Lufthansa will in München wachsen und kündigt drei neue Langstrecken an

Lufthansa pflegt in den letzten zwei Jahren einen mehr oder weniger öffentlichen Streit mit dem Frankfurter Flughafen. Hierbei geht es insbesondere darum, dass sich der Frankfurter Flughafen quasi am Kapazitätmaximum bewegt, aber dennoch vor allem Billigfliegern besonders günstige Konditionen einräumt um dieses Marktsegment zu erschließen.

Höhepunkt dieses Streites war die Verlegung von fünf Airbus A380 von Frankfurt nach München. Auch jetzt will Lufthansa den Frankfurter Flughafen dazu bewegen, die maximalen Starts von 104 pro Stunde auf 102 zu reduzieren, um die Pünktlichkeit am größten Lufthansa Drehkreuz zu verbessern.

Dieser Streit spiegelt sich auch in der Streckenplanung von Lufthansa wieder, denn man wird nächstes Jahr drei neue Langstreckenflüge aufnehmen, von welchen zwei neue Strecken auf München entfallen.

Lufthansa fliegt 2019 von München nach Bangkok und Seoul

Lufthansa wird einen Großteil der in Frankfurt stationierten Airbus A340-600 nach München zurückverlegen. Diese wurden als Ersatz für die fünf nach München verlegten Airbus A380 in Frankfurt stationiert. Durch die Zurückverlegung nach München wird hier das First Class Angebot wieder ausgebaut.

Ab 2019 wird der tägliche Flug von Frankfurt nach Osaka in Japan nach München verlegt und Lufthansa wird diese Strecke voraussichtlich mit einem Airbus A340-600, statt einer Boeing 747-400 fliegen. Zusätzlich wird man einen Flug von München nach Bangkok mit in das Programm nehmen, welcher den täglichen Flug von Frankfurt in die thailändische Hauptstadt ergänzt. Geflogen wird hier mit einem Airbus A350.

Lufthansa deutet in ihrer Pressemitteilung ebenfalls an, dass man aufgrund des Erfolges des Airbus A380 in München noch weitere Maschinen nach München verlegen könnte und so das Drehkreuz im Süden weiter ausbaut.

Auch sei noch nicht entschieden, ob man die neuen Boeing 777-9, welche ab 2020 zur Flotte stoßen sollen in Frankfurt oder München stationieren wird. Dies sei von der Leistung der verschiedenen Flughäfen abhängig.

Neuer Direktflug von Frankfurt nach Austin

Zusätzlich zu den zwei neuen Flügen nach Asien ab München wird man ab nächstem Jahr auch neue Direktflüge von Frankfurt nach Austin in Texas aufnehmen. Austin ist neben Dallas/ Fort Worth und Houston die dritte Destination von Lufthansa in Texas.

Lufthansa will in München wachsen und kündigt drei neue Langstrecken an | Frankfurtflyer Kommentar

Dass Lufthansa den südlichen Hub in München weiter ausbaut, ist keine besonders große Überraschung. Nachdem man hier erst vor kurzem das neue Satellitenterminal eröffnet hat, hat man in München auch die Kapazitäten für weitere Flüge. Zusätzlich sind die Gebühren für Lufthansa in München etwas niedriger, was den Hub für die Airline natürlich interessant macht.

Aber auch in München wird man früher oder später an Grenzen stoßen, denn der Flughafen benötigt dringend eine dritte Start- und Landebahn.

3 Kommentare

  1. Die Entscheidung der Lufthansa die Flotte der A380 zu verlegen, ist nicht nachzuvollziehen. Nur ein Beispiel: Für die Strecke München – Peking haben die auf die A380 ausgebildeten Piloten und vor allem die zahlreichen Flugbegleiter, insbesondere die überraschend grosse Community der chinesischen Flugbegleiter ihren Wohnsitz in Frankfurt. Nun müssn diese erst alle nach München gebracht werden, um von dort den Flug anzutreten, um dann zurück in München wieder nach Frankfurt gebracht zu werden. Die A380 sind in München relativ schwach ausgelastet, während die Plätze von Frankfurt nach Peking knapp werden, da die A340 und Triple7er zwar groß, aber doch nicht so viele Plätze wie der A380 bietet. Zurück zu den Flugbegleitern: Diese verlieren nun Lebenszeit, seil sie teilweise eine zusätzliche Nacht in München verbringen müssen. Das ist ökonomisch und ökologisch ein Unding. Streit und Verhandlungsstrategie hin und her, hier agiert Carsten Spohr leider emotional und das zu Lasten von Umwelt und Mitarbeiter.

  2. Ich denke das Lufthansa hier doch schon eher Druck auf Frankfurt ausüben will damit sie auf denn Weg denn sie gehen anfangen umzudenken.

    Ich denke nicht das sich die Billigflieger auf Dauer halten können ihn Frankfurt weil die Gebühren für die Billigflieger nicht zu stemmen sind oder die Piloten und Flugbegleiter bekommen weniger gehalt damit mehr Profit für die Billigflieger heraus kommt.

  3. Diese News sind, wie ihr schreibt, nicht verwunderlichen, passen sie doch maßgeschneidert zum Streit zwischen Carsten Spohr/LH und dem Fraport.

    @Paul Kim: Danke für diese Einblicke

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