Ein Flug von Frankfurt nach München steht um Flugplan mit meist 1:05 Stunden und meistens beträgt die reale Flugzeit unter 40 Minuten. Am 15. September brauchte ein Airbus A350-900 der Lufthansa für diesen Flug volle 6:20 Stunden. Nicht nur, dass man mit einem Airbus A350 geflogen ist, sondern auch dass die Flugzeit für diese Strecke so lang war wie nach Dubai zeigt, dass dies nicht so geplant war und dass hier etwas schief gelaufen ist.
Eigentlich sollte der Airbus A350-900 mit der Registrierung D-AIXK als LH434 von München nach Chicago fliegen. Allerdings musste man nach zwei Stunden Flug über dem Norden von England umdrehen, da hier die Crew des Lufthansa Airbus darüber informiert wurde, dass man in München vermutlich einen Reifenplatzer beim Start hatte, denn in München wurden Reifenteile des Airbus in der Nähe der Startbahn gefunden.
Nach der Information über den vermutlich geplatzten Reifen hat sich die Crew dazu entschieden, nach München zurück zu fliegen, allerdings war hier schon klar, dass die geplante Landung in München bei Dunkelheit durchgeführt werden muss, weshalb man zuerst Köln/ Bonn angesteuert hat, um hier bei einem tiefen Überflug der Landebahn mit ausgefahrenen Fahrwerk, dieses optisch überprüfen zu lassen um den möglichen Schaden vom Boden aus inspizieren zu können, wie das Fachportal Aviation Herald berichtet.
Der Lufthansa Airbus A350-900 überflog die Landebahn des Flughafen Köln/Bonn mit ausgefahrenem Fahrwerk in etwa 150 Metern Höhe. © Flightradar24
Nach dem low approach in Köln/Bonn, wollte man eigentlich weiter nach München fliegen um auf der Lufthansa Basis zu landen, allerdings lehnte der Flughafen München die Landung vor 23 Uhr Ortszeit ab, da man aktuell nur über eine aktive Bahn verfügt und die Gefahr bestand, dass der Airbus A350 mit dem geplatzten Reifen auf der Landebahn nach der Landung diese nicht mehr aus eigener Kraft verlassen kann und so die Bahn blockieren würde, was die zwingende Schließung des Flughafens zur Folge gehabt hätte.
Die Crew entschied sich daher Frankfurt als Ausweichflughafen zu wählen, allerdings musste man noch Treibstoff verbrennen um das Ladegewicht möglichst niedrig zu halten. Die Lufthansa Airbus A350 haben keine Vorrichtung um Treibstoff abzulassen, was beim Airbus A350 eine Sonderausstattung ist. Daher ist man für fast zwei Stunden im Westen von Nürnberg auf 19.000 Fuß Schleifen geflogen.
Nach fast 6:20 Stunden ist der Airbus A350-900 gegen 22:20 Uhr in Frankfurt gelandet. Aktuell befindet sich die D-AIXK noch in Frankfurt und wird hier offensichtlich repariert. Crew und Passagiere sind wohlauf und wurden mit anderen Flügen zu ihren Zielen transportiert.
Lufthansas 6:20 Stunden Flug von München nach Frankfurt | Frankfurtlyer Kommentar
LH 434 war mit Sicherheit ein ungewöhnlicher Flug, der den Passagieren und der Crew noch lange in Erinnerung bleiben wird. Dass man bei einem möglichen Defekt eines Flugzeuges lieber vor der Atlantik Überquerung umkehrt ist eine übliche Sicherheitsmaßnahme. Auch ich konnte auf diese Art schon in über fünf Stunden von Frankfurt nach Amsterdam fliegen.
Was ich aber an diesem Vorfall besonders interessant fand war die Tatsache, das Lufthansa Airbus A350 keine Vorrichtung zum Ablassen von Treibstoff haben und auch war mir nicht bewusst, dass München aktuell nur eine Bahn hat.
Ja, in München wird nur die südliche Bahn betrieben. Die ist allerdings voll. Gibt schon einmal Warteschlangen beim Start.
Hat den klitzekleinen Haken, dass unser Dörfchen etwas öfter überflogen (ist Jammern auf Stratosphärenniveau oder höher 😊) wird, dafür gibt es an den besser geeigneten Beobachtungspunkten etwas zu sehen. Für die nördliche Bahn gibt es kaum geeignete Plätze zum Schauen.
Wir waren an diesem 15.09.2021 vormittags im McDonalds in Greding und haben diese Maschine gesehen, wie sie die Schleifen geflogen ist. Man konnte aber nicht erkennen, ob dies eine LH gewesen ist.