Lufthansa hat sich bei der Reaktivierung des Airbus A380 nach der Krise viel Zeit gelassen und diese Entscheidung auch erst gefällt, als klar war, dass man das Flugzeug unbedingt braucht, wie man in den letzten beiden Sommern schmerzhaft sehen musste. Alle acht Airbus A380 sollen im kommenden Jahr eigentlich fliegen, aber in diesem Winter muss Lufthansa einige Airbus A380 schon wieder stilllegen.
Grund hierfür ist die mangelnde Nachfrage in den Wintermonaten und Lufthansa sagt hier sehr klar, dass man es in den kalten Monaten nicht schafft den Airbus A380 zu füllen und entsprechend auch Geld mit dem sehr teuren Super Jumbo zu verdienen. Schon als bekannt wurde, dass Lufthansa diesen Winter nur drei Ziele (Los Angeles, Bangkok und Delhi) mit dem A380 anfliegen wird, wurde sich gefragt, was man mit der Flotte macht.
Rechnerisch braucht Lufthansa nur vier Airbus A380 im Winter 2024/2025 um das geplante Programm zu fliegen und so soll es auch kommen. Lufthansa wird wohl zwei Airbus A380 in einen Winterschlaf für einige Monate versetzen und so stilllegen.
Lufthansa CEO, Carsten Spohr sagte:
Im Winter betreibe ich lieber eine weniger effiziente aber volle A340-300 zu einem besseren Yield!
Spannend wird nun, was Lufthansa im Winter mit dem Airbus A380 macht, denn es ist fraglich, ob man sie wirklich einfach in München am Boden oder auf einem anderen Airport auf der Welt stehen lässt. Vielleicht Hoffentlich nutzt man bei Lufthansa diese Bodenzeit der zwei Airbus A380 dazu die Kabine umzubauen, denn mindestens ein Fresh Up in allen Klassen und vor allem der Einbau von ganz neuen Business Class Sitzen ist hier schon lange geplant und mehr als überfällig.
Bisher hat man nur bestätigt, dass man im Sommer 2025 wohl die letzten beiden Airbus A380 direkt mit der neuen Business Class auf Strecke schicken kann, aber es wäre wirklich positiv, wenn man zum Sommerflugplan 2025 dann schon vier Airbus A380 mit neuer Kabine hätte. Die Chance würde sich hier zumindest jetzt ergeben.
Der Lufthansa Airbus A380 bekommt jetzt auch die Business Class Sitze von Qantas?
Lufthansa wird Airbus A380 im Winter wieder stilllegen | Frankfurtflyer Kommentar
Die Zukunftsaussichten sind bei Lufthansa nicht mehr so rosig wie sie noch letztes Jahr waren, allerdings war dies auch abzusehen, da sich auf vielen Strecken das Angebot langsam wieder normalisiert und dies bedeutet, dass es zu schwachen Jahreszeiten auch Überkapazitäten gibt.
Dass man den Airbus A380 nun im Winter teilweise stilllegt mag sehr drastisch klingen, aber auch vor 2020 hat man im Winter den Super Jumbo weniger geflogen und hier vor allem die Wartungen und großen Checks für das Flugzeug eingeplant. Ich hoffe, dass man es diesen Winter auch so macht und wir im Sommer 2025 dann mit vier frischen Airbus A380 und neuer Business Class erfreut werden.
Danke: aero.de
Wie kann man diese ganzen Lufthansa Meldungen eigentlich noch kommentieren ohne emotional zu werden?!
„Ich hoffe, dass man es diesen Winter auch so macht und wir im Sommer 2025 dann mit vier frischen Airbus A380 und neuer Business Class erfreut werden.“ Dein Optimismus in allen Ehren Christoph, aber das glaube ich erst wenn ich sehe.
Ich persönlich werde aktuell auch bei vorgebuchten Tickets mit „Change of Aircraft“ konfrontiert und sitze dann ungewollt wieder in 747-400, anstatt 747-8. Weder mit dieser im Innenraum stark überholungsbedürftigen Maschine, noch mit einer A340-300 möchte ich gerne fliegen. Mögen andere natürlich anders sehen.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Privat sind es auf langen Strecken fast ausnahmslos Tickets die ich mit Meilen gebucht habe. Deswegen schenke ich mir Kommentare wie: „Ab sofort buche ich woanders.“ Werde ich natürlich nicht! Und in Deutschland bietet nun wirklich absolut niemand so umfassende Möglichkeiten Meilen zu sammeln wie die Lufthansa…aus meiner persönlichen Sicht.
Allerdings: Würde ich das Ticket in Euro bezahlen, würde ich auf langen Strecken ab Business einen grossen Bogen um die Lufthansa machen.
Ich unterschreibe alles was du sagst, habe aber einfach Hoffnung, da man bei LH eigentlich ja verstanden hat, dass man JETZT investieren MUSS.
Tatsächlich bezahle ich auch oft mit hartem Cash für LH Business Class Tickets, wenn Lufthansa einfach die besten Flugzeiten hat und mich am schnellsten an mein Ziel bringt. Mir bring ein Flug mit Qatar Airways wenig, wenn ich dafür 6 Stunden länger unterwegs bin.
Alles eine Frage des Preises. Für 2k in C von MUC nach BKK im 380 passt schon (letztes Jahr so gebucht). Für 4.5 k€ never ever. Da gibt es bessere Angebote.
Vorwärts, rückwärts, raus, rein, re-aktivieren, de-aktivieren, …
Vielleicht auch ein Grund für die Aussichten?
Es ist wohl komplett naiv in die Richtung zu denken, dass die LH im Winter zumindest einen der Vögel in Richtung Südhalbkugel auf den Weg hätte bringen können – mit günstigen Preisen, vielen Verfügbarkeiten bei Prämienflügen, geringen Zuzahlungen, tollem Service und neben Kaffee auch mit guten Essen selbst in der Economy?
Ein Wiedergutmachungsflieger für die vielen Fehler und Frechheiten der Vergangenheit? Zumindest als kleine Geste des guten Willens? Wir haben verstanden – wir haben den Schuss gehört?
Schon gut, ich höre auf und bekomme vor lauter Lachen schon Krämpfe.
Undenkbar ist ja nichts, aber sagen wir mal unwahrscheinlich……
Die Sorry-Hansa unterwegs in die Sonne… 🤣
Was wären das für Bilder mit fröhlichen Menschen in allen Klassen im A380, und wie würde man so das ramponierte Image ein klein wenig wieder aufpolieren können.
Träumen wir weiter.
Naja, was heisst naiv?! Christoph hat schon recht, es ist „sagen wir mal unwahrscheinlich“. 🙂
Aber denken wir das doch mal aus Marketing Sicht einen Schritt weiter. Eine Öffentlichkeitswirksame Kampagne mit der grundsätzlichen Aussage: „Wir haben Fehler gemacht, aber wir wollen diese beheben“. Zusammen mit Statements, dass man z.B. die A380 in höchst möglicher Zahl (trotz Kabinen Aktualisierung) auch im Winterflugplan in der Luft halten möchte, weil man weiss wie beliebt er bei den Kunden ist. Und das trotz der fehlenden Auslastung.
Ich persönlich würde schätzen, dass man hier mehr Image Gewinn erzielen kann, als mit anderen, oft kostspieligen, Kampagnen.
Stattdessen hören wir: „Im Winter betreibe ich lieber eine weniger effiziente aber volle A340-300 zu einem besseren Yield!“
Und zur Auslastung: Das man Beispielsweise Strecken wie MUC-MIA im Winter mit einem A380 nicht voll bekommt, will ich einfach nicht glauben. Sicherlich würde man meinen Eindruck aber mit Zahlen widerlegen können.
Diese Aussage allein macht mehr als deutlich, dass der CEO immer noch rein gar nichts verstanden hat.
Euro Hoffnungen könnt ihr begraben.
Der beste Kommentar zur Lufthansa, den ich je gelesen habe ging so:
„… wir Passagiere wissen, dass die Lufthansa viel besser sein kann. Das Management weiß es auch und wei auch, dass wir es wissen, zeigt uns trotzdem immer wieder den Stinkefinger!“
Leider haben wir keinen Einblick ins interne Rechnungswesen mit den Kostenstrukturen der Lufthansa. In den Planungen für das externe Rechnungswesen würden mich die Unterschiede im erwarteten Yield zwischen A380 und A340 sehr interessieren.
Hat der CEO auch etwas zu den Wünschen und Erwartungen der Kunden und der Crews gesagt, die sicher überwiegend den A380 bevorzugen würden?
Wenn er immer noch nur auf die Rendite und den Gewinn schaut – und Kunden wieder keinerlei Rolle spielen – dann sagt das sehr viel aus.
Nun, die LH ist halt kein Staatsunternehmen, wie die hochgelobten BoGo Airlines. Also muss man das Geld für eine besseres Produkt erstmal verdienen.
Klar, das bestreitet ja niemand.
Aber nur nach Rendite, Gewinn & CO zu steuern rächt sich ja gerade (NPS, Gewinnwarnung usw.).
Stimmt genau.
sieht nach komplettem Chaos bei fer Flottenplanung aus. Den 380 nicht voll bekommen ist ein Armutszeugnis fürs Netzmanagement. Die LH Preise sind meist total utopisch hoch, die fürs unterdurchschnittl Gesamtprodukt aufgerufen werden.
Lufthansa Airlines braucht kompletten Neustart.
Sehe ich nicht so. Die Nachfrage verschiebt sich aktuell wieder in Richtung Leisure, Businesstripps hingegen werden zurückgefahren – so auch bei meinem AG. Die hohe Nachfrage nach Geschäftsreisen nach der Pandemie hat die Preise getrieben, was sich bei den Controllern in Form von stark gestiegenen Reisekosten bemerkbar machte. Folgerichtig tritt man nun in aktuell konjunkturschwachen Zeiten auf die Bremse und das Urlaubsgechäft ist zyklisch und, wie man aktuell ebenfalls liest, ebenfalls rückläufig.
Dass die LH ihrerseits Yieldmanagement betreibt ist kaufmännisches Handeln und professionell. Sie muss aktuell mit der verfügbaren Flotte klarkommen, wobei ich absolut verstehen kann, dass man als Passagier ungern in einer Uraltkabine fliegen möchte. Und es ist sicherlich auch richtig, dass das Management einen großen Teil der Verantwortung an der Misere trägt.
Spannende Zeiten. Es ist viel los bei der Hansa. +1 zu den Kommentaren von Axel und Klaus aus Paderborn.
Ich wünsche der Lufthansa von Herzen eine stolzere Zukunft. Zufriedenere Kunden werden auch dem Aktienkurs helfen.
Den A380 wünsche ich einen guten Winterschlaf und hoffe sehr, dass wir währenddessen hier lesen „Lufthansa weckt A380 mit neuer Business Class und moderniersen Premium Eco und Eco-Kabinen.“ #NeverGiveUp
Mir scheint es eher, dass man sich das Preisniveau nicht versauen will mit der Überkapazität der A380?
Das wird halt wie immer „auf vielfachen Kundenwunsch“ verkauft (oder sagen wir Aktionärswunsch)
Beim ersten Satz bin ich bei Dir. Beim zweiten nicht. Laut hessischem Rundfunk aus dem März gehören die Piloten zur best bezahlten Berufsgruppe in Hessen. Noch vor den Ärzten! Gestern war auch wieder ein Artikel in einer großen seriösen Tageszeitung die auf die Probleme der Preistrukturen hinwies: „das fliegende Personal“. Ich als ehemaliger Aktionär habe in der Krise genauso wie das LH Personal auf Geld in Form von Dividende verzichtet und hätte dann auch mal eine Dividende in der Größenordnung der Gehaltszuwächse erhalten!
Einerseits hat man für das Einlösen von Meilen kaum Verfügbarkeiten, aber man bekommt die Flieger nicht voll?
Man würde den A380 schon voll bekommen im Winter, aber zu welchen Preisen. Man will lieber das Angebot verknappen und die Preise oben halten. Dass ist die Idee.