Lufthansa will jede 5 Stelle in der Verwaltung streichen

Foto: Lufthansa

Nachdem man sich in den letzten Jahren über hohe Ergebnisse bei Lufthansa freuen durfte, sehen die Zukunftsaussichten hier eher mager aus und Lufthansa selbst (also nicht die ganze Gruppe, sondern Lufthansa Airlines), wird in diesem Jahr voraussichtlich kein Geld verdienen. Schlimmer aber noch, denn laut Manager Magazin, droht Lufthansa bis 2026 sogar ein herber Verlust, wenn man keine einschneidenden Maßnahmen ergreift.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Geplantes Sparprogramm: Wegen drohender Verluste bis 2026 plant Lufthansa Einsparungen, vor allem in der Verwaltung.
  • Stellenabbau: Etwa 400 Verwaltungsstellen sollen durch Fluktuation und Automatisierung entfallen.
  • Effizienzsteigerung: Kostenersparnis durch Tochterairlines und Einsparungen im Einkauf. Aber auch die Ticketpreise sollen steigen.

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„Eine interne Hochrechnung warnt vor 800 Millionen Euro Betriebsverlust im Jahr 2026, wenn jetzt alles weiterläuft wie bisher.“ So heißt es und Lufthansa will daher ein „Fitnessprogramm“ für die Kernmarke Lufthansa Airlines durchführen, in welchem vor allem Kosten reduziert werden sollen. Hierbei will man nun wohl vor allem in der Verwaltung der Airline sparen und jede fünfte Stelle soll hier wegfallen.

Insgesamt würde dies etwa 400 Mitarbeiter betreffen, welche über Fluktuation und Automatisierung wegfallen könnten. So soll es im Plan stehen, den Carsten Spohr als Gruppen CEO und Jens Ritter als Chef von Lufthansa Airlines gerade erarbeiten. Daneben sieht man wohl auch noch Potential beim Einkauf zu sparen, wobei genau dies nicht weiter konkretisiert wird.

In dem nun vermutlich jahrelang andauernden „Fitnessprogramm“ für Lufthansa, sollen etwa 2/3 des Effekts durch Einsparungen erreicht werden, aber auch 1/3 durch einen höheren Ertrag. Hierfür will Lufthansa vor allem das immer noch schwach laufende Geschäft mit den Business Travellern wieder ankurbeln.

Einsparpotenzial sieht man bei Lufthansa wohl vor allen bei den Personalkosten, die Branchenweit bei der deutschen Airline tatsächlich überdurchschnittliche hoch sind. So hat man mit City Airlines und Discover Airlines zwei neue Airlines gegründet die mit einer schmaleren Kostenstruktur arbeiten können und mehr und mehr Flüge von Lufthansa übernehmen.

Aber auch Wet Leasing Einsätze, wie die von Air Baltic, könnten in Zukunft noch deutlich ausgeweitet werden und hier scheint es eine engere Zusammenarbeit zwischen Lufthansa und der lettischen Airline zu geben. Auch über einen Einstieg von Lufthansa bei Air Baltic wird spekuliert.

Lufthansa will jede 5 Stelle in der Verwaltung streichen | Frankfurtflyer Kommentar

Erst Ende Oktober hat Lufthansa angekündigt, dass man wieder ein großes Sparprogramm laufen lassen muss und selten sind dies gute Nachrichten auch nicht für die Passagiere. Zwar kann ich mir durchaus vorstellen, dass man in der Verwaltung bei Lufthansa Stellen streichen kann, denn gerade Airlines neigen dazu hier einen aufgeblähten Apparat zu betreiben, aber ob wirklich jede 5. Stelle nur durch Automatisierungen wegfallen kann, kann nur die Zukunft zeigen.

13 Kommentare

  1. Well, wundert mich nicht. Wird aber nur gelingen, wenn man a) gute Prozesse einfuehrt und b) diese ordentlich und mit aktueller IT unterstuetzt. Dann wird ein Schuh draus! LH hat beides nicht, daher braucht man viele Mitarbeiter und dennoch kommt nicht wirklich gutes raus.

  2. Ob viele Stellen in der Verwaltung wegfallen können kann ich nicht beurteilen.
    Auf keinen Fall darf beim Kundendienst gekürzt werden, denn dieser ist jetzt schon sehr schwer erreichbar und teilweise auch noch grottenschlecht.

  3. Prozesse optimieren und sich bewusst werden, dass die Gehälter von den Kunden bezahlt werden.
    Bei optimierten Prozessen, habe ich weniger Reklamationen, damit weniger Reklamationskosten an die Kunden und LH benötigt weniger Personal zur Bearbeitung. Alternative wäre natürlich gleich zu bezahlen, dann spart man sich die zusätzlichen Anwaltskosten und internen Bearbeitungskosten/Personal.
    Vielleicht hat man dann auch mal wieder Lust statt Frust wenn man mit LH fliegen muss.

  4. Richtig so. Die interne Konzernbürokratie ist immer schlimmer geworden. Am besten 2/3 streichen und 1/3 davon runter an die Front um die Qualität wieder zu verbessern. Man hört es bei allen Airlines,die interne Bürokratie ist längst zur Plage geworden. Die Amerikaner haben teils schon aufgeräumt und siehe da, das Arbeiten wurde wieder inspirierender.

  5. Sehr gut. In den Konzernzentralen hat es viel zu viele Theoretiker, Hochschulabschlüssler, die die Prozesse oft nur noch verkomplizieren. Dienstleistungsbetriebe brauchen geschäftstüchtige fleissige Machertypen, die Lösungen anstreben und zum Punkt kommen.

    • Also die oberen 10% der Gehaltsliste radikal entlassen. Spart am meisten Geld und die genannten Typen sind weg. Problem ist nur, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

  6. Zeigt Trump Wirkung ?
    Genderabteilung , Werbeabteilung , Frauenbeauftragte , Div-Beauftragte , „Createure“ der veganen Mahlzeiten auf innerdeutschen Flügen , Purser und Senior FA.s über die mehr als 10 Beschwerden vorliegen
    Leider wird wohl eher am checkin Personal , Kundenservice u.Ä. gespart werden.

  7. Leider wird man vermutlich wieder an der falschen Stelle sparen, nämlich am Kunden, an der Wartung und am Service. Die Spirale des Untergangs dreht sich immer schneller…

    • Genau. Und zwar wie folgt: Jahresvergütung inkl. Boni 1:10
      Ein CEO hat nicht 800 mal mehr zu verdienen wie der niedrigste 100% Lohn.
      Und in den USA gibt es CEOs die inkl. Vergütung 35-40 Mio verdienen. Es gibt sogar welche, die haben 70-80 Mio

      Bei LH dürften es um die 5 Mio sein. Warum muss Spohr 100 Mal mehr verdienen als ein LH Mitarbeiter, der niedrigsten Lohnklasse? Kein Angesteller ist 100 mal oder gar 800 mal besser, wichtiger oder produktiver als ein anderer Mitarbeiter. Das ist Mittelalterfeudalismus, nix anderes.

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