Vor wenigen Tagen berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk von der Streichung der Lufthansa-Verbindung von Leipzig nach Frankfurt. Stattdessen müssten Flugreisende auf den „Express-Rail“ der Deutschen Bahn umsteigen. Der Konzern signalisiert jedoch am innerdeutschen Flug festhalten zu wollen, dieser soll bald wieder aufgenommen werden.
Wirtschaftliche Entwicklung und Nachfrage entscheidend
Erst vor kurzem berichteten wir darüber, dass die Kooperation zwischen Lufthansa und der Bahn ausgebaut wird. Dennoch sollen dem Frankfurter Flughafen nahe gelegene Städte wie Düsseldorf, Stuttgart, Nürnberg und Hannover weiter parallel mit dem Flugzeug bedient werden.
Aufgrund der anhaltenden Krise gibt es aktuell aber viel weniger Frequenzen zum größten Lufthansa-Hub. Teilweise sind manche Verbindungen komplett eingefroren. So musste im Juli die Strecke von Frankfurt nach Friedrichshafen wenige Tage nach der Wiederaufnahme wieder gestrichen werden. Zumindest temporär.
Der Flughafen Leipzig/Halle wird zur Zeit gar nicht von Lufthansa angeflogen, lediglich die Tochter Eurowings kommt täglich aus Düsseldorf. Mit dem Ende der Sommerferien in Bayern wird zumindest der südliche Hub in München mit Leipzig verbunden. Ab Mitte September soll es dann wieder bis zu 11 Verbindungen pro Woche geben.
Der Kranich will aber auch die historische Strecke von Leipzig nach Frankfurt bald wieder aufnehmen. Diese besteht seit 1989 und war damals die erste Verbindung zwischen Ost und West. Wann es genau wieder losgeht hängt von der Nachfrage ab. Die meisten Passagiere waren Umsteiger und nutzten ab Frankfurt das Netzwerk der Lufthansa und deren Partner. Dieses ist aber auch noch immer ausgedünnt.
Bis zu fünf tägliche Verbindungen gab es vor der Krise zwischen den beiden Flughäfen. Sie wurden teilweise von Lufthansa selbst, hauptsächlich aber von der Regionaltochter CityLine durchgeführt. Hier findet Ihr eine Review eines kurzen innerdeutschen Fluges mit dem CRJ:
Review: Lufthansa Business Class CRJ 900 Dresden nach München
Lufthansa will an Inlandsverbindung festhalten | Frankfurtflyer Kommentar
Corona wirbelt den Luftverkehr kräftig durcheinander. Man darf gespannt sein wie der innerdeutsche Verkehr in Zukunft aussehen wird. Auch wenn Lufthansa an kürzeren Hüpfern festhalten will, werden wohl manche Strecken früher oder später ganz verschwinden.
Mit der Bahn hat man eine gute Alternative die stetig ausgebaut wird. So werden immer mehr Züge gleichzeitig mit einer LH-Flugnummer unterwegs sein. Auch in Sachen Service will Lufthansa den Express Rail verbessern. Den meisten Kunden dürfte trotzdem ein Parallelangebot von Bahn und Flug am liebsten sein.
Je nach Bahnhof und Entfernung hat die Alternative auf der Schiene ihre Tücken, es gibt stellenweise noch viel Luft nach oben. Immerhin ist der Bahn-Fernverkehr überhaupt an den Flughafen Frankfurt angebunden, in München kann man davon nur träumen.
Ja, ist traurig mit der Schienenanbindung. Immerhin hats in FRA auch so etwa 60 Jahre nach Eröffnung gedauert, da kann man zumindest hoffen.
Technisch ging das sogar mit vertretbarem Aufwand etwa von Petershausen nach Neufahrn und dann weiter auf vorhandenen Gleisen. Nur, wohin dann weiter? Passau, Salzburg?
In meinem Leben wirds nicht mehr, immerhin ist jetzt der Ringschluss nach Erding im Bau.
Ich habe damit leider auch schon abgeschlossen, bis die Anbindung fertig ist werde ich in Rente sein.
Zur Schließung der Strecke FDH – FRA lässt sich sagen, dass es zwei Punkte gab, die eine erfolgreiche Wiederaufnahme verhindert haben. Erstens waren die angebotenen Flugzeiten für Dienstreisende sehr unpassend (Montag Abends hin, Mittwoch Abends zurück). Zweitens konnte man zwar nach Frankfurt reisen, kam von dort innerdeutschlands aber nicht wirklich weiter. Nach Düsseldorf hätte man dann mit dem Zug fahren müssen. Unter diesen Umständen ist diese Strecke leider nicht attraktiv gewesen.
Ich hoffe, dass sich dies im Herbst wieder ändert.
„Dennoch sollen dem Frankfurter Flughafen nahe gelegene Städte wie Düsseldorf, Stuttgart, Nürnberg und Hannover weiter parallel mit dem Flugzeug bedient werden.“
Gute Nachricht, da freue nicht nur ich mich.
„Den meisten Kunden dürfte trotzdem ein Parallelangebot von Bahn und Flug am liebsten sein.“
So ist jetzt. Das ist, wie ich bereits hier geschrieben habe, eine Glaubensfrage; das soll und muss jeder selbst entscheiden, ob er Bahn oder Flieger nimmt.
ich hatte das ja schon mal ausgiebig beschrieben:
– die Kapazitäten der Bahn sind nicht ausreichend (Buchungsklassen von LH System meisten nicht preistechnisch lukrativ – das könnte man ändern, indem man die Züge vom Preissystem abtrennt!
– solange AF/KL von STR-NUE-DUS etc fliegt, wird LH auch fliegen wollen/müssen, wenn sie nicht Kunden an die Konkurrenz verlieren wollen!
– Infrastruktur am Bahnhof (Öffnungszeiten Mietwagen, Verfügbarkeit Autos, etc.) ist nicht vergleichbar
– Lage der Bahnhöfe in S, D, N etc. sind nicht attraktiv für die meisten Kunden (Stuttgart 21 Anbindung des Airports an den Fernverkehr!)
Friedrichshafen wurde auch in den letzten Boomerjahren häufiger aus „technischen Gründen“ gestrichen, weil sie Auslastung einfach unterirdisch war. Da durfte man dann spontan auf, Überraschung, Zug umsteigen. Die Bodenseeregion ist einfach ziemlich undankbar angebunden, leider. Mit Zug ziemlich umständlich, mit Flug sehr unregelmäßig.
Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, dass Mietwagenanbieter an Bahnhöfen schlechter geöffnet sind- wann immer man am Bahnhof ankommt, har zumindest sixt noch auf, auch mal um 22 Uhr.
Natürlich nicht in Freilassing oder Husum, aber die „hauptverkehrspunkte“ definitiv
ich fände FDH nicht so schlecht, aber viele wollen doch lieber direkt von ZRH nach Asien oder USA reisen. Mietwagen oneways DE-CH-DE sind offiziell sehr teuer (250€ on top) aber mit gut verhandelten Raten (Airbus) geht das auch für 40€ Aufpreis.
Preislich – wegen fehlender Konkurrenz mal abgesehen von TK – war LH immer sauteuer, vorallem innerhalb Europas, dann doch gleich STR, MUC oder halt ZRH.
Was nützt mir Sixt (ggf. mit Aufpreis) am Bahnhof, wenn ich Hertz, Avis oder Europcar nehmen muss und dort von 8:30-18:00 geöffnet sind und die Auswahl sehr begrenzt ist. Oft gibt’s für oneway Mieten eh die Ford, Opel etc. weil die Stationen die BMW, Mercedes und Audi für sich behalten wollen (Trick 17!) – Ach so: mit dem Zuch weiter? das ist das dümmste, dann fahre ich gleich von FRA bis direkt nachhause mit dem Mietwagen
Das dümmste, was man machen kann, ist von FRA nach FDH mit dem Auto zu fahren, da du hier alle stauträchtigen Strecken passieren darfst- egal, wie du fährst. Da ist der Zug in Hinblick auf weniger Stress und etwas arbeiten deutlich besser.
Für die Öffnungszeiten der Mietwagen Anbieter kann ja dann der jeweilige Bahnhof nix, um auf den Ausgangsvergleich zwischen Bahnhöfen und Flughäfen zurück zu kommen.
Am Ende hat jeder aus seiner Sicht sie wohl beste Reiseplanung und jeweiligen Erfahrungen
aha, an den Öffnungszeiten der Vermieter kann der Bahnhof nichts?
Aber am Airport, da kann der Airport was dafür?
Wie gesagt: das ganze AirRail ist eine Story für das ex-DAX Unternehmnen, nie ernsthaft durchdacht und realisiert, weil nicht gewollt!
Nicht jeder, der nach FDH fliget wohnt in FDH, mein Freund! Ich bin oft genug über FDH geflogen einfach weil ich gerne an einem Airport einchecke, wo ich eben nicht durch den Stau nach STR muss. Es gab gefühlt sogar bessere Verbindung am Abend nach FDH statt STR, weil STR immer auf der Streichprioliste steht, weil die sagen, dass fahren die Leute halt Bahn (ich natürlich nicht, ich habe die 250€ EU-Compensation genommen und noch übernachtet im Sheraton!) Gekauft ist der Flug, wenn LH oder Fraport meint,das nicht zu priorisieren, müssen sie halt bezahlen (klar 70% der Pax wollte heim und nicht ins Hotel)
Aber bevor ich von FRA über Ulm nach XXX mit der Bahn reise, mich dann noch abholen lassen soll vom Bahnhof? NEIN! Deshalb wird LH auch diese Verbindungen nicht auf die Bahn umstellen, sei der Druck von Greta oder Corona noch so hoch!
Ich merke, das geht Richtung Weisheit und Löffeln, gepaart mit Belehrung.
Viel Spaß damit, „mein Freund“ ?♂️
was willst du hören? Lufthansa hat einfach kein Interesse, das AirRail Konzept ernsthaft durchzusetzen, weil es nicht ins Geschäftsmodell einer Airline passt.
Dass die das auf ihrer Website unter „Sustainability“ vermerken und immer wieder mal Pressemitteilungen dazu rausgeben, ist der Natur eine AG zu zuschreiben. Ohne Story keine shareholder value….