Lufthansa will indische Flugbegleiter entlassen

Foto: Lufthansa

Die Pandemie hat massive Auswirkungen auf die Zukunft der Crews, die auf Außenstationen der Airlines tätig sind. So gibt es bei großen Airlines auch Basen fern der Kernmärkte, wie zum Beispiel den Standort London bei United Airlines. Der Carrier hatte sogar eine Basis auf dem Flughafen in Frankfurt, deren Schließung im letzten Jahr verkündet wurde.

Darüberhinaus werden von einigen Netzwerkairlines auch regionale Flugbegleiter beschäftigt. Sie unterstützen an Bord mit Sprachkenntnissen und sind Profis bei Umgangsformen und kulturellen Besonderheiten. Früher waren lokale Crews an Bord für manche Fluggäste sogar entscheidend für eine Buchung. Vorteile gibt es auch für die Airlines wenn lokale Verträge ausgehandelt wurden und die Lohnkosten auf einem niedrigen Niveau liegen.

Eine Basis im Ausland ist allerdings auch mit Komplexität verbunden, so fallen zusätzliche Kosten für Administration oder Dienstreisen an. Während der angespannten wirtschaftlichen Situation derzeit wurden einige solcher Auslandsstationen bereits geschlossen. So trennt sich Swiss von den in China stationierten Flugbegleiter, Lufthansa wird noch in diesem Monat die Basis in Bangkok schließen.

Nach Bangkok nun Delhi

Neben thailändischen Stewardessen und Stewards befinden sich bei Lufthansa auch Flugbegleiter aus Korea, Japan, China und Indien im Einsatz. Diese sind zum größten Teil an den Hubs in Frankfurt und München stationiert. Ausnahme sind die indischen Cabin Crews, die ausnahmslos in Neu Delhi gebased sind. Von dort beginnen über 100 Flugbegleiter ihren Dienst und verstärken Flüge, die von oder nach Indien führen.

Die Herausforderungen, die Basen im Ausland derzeit aufrecht zu erhalten, sind groß. Das Flugprogramm ist ausgedünnt, stellenweise gab es gar keine Flüge nach Indien. Die Crews können seit Beginn der Pandemie nicht an den erforderlichen Trainings teilnehmen, da diese in Deutschland stattfinden. Mit Ankündigung der Schließung des Kabinenstandorts in Bangkok, wurden Gespräche zum weiteren Vorgehen mit der lokalen Gewerkschaft in Indien angekündigt.

Ziel der Lufthansa ist offensichtlich die Senkung der Personalkosten, eine staatliche Unterstützung in Form von Kurzarbeitergeld gibt es nicht. Bestandteil der Verhandlungen waren demnach Lösungsmöglichkeiten wie unbezahlter Urlaub und Abfindungen. In einigen Social-Media Foren wurden nun die Diskussionen als gescheitert erklärt, damit würde sich der Kranich-Konzern als nächstes von den Mitarbeitern in Indien trennen. Betroffen sind über 100 Flugbegleiter mit zeitlich befristeten Arbeitsverträgen.

Lufthansa beschäftigt schon seit über 20 Jahren indische Stewardessen und Stewards, manche sind von Anfang an dabei. Einige verfügen über unbefristete Anstellungen, die Zukunft dieser Mitarbeiter bleibt ungewiss.

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Eine weitere traurige Folge der Krise. Manche Passagiere mögen die Notwendigkeit der lokalen Flugbegleiter hinterfragen, für einige bieten sie einen Mehrwert. Jahrelang hatten die Airlines wie Lufthansa die Vorteile von niedrigen Lohnkosten und befristeten Verträgen genutzt, doch die Situation hat sich geändert. Die Flugbegleiter können derzeit nicht eingeplant werden, Kurzarbeit gibt es nicht.

Die Verhandlungen mit der örtlichen Gewerkschaft ist scheinbar gescheitert, im nächsten Schritt würden Verträge aufgelöst bzw. nicht verlängert.

1 Kommentar

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    Schade die [bearbeitet] Pandemie hat grosse soziale Folgen
    für die Menschen und wirtschaftliche.
    Bin ein großer Fan von Lufthansa ich mag die Marke.
    Schade sehr schade für die Mitarbeiter.
    Wäre gerne selbst ein Teil des Lufthansa Teams geworden.
    Es war mir nicht vergönnt Aufgrund meines Alters und einer
    chronischen Erkrankung.
    Drücke allen Angestellten der Airline die Daumen
    Mfg

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