Durch die Pandemie hat sich einiges verändert, dazu gehört auch das Verhalten von Geschäftsreisenden in Deutschland. Corona hat eine Lanze für das Home-Office und die Arbeit von anderen Orten gebrochen. Der Geschäftsreisesektor erholt sich zwar wieder, Kurzreisen und Inlandsflüge sind jedoch zum Teil stark rückläufig.
Der Abrechnungsdienstleister Airplus hat sich mit dem Thema beschäftigt und stellt fest, dass sich die Gewohnheiten bei Flugreisen generell verändert haben. Demnach werden die Tickets früher gebucht, im Durchschnitt bleiben die Business-Reisenden jetzt auch länger vor Ort.
Im Vergleich zu den Zahlen von 2019 starten die Reisen wieder vermehrt an einem Wochenende. Dieser Wert lag in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 bei 15,4 Prozent, vor der Pandemie waren es nur 12,5 Prozent der Business-Trips. Hintergrund ist laut AirPlus die zunehmende Kombinationsmöglichkeit von geschäftlichen Reisen mit privaten Unternehmungen.
Eintägige Reisen und Flüge innerhalb von Deutschland gab es deutlich weniger als vor der Pandemie. Der Anteil von Inlandsflügen betrug 2019 noch 49 Prozent, dieser ist auf 35,1 Prozent abgesunken. Bei den Langstreckendestinationen kehren allmählich Städte in China wieder zurück, im Vergleich zum Niveau von 2019 fehlen allerdings noch noch 72 Prozent. Die USA sind nach wie vor führend.
Bei längeren Flugreisen werden verstärkt Sitze in den Premiumklassen wie der Business-Class gebucht. Die meisten Geschäftsreisenden sitzen aber nach wie vor in der Holzklasse, etwa 85 Prozent der Kundengruppe kauft Tickets der Economy Class. Vor der Krise lag der Wert noch bei etwa 90 Prozent.
AirPlus ist eine Tochter Lufthansa Group, im kommenden Jahr wird sich dies ändern. Der Dienstleister wird von der schwedischen SEB Kort Bank übernommen.
Mehr Business Class – Lufthansa-Geschäftsreisende buchen anders | Frankfurtflyer Kommentar
An eine schnelle Rückkehr der Kunden, die geschäftlich verreisen, war Mitten in der Krise nur schwer vorstellbar. So vorteilhaft die Videokonferenzen auch sein können, die Online-Meetings sind nicht immer eine Dauerlösung. Der persönliche Kontakt bleibt unersetzlich, viele Mitarbeiter fühlen sich durch Reisen motiviert.
Der innerdeutsche Flugverkehr wird sehr wahrscheinlich nicht mehr zur alten Stärke kommen, immer häufiger gibt es Alternativen. Auch die Linienfluggesellschaften konzentrieren sich daher verstärkt auf die touristischen Routen.
Ich bin gespannt wie es nächstes Jahr aussehen wird. Ich sehe im eigenen Konzern und bei sehr vielen Kunden deutliche Reiseeinschränkungen aufkommen. Das wird sich nächstes Jahr noch deutlich verstärken…
In Europa kann ich das leider auch beobachten. Da gab es ja schon vor der Pandemie die Tendenz, an den Reiserichtlinien so zu schrauben, dass möglichst wenig gereist wird. Ob das immer gut und richtig war, steht auf einem anderen Blatt.
In den USA gilt in vielen Bereichen aber nach wie vor „Fly first, call later“….Hier ist man oft noch der Überzeugung, dass der persönliche Kontakt wichtig und scher zu ersetzen ist. Daher fokussiert sich Lufthansa auch mehr und mehr auf Nordamerika, natürlich auch da hier die Wirtschaftlichen Aussichten besser sind.
wieso „leider“?
Wenn ein Unternehmen Schwierigkeiten bekommt, wird zuerst am Reisebudget gespart. Bei fortschreitender Abwärtsspirale, werden wir auch zurückgehende Flugpreise sehen. Derzeit wird allerdings noch massiv abgeschöpft.