Wie viel Zeit braucht man wirklich, um am Flughafen Frankfurt (FRA) zwischen zwei Flügen umzusteigen? Die Antwort auf diese Frage fällt nun bei Lufthansa anders aus als beim Flughafenbetreiber selbst. Die Airline hat die Mindestumsteigezeit für eigene Flüge um 15 Minuten erhöht.
Eine zu knapp bemessene Umsteigezeit kann bei Fluggästen für Frust sorgen. Kommt der Zubringerflug verspätet an, gerät der Anschlussflug in Gefahr – und der Sprint zum nächsten Gate beginnt. Im schlimmsten Fall wird der Anschlussflug verpasst, und der Passagier muss umgebucht werden. Dieses Risiko möchte Lufthansa nun am eigenen Drehkreuz Frankfurt minimieren. Zu diesem Zweck wurde der Flugplan leicht angepasst und die Minimum Connection Time (MCT) angehoben.
In Frankfurt macht es grundsätzlich keinen Unterschied, ob man auf einem Inlands- oder internationalen Flug umsteigt. Die allgemeine Mindestumsteigezeit beträgt hier 45 Minuten. Das sollte normalerweise ausreichen, selbst bei weit entfernten Gates von Lufthansa. Fluggäste, die regelmäßig in Frankfurt umsteigen, empfinden diese Zeit jedoch besonders zu Stoßzeiten oft als optimistisch bemessen.
Lufthansa scheint dies ähnlich zu sehen, obwohl Umsteiger in der Regel innerhalb desselben Terminals weiterfliegen. Da die Wege in Frankfurt jedoch lang sein können und Verspätungen nicht ausgeschlossen sind, hat das Star Alliance-Mitglied die MCT um 15 Minuten verlängert. Ab Sommer 2025 wird die Fluggesellschaft daher Verbindungen mit mindestens 60 Minuten Umsteigezeit in Frankfurt anbieten.
Diese neue Regelung gilt sowohl für Kurzstreckenflüge als auch für Umstiege auf Langstreckenverbindungen. Bei bestimmten Verbindungen ist die Umsteigezeit schon jetzt als länger vorgeschrieben.
Mehr Zeit für den Anschluss: Lufthansa erhöht Mindestumsteigezeit in Frankfurt | Was bedeutet Mindestumsteigezeit?
Mehr Zeit für den Anschluss: Lufthansa erhöht Mindestumsteigezeit in Frankfurt | Frankfurtflyer Kommentar
Wer bewusst Flüge bucht, achtet in der Regel darauf, weder zu knappe noch zu lange Umsteigezeiten einzuplanen. Doch nicht jeder Fluggast prüft im Detail, wie viel Zeit für den Umstieg vorgesehen ist. Kurz vor der Reise steigt dann oft die Nervosität: Ist der Anschlussflug überhaupt realistisch? Läuft alles nach Plan, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass man den Anschluss erreicht. Falls nicht, liegt die Verantwortung bei der Fluggesellschaft, eine Lösung anzubieten. Schließlich wurde das Ticket mit einer entsprechenden Umsteigezeit verkauft.
Offenbar gab es bei Lufthansa in der Vergangenheit zu häufig Probleme, sodass die Airline die Mindestumsteigezeit am Flughafen Frankfurt ab dem Sommerflugplan 2025 um 15 Minuten auf 60 Minuten erhöht.
Das ist doch im Wesentlichen weniger eine Anpassung für den Komfort der Fluggäste als viel mehr ein Puffer für die vielen Verspätungen, die inzwischen leider zur Regel geworden und durchaus keine Ausnahme mehr sind. Letztlich ist es eine Sparmaßnahme um die Folgekosten verpasster Anschlüsse wie Hotell-, Restaurantvoucher und Entschädigungen zu vermeiden. Als Passagier hat man davon gar nichts – außer wahrscheinlich einer längeren Reisezeit.
Das Problem ist nicht die bisherige Mindestumsteigezeit, sondern die Tatsache, dass in Stoßzeiten die Sicherheitskontrollen in Frankfurt zu langsam sind und auch Lufthansa sich angewöhnt hat, dass 15-30 Minuten Verspätung normal sind.
Die alten Mindestzeiten haben jahrelang funktioniert, auch zu Zeiten als Lufthansa und Fraport vor Covid noch wesentlich mehr Passagiere abgefertigt haben.
Man kann jetzt natürlich wieder sagen, dass das keine große Änderung ist und alles zuverlässiger funktionieren sollte. Die Realität ist aber, dass diese Änderung eine Bankrotterklärung für Fraport und Lufthansa ist. Was jahrelang funktioniert hat – und vor Covid gab es bei Lufthansa nicht viele Misconnects und Gepäckverspätungen – wird jetzt sicher wieder als Initiative für den Kunden dargestellt, obwohl man selbst versagt hat.
Die Serie an schlechten Nachrichten bei Lufthansa reißt nicht ab. Fraport und Lufthansa hatten schon die Check-in Deadline für Economy-Flüge auf 60 Minuten angehoben und das auch für innerdeutsche und europäische Flüge. Selbst in Heathrow bekommt man es mit 45 Minuten oder in Paris Charles de Gaulle mit 40 Minuten vor Abflug hin. In Frankfurt operiert man jedoch wie in einem Dritte-Welt-Land mit 60 Minuten auch auf kurzen Flügen.
Hier sollte wirklich jemand mal eingreifen und anerkennen, dass man nicht mehr konkurrenzfähig ist und sowohl Lufthansa als auch Fraport ihre Prozesse in den Griff bekommen müssen. Die Kunden zahlen genug an die Airline und an den Flughafen, sodass man zumindest ein ähnliches Niveau wie an anderen europäischen Flughäfen erwarten kann. Ansonsten fliegt irgendwann wirklich kaum jemand mehr Lufthansa über Frankfurt.
👍100% d‘accord bis ins Detail
Schon mal versucht, in Heathrow in 45 Minuten umzusteigen? Vor allem mit Terminalwechsel. Und es gibt immer eine Siko, die oft sehr voll ist. Ist ja schön, in der Theorie 4´vielleicht 45 Minuten zu haben, in der Praxis never ever.
schade dass man hier nicht zwischen C und Y unterscheidet. ich denke ein durchschnittlicher economy Reisender der ganz hinten im Flugzeug sitzt braucht in der Regel deutlich länger zum Anschlussgate als ein erfahrener Business Class Reisender der vorne sitzt und schnell rauskommt. das wäre ein echter Mehrwert für die Business Class gewesen….
SEN
Theoretisch gibt es solche Unterscheidungen der MTC je nach Airport und Klasse durchaus manchmal, aber in Frankfurt und bei Lufthansa macht man es nicht.
Viel gewinnen wird man auch nicht, denn die Airlines müssen ihren Flugplan natürlich auf diese MTC auslegen und da wird es wenig Verbindungen geben die als C oder F Passagier überhaupt eine Zeitersparnis bringen könnten.
Was passiert mit Rollstuhlfahrern in C? Ich darf immer als erster einsteigen, aber als letzter Aussteigen egal ob C oder nicht. Für mich sind die Umsteigezeiten knapp. Ich begrüße die Verlängerung wenn sie mir dann auch wirklich etwas bringt.
Tatsächlich sollte die Airline eigentlich in der Lage sein, gerade bei Rollstuhlfahrern, die man betreuen muss, auch den Transfer sicher zu stellen und zwar in der MCT in der man es verkauft.
Es gibt aber tatsächlich Airports, bei denen ist die MCT bei Business und First Passagieren geringer als bei Economy Class Passagieren, was wohl vor allen an der schnelleren Abfertigung am Airport (Sicherheitskontrolle, Passkontrolle, etc.) liegt.
Ganz genau. Und dann wAartet man noch auf die Abholung, als hätte niemand gewusst, dass ein WCHS Passagier im Flieger sitzt.
Mal zum Vergleich, in Wien ist die Mindest-Umsteigezeit 25 min.
Wenn Ich hier so Die Kommentare lese wird mir Schlecht! Ich fliege, wenn es hochkommt, 2x pro Jahr… Ich kenne mich weder bei den großen Flughäfen wie Amsterdam, Istanbul oder München wirklich aus und muss mich dann immer orientieren. Da dind 15min mehr tatsächlich viel wert!
Es geht doch nicht darum, dass dem Passagier jetzt 15min mehr Zeit zum Orientieren gegeben wird. Es geht einzig und allein darum, von vornherein Verspätungen im Flugbetrieb und / oder beim Transfer „einzupreisen“
Gerade bei Ankunft NonSchengen werden diese 60min nämlich auch nur selten ausreichen. Und bitte das Gepäck nicht vergessen. Das bleibt in FRA bei kurzen Anschlusszeiten nämlich gern hängen, selbst wenn’s der Passagier gerade so schaffen sollte
Bisher wurden auch Airrail-Verbindungen mit unter einer Stunde Umstiegszeit verkauft. Völlig absurd bei der Unpünktlichkeit der Bahn. Auch Gepäck aufzugeben dürfte da zur Herausforderung werden.
Es ist sicherlich ein Armutszeugnis, dass am Fraport ein Umstieg in 45 Minuten oft nicht klappt. Das können andere internationale Großflughäfen definitiv besser – von den USA mal abgesehen, wo die Immigration ein unkalkulierbarer Zeitfaktor ist und man besser 3 als 2 Stunden bis zum Weiterflug zur Verfügung haben sollte. Dennoch sind 60 Minuten aktuell realistischer und damit gegenüber den Fluggästen auch fairer. Gerade erst letzte Woche erlebt, dass bei einer Freundin mit Zubringer aus HAM bei 45 Minuten das Gepäck nicht mitkam. Man merkt es ja auch am Gepäckband, dass die Koffer signifikant länger brauchen als früher. Solange dieses Problem seitens des Flughafens nicht gelöst ist, tut die LH gut daran, ihren Kunden nicht falsche Versprechungen mit zu kurz bemessenen Umsteigezeiten zu machen. Ein weiteres Problem sind die sehr häufigen Apron Positionen bei kleineren Maschinen. Bis man mit dem Bus im Terminal ankommt, vergeht viel Zeit. Gestern Abend waren es bei pünktlicher Landung gut 25 Minuten vom Touchdown bis zur Ankunft im Terminal. Wenn der Anschlussflug auch noch ein Busgate hat, funktionieren 45 Minuten nicht. Die Maßnahme finde ich daher aktuell richtig, dennoch müssen die Transportprozesse für Passagiere und Gepäck besser werden!
Ich muss ganz ehrlich sagen, mir fällt kein Großflughafen ein, bei dem 45 Minuten zum Umsteigen eine gute Idee sind. Hier sind einige Airports in den USA bei Inlandsflügen vielleicht sogar die Ausnahme.
Aber in CDG, LHR, AMS, MAD oder auch IST halte ich 45 Minuten für sportlich und teils auch für unmöglich.
Ich dachte auch eher an SIN und BKK. Bei letzterem wurde ich auch mal vom Gate abgeholt und mit e-Fahrzeug zum Anschlussflug gebracht, als es zeitlich eng wurde.
Auf jeden Fall läuft es momentan mit dem Gepäck nicht rund in FRA.
Hallo Matthias, es ist ja noch schlimmer wie Du es beschreibst. Bei meinen letzten 4 Flügen aus GRU 3 mal Apron in FRA. So vergrault man F. Die Kriegen es irgendwie nicht geregelt die Flüge on time in die Luft zu bekommen und blockieren dadurch die Gates. Wenn man auf flightradar die Abflugzeiten sieht schiessen einem die Tränen in die Augen. Ich beschreibe jetzt nur Intercont. Auch eine große Diskrepanz bei Ausfällen. Hier wieder das Beispiel von Europa nach GRU. LX fliegt am nächsten Morgen meistens bis 09.30…..LH ab 10.00Uhr! Alles kontrollierbar bei flightradar24. Mit Boeing sind die wohl bei der Flottenplanung dermassen auf die Schnauze geflogen das da gar keine Besserung passieren kann. Die alte Business kann wahrscheinlich nicht in Stand gesetzt werden, weil die Teile fehlen die ja auch gar nicht angefordert wurden da Allegris seit 4 Jahren fliegen soll und der Rest der alten Sitze mit den Spares der stillgelegten Maschinen ersetzt werden sollte. Die Kuhbkriegen die in den nächsten 5 Jahren nicht vo Eis. Das einzige wie in vielen Kommentaren schon beschrieben ist eine signifikante Serviceverbesserung wie beim Essen. Und hört alle auf über die Aktionäre zu schimpfen (macht Matthias nicht). Ich schimpfe auch nicht mehr über die Piloten….
Diese Entscheidung war mehr als überfällig. Die Umsteigezeiten waren viel zu kurzgedacht. Vor allem, wenn es keinen Flug mehr am selben Abend gibt. Man wird in ein (arabisch geführtes) Hotel im Frankfurter Bahnhofsviertel (!!!) chauffiert und läuft Gefahr, wie ich, beim Einchecken um den Geldbeutel erleichtert zu werden. Ich sage nur eins: einfach nur gruselig!
Letzten Endes ist jeder Passagier für seine Buchung verantwortlich.
Jeder Passagier weiss ja auch das jeder Flug pünktlich ist, das das Wetter auf dem Flug für Verzögerungen sorgt (obwohl auf der gesamten Route schönster Sonnenschein und Windstille herscht), das das Gate bei Ankunft frei ist usw. Ausserdem sollte der Passagier davon ausgehen können wenn er bei der Buchung diese Verbindung vorgeschlagen bekommt das es mit dem Umsteigen klappt!
In MUC kann man locker 45 Minuten MCT machen. Da hat eh jeder Flug Verspätung.