
Viele Hotelketten statten Direktbuchungen auf ihren Webseiten mit einer Art Garantie aus. Sie soll dafür sorgen, dass Buchende sich sicher fühlen, nirgendwo anders einen niedrigeren Preis zu finden. Bei Marriott heißt dieses Versprechen „Look No Further“. Dieses ist ohnehin schon löchrig, jetzt ist es noch luftiger geworden.
- Eingeschränkte Preisgarantie: Marriott Bonvoy’s „Look No Further“ verspricht günstige Preise, doch viele Anträge scheitern aufgrund strenger Bedingungen.
- Neue Regeln für die Bestpreis-Garantie: Die Mindesthöhe der Preisdifferenz wurde vergrößert und weitere kundenunfreundliche Bedingungen wurden eingeführt.
- Bessere Alternativen: Für zusätzliche Vorteile wie Upgrades oder Frühstück bieten Travel Advisor Raten eine lohnenswerte Alternative zur direkten Buchung bei Marriott.
Der Ablauf
Grundsätzlich funktioniert es bei Marriott Bonvoy Look No Further so: Ihr bucht im Vertrauen auf das Versprechen einen Aufenthalt auf der Website. Dann habt Ihr 24 Stunden Zeit, einen günstigeren Tarif zu finden. Wenn Ihr diesen gefunden habt, füllt Ihr ein Onlineformular aus und erhaltet kurz darauf eine Rückmeldung.
Wenn Euer Antrag Erfolg hatte, erhaltet Ihr 25% Rabatt auf die gefundene günstige Rate oder 5.000 Marriott Bonvoy Punkte (und natürlich die günstige Rate).
Der Preisunterschied muss(te) dafür gar nicht hoch sein, bereits ein US-Dollar reicht(e) aus.

Die Realität
In der Realität scheitern die allermeisten Anträge daran, dass die Website, auf der Ihr das günstige Angebot gefunden habt, von vornherein ausgeschlossen ist. Denn natürlich laden Hotels irgendwann ihr Inventar auf Buchungsplattformen, wenn das Haus nicht voll wird. Und das zumeist zu reduzierten Raten.
Solltet Ihr diese Hürde genommen haben, wartet schon der nächste Gegner auf Euch: Die Stornofristen oder das inkludierte Frühstück. Weichen die Stornofristen auch nur um eine Stunde ab, lehnt Marriott den Antrag ab. Enthält die günstigere Rate auch noch Frühstück und die Rate bei Marriott nicht, dann habt Ihr ebenfalls Pech. Egal, wie verrückt das klingen mag.

Die Aushöhlung des Versprechens
Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, kommen jetzt noch ein paar Hürden hinzu: Die niedrigste ist, dass Ihr ab jetzt Bonvoy Mitglieder sein müsst, um einen Antrag einzureichen.
Außerdem müsst Ihr jetzt die günstigste Bonvoy-Mitgliederrate mit der externen Rate vergleichen. In diesem Fall ist es also nicht nur in Ordnung, Clubmitglied zu sein, sondern verpflichtend.
Bei den Angeboten von externen Seiten ist es hingegen andersherum. Müsst Ihr Euch dort anmelden, um die Rate zu sehen, wird Marriott sie nicht mehr anerkennen. Das Gleiche gilt für die Eingabe (öffentlich verfügbarer) Rabattcodes. Auch wenn eine bestimmte Kreditkarte oder ein anderes Zahlungsmittel vorgeschrieben ist, um an die günstige Rate zu kommen, wird Marriott den Antrag ablehnen.
Solltet Ihr jetzt noch im Boot sein, hat Marriott auch noch die mindeste Preisdifferenz erhöht. Und zwar von einem US-Dollar auf mindestens 1% für Buchungen in derselben Währung und 2% für Buchungen, bei denen die Währungen abweichen.

Marriott Bonvoy verändert Regeln für Best Price „Garantie“ – Frankfurtflyer Kommentar
Die Best Rate Guarantees sind schon lange nicht mehr das, was sie einmal waren. Vor 10-15 Jahren konnte man damit noch richtig sparen, inzwischen sind sie die Mühe oft nicht wert. Dennoch geben sich die Hotelketten gerne den Anstrich der Fairness und möchten ihre Kunden in Sicherheit wiegen. Vielmehr als die Best Rate oder Look No Futher Versprechen wiegen die Statusvorteile, die die Ketten nur gewähren, wenn Ihr über ihre Website bucht.
Wenn Ihr zwar nicht an der Rate, aber dann beim Aufenthalt sparen wollt, kann ich Euch die Travel Advisor Raten der Ketten ans Herz legen. Hier erhaltet Ihr neben den Statusvorteilen oft Upgrades, Frühstück und ein Hotelguthaben. Wenn Ihr direkt bei Frankfurtflyer Hotels bucht, spart Ihr Euch auch das Hin und Her mit den Best Price Servicemitarbeitern und habt stattdessen einen Reiseberater an Eurer Seite.
Hotelketten meiden. Nur Wucherpreise überall!
Einfaches Beispiel. Das Marriott Hurghada möchte im November für eine Woche AI für eine Familie ca. 2000 Dollar haben. Die TUI ruft etwa 1000 Euro auf. Ob das Formular dann was bringt?
Meistens funktionieren solche Bestpreisgarantien nicht gegenüber Kontingenten von Reiseveranstaltern.
Wenn man hier auch die selbe Zahlungsmethode hat, also Zahlung direkt im Hotel, was bei Reiseveranstaltern meist nicht der Fall ist, dann wird es daran scheitern, dass die Buchung selbst nicht direkt läuft, also in deinem Beispiel über TUI und da bekommt man keine direkte Buchungsbestätigung.
Bei mir hat es für die USA nun gut gepasst (einmal abgelehnt worden mit tui, Hotels.com war dann ok).
Generell kann man ja bis zum Folgetag stornieren – also im Zweifelsfall buchen, einreichen, und falls abgelehnt wieder stornieren