Es klingt wie eine banale Feststellung, aber wenn der erste Flug des Tages eines Kurzstreckenflugzeuges verspätet ist, dann zieht sich dies wie ein roter Faden durch den Flugplan des gesamten Tages und der Dominoeffekt führt bei der engen Staffelung der Flüge dazu, dass dann alle Flüge des Tages verspätet sind und sich hier meist noch weitere Verspätungen wegen verpassten Slots anhäufen.
Auch wenn Lufthansa in diesem Jahr deutlich pünktlicher ist, als noch im Chaossommer 2022, sieht man hier immer noch Optimierungspotenzial und daher will man nun genau an diese kritischen ersten Flüge des Tages herangehen und versuchen sicher zu stellen, dass diese möglichst pünktlich sind.
Bei den ersten Flügen des Tages ist vor allem das Boarding nach der Analyse von Lufthansa ein Nadelöhr und hier kann es durchaus zu Verzögerungen kommen. Daher will man nun dazu übergehen dieses zu optimieren, indem man hier nach Möglichkeit immer über zwei Fluggastbrücken einsteigt.
Um dies zu erreichen habe man in Frankfurt mehrere Gates so umgebaut, dass die Passagiere über zwei Treppen ein- und aussteigen können. Wie genau dies aussehen wird erklärte Lufthansa bisher aber noch nicht. Möglich ist, dass man hier einfach die Gates mit zwei Fluggastbrücken meint, welche es z.B. am Airbus A321 erlauben, über die erste und zweite Tür einzusteigen.
Dass Lufthansa nun so kreativ wird wie Airlines in Australien, welche die Passagiere in der vorderen Hälfte der Kabine über eine Brücke einsteigen lassen und die Passagiere im hinteren Teil der Kabine laufen über das Vorfeld und steigen durch eine Treppe ein, kann ich mir allerdings fast nicht vorstellen, zumal dies in Deutschland vermutlich nicht zulässig ist und die Passagiere müsste die wenigen Meter wohl mit einem Bus gefahren werden.
Lufthansa will Boarding beschleunigen um pünktlicher zu werden | Frankfurtflyer Kommentar
Pünktliche Flüge sind für Airlines extrem wichtig und entsprechend ist es absolut nachvollziehbar und auch zu begrüßen, dass Lufthansa hier nun versucht weitere Optimierungen zu erreichen. Ich bin sehr gespannt, wie das veränderte Boarding im Detail aussehen wird und vor allem auch ob man hierdurch wirklich schneller zum Sitz kommt.
Gewisse Zweifel habe ich hierbei leider, denn auch wenn Lufthansa sehr gut darin ist, detaillierte Pläne für das optimale Boarding zu machen, wirklich umgesetzt bekommt man es in der Praxis selten. So wird selbst an dem Hub in Frankfurt und München die Gruppe 1 nur in seltenen Fällen einzeln zum Einsteigen aufgerufen, wie es eigentlich vorgesehen ist.
Danke: Aerotelegraph
Das liebe Handgepäck. Darum geht es ja letztlich. Das Hinsetzen ist dann doch meist schnell erledigt.
Eine andere Frage wäre natürlich die pragmatische Lösung, die mittlerweile bekannten Zeiten für das Einsteigen auch so einzuplanen.