähne dann doch noch zusammen? Beide könnten gemeinschaftlich gestärkt in eine Zukunft nach der Krise blicken. Die Lufthansa ist an der Fraport beteiligt, sie will ihre neue B777-Teilflotte in Frankfurt stationieren und hat erst vor kurzem ihre Tochter Eurowings dorthin verlegt. Die Fraport baut gerade ein neues Terminal und will – trotz der düsteren Aussichten – an den Plänen festhalten.

Nach dem Streit kommt also die Versöhnung. Den Konkurrenten dürfte das gar nicht schmecken. Man darf auch gespannt sein welche Auswirkungen das Ziel hat „die Effizienz zu verbessern“. Eine Umschreibung für Kosten sparen und Stellen abbauen?

1 Kommentar

  1. Schau mal einer an …
    Und prompt findet man auf der LH Homepage auch wieder Manila als Destination (wobei immer noch nicht direkt dahin geflogen wird, sondern nur bis SIN und das letzte Teilstück übernimmt SQ oder PAL).
    Der Streit zwischen Fraport und LH war ja auch der Grund, daß LH sich aus Manila zurückzog. Hintergrund: Fraport war massgeblich an NAIA-3 beteiligt.

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