Lufthansa will bis September das 15-fache an Flügen anbieten

Foto: Lufthansa

Im März ging es plötzlich ganz schnell und Airlines auf der ganzen Welt haben ihren Flugbetrieb sehr weit herunter gefahren. So auch die Lufthansa Gruppe und als Austrian Airlines und Brussels Airlines den Flugbetrieb sogar komplett einstellen mussten, haben Lufthansa, Swiss und Eurowings nur noch eine Grundversorgung angeboten, welche einen kläglichen Rest des vorher weltumspannenden Streckennetzes darstellte.

Das niedrigste Angebot an Flügen und Strecken hatte Lufthansa erreicht, als der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr bei der Vorstellung der Geschäftszahlen von 2019 sagte, dass man jetzt einen Flugplan wie nach der Neugründung der Lufthansa im Jahre 1955 anbieten würde.

Was Spohr damals noch nicht absehen konnte – kurze Zeit später musste selbst dieser Flugplan zusammengestrichen werden, denn die geplanten Flüge nach Johannesburg wurden von der Regierung in Südafrika untersagt und Toronto in Kanada machte wirtschaftlich keinen Sinn mehr, sodass man die Strecke dem Star Alliance Partner Air Canada überlassen hat.

Zwei Langstrecken und etwa 30 Flüge innerhalb Deutschland und Europa ist man im April bei Lufthansa noch geflogen und das mit einer Auslastung von gerade einmal 35,8 Prozent, was ein katastrophaler Wert ist.

Die drei Widebody Liverys der Lufthansa nebeneinander, geparkt auf einer stillgelegten Startbahn in Frankfurt.

Nachdem man im Mai schon eine leichte Steigerung an Flugbewegungen feststellen konnte, wagt Lufthansa nun den Neustart und will ab Mitte Juni bereits 130 Ziele und etwa 1800 Flüge pro Woche anbieten. Dies ist nun aber nur ein erster Schritt, denn nachdem sich andeutet, dass sich die Reisebeschränkungen besonders in Europa, als auch weltweit in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten lockern werden, will Lufthansa den Flugbetrieb bis September wider deutlich hochfahren.

Nachdem man im Mai etwa drei Prozent des ursprünglich geplanten Angebotes geflogen ist, will man bis September wieder 40 Prozent des normalen Angebotes bieten können. Dies hat der Lufthansa Vorstand gestern beschlossen.

Dabei muss nun ein genauer Plan ausgearbeitet werden, wie genau man den Flugbetrieb wieder hochfährt und zu welchen Destinationan man wann wieder starten wird. Lufthansa will allerdings vor allem Europa wieder hochfahren und hier bis September 90 Prozent aller Ziele anbieten, welche man für dieses Jahr eigentlich geplant hatte. Auf der Langstrecke sollen immerhin 70 Prozent aller ursprünglich geplanten Ziele wieder angeflogen werden.

Lufthansa will damit erst einmal sicher stellen, dass man möglichst viele Ziele wieder erreichen kann, auch wenn man aus den schon veröffentlichten Eckpunkten sehr deutlich sieht, dass die Frequenzen noch deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen werden. Dies spiegelt sich auch darin wieder, dass man erst bis 2021 etwa 2/3 der Flotte der Lufthansa Gruppe wieder einsetzen will, wobei auch schon jetzt feststeht, dass von den über 760 Flugzeugen mindestens 100 die Flotte verlassen müssen.

Interessant ist, dass Lufthansa vor allem touristische Ziele vorantreiben will, denn man sieht bei privaten Reisen eine schnellere Erholung des Marktes, als bei Geschäftsreisen. Gerade der Geschäftsreise-Sektor reagiert in Krisen immer sehr empfindlich, denn Reisebudgets werden schnell zusammengestrichen. Dies kennt die Luftfahrt schon aus anderen Krisen, wie zum Beispiel 2008/2009, in der Finanzkrise.

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Langsam sieht man wieder Licht am Ende des Tunnels und man darf leise optimistisch sein, dass wir dieses Jahr noch fliegen dürfen. Dabei wird das Reisen wohl nicht direkt so sein, wie wir es einmal kannten, aber nach fast drei Monaten, in welchen Airlines wie Lufthansa quasi komplett am Boden standen, sind 40 Prozent Flugangebot schon fast wieder ein sehr gutes Zeichen.

Hoffen wir, dass wir nun wirklich einen Weg aus der Krise finden und nicht wieder gegen Ende des Jahres das Flugangebot weiter zusammenstreichen müssen.

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