Ich habe vor zwei Wochen darüber geschrieben, dass ich in 2018 wohl noch einen Mileage Run fliegen muss. Ich will in diesem Beitrag nicht über den Sinn und Unsinn eines MileagRun schreiben, denn ich habe für mich entschieden, dass es sich in diesem Fall lohnt. Vielmehr möchte ich in diesem Beitrag über meine Erfahrungen berichten, denn ich fand den Tag mit „sinnlosen“ Flüge schon fast unterhaltsam und entspannend.
Meine Mileage Run Erfahrungen | Was bin ich geflogen und hat es sich gelohnt?
Ich habe sehr kurzfristig ein günstiges Iberia Business Class Ticket von Frankfurt über Madrid nach Barcelona und zurück gebucht. Gekostet hat es mich etwas weniger als 500 Euro und einen Tag. Hierfür habe ich allerdings meinen Executive Platinum Status (oneworld Emerald) verlängert und zu dem Status gibt es auch noch vier SUW Upgrades, also vier Upgrades auf Langstreckenflügen.
Am Ende hat es sich auch gelohnt, das ich in meinen freien Tagen „unter den Jahren“ noch einmal ins Flugzeug gestiegen bin um einen Mileage Run zu fliegen, denn zum Neujahrstag sagte mein American Airlines AAdvantage Account : „Your Executive Platinum till 01/2020“. Das Spiel geht nun also wieder von vorne los. Naja dieses Jahr plane ich besser!
Meine Mileage Run Erfahrungen
Ich weiß, einige meiner Leser haben viel mehr Erfahrung mit Mileage Runs und können bei vier Kurzstrecken Segmenten an einem Tag nur müde lächeln, aber nachdem ich quasi noch nie in näherer Vergangenheit (Jahren) einen Mileage Run geflogen bin, war es für mich durchaus ein interessantes Erlebnis.
Meine erste „Mileage Run Erfahrung“ hatte ich direkt beim Check-In am Morgen in Frankfurt, als der Bordkarten Drucker nicht mehr aufhören wollte und mich die Dame am Check-In mit großen Augen anschaute.
„Sie fliegen heute gleich wieder zurück? Oder ist das ein Fehler?“
„Nein das passt. Ich muss dieses Jahr nochmal ganz dringend nach Barcelona“
„Ah O.K. Unter uns, Sie wissen, dass Lufthansa und Vueling direkt nach Barcelona fliegen?“
„Äh ja aber so war es besser“
Jemandem den Sinn eines Mileage Runs zu erklären, der noch nie über so etwas nachgedacht hat, ist vermutlich vergebliche Liebesmühe. Denn mehr als einen verwunderten Blick wird man hier wohl nie erhalten. Ich will hier nicht eine komplette Review über die Iberia Business Class auf Kurzstrecken schreiben, aber das beste Produkt haben die Spanier hier nicht, auch wenn es nicht unangenehm war. Was mir bei vier Kurzstreckenflügen irgendwann aufgefallen ist, war dass man ständig „gefüttert“ wird.
Gut, ich hatte den ganzen Tag über keinen Hunger, aber wirklich toll war das Essen auch nicht. Wenn ich diesen Mileage Run noch einmal fliegen würde, würde ich wohl das Essen ablehnen und tatsächlich „zum Mittagessen nach Barcelona“ fliegen, denn das Essen in einem Restaurant am Airport hat wohl doch eine deutlich bessere Qualität, als alles was man im Flugzeug serviert. Und zum Mittagessen nach Barcelona zu fliegen ist doch ein valider Grund für solch einen Flug.
Warum verweigere ich regelmäßig auf Flügen aus den USA nach Europa mit den Worten „schmeckt eh nicht und ich will schlafen!“ das Essen und auf solch einem Mileage Run komme ich nicht auf die Idee?
Etwas anderes, über das ich vor meinem Mileage Run nicht nachgedacht habe war, dass man viel Zeit hat und auf Kurzstrecken hält sich die potenzielle Unterhaltung stark in Grenzen. Für mich war es „ein freier Tag“ und normalerweise steht für mich vor und nach einem Flug durchaus Arbeit an, daher bin ich auch gerne während den Flügen beschäftigt. Auf meinem Mileage Run hatte ich eines ohne Ende – und das war Zeit.
Was die ersten 30 Minuten meiner 8 Flugstunden an diesem Tag noch extrem charmant und entspannend war, denn endlich konnte ich mal einen Flug voll genießen, entpuppte sich spätestens nach dem Frühstück als eher langweilige Angelegenheit, denn ewig die Aussicht im Reiseflug zu genießen ist auch irgendwann langweilig, wenn man es mehrmals wöchentlich macht.
Merke: Man sollte sich irgendeine Art von Unterhaltung organisieren, wenn man solch einen Mileage Run antritt. Sei es eine Serie auf dem Tablet, ein Spiel, ein Buch oder alles zusammen. Für mich bedeutete die viele Zeit, dass ich entspannt und in Ruhe für diese Webseite schreiben konnte, was ich wirklich sehr genossen habe. Ab und zu parallel hierzu noch die Aussicht genießen und es war der perfekte Blogger/ Aviation Nerd/ Flug Tag.
Was ich auch nicht unbedingt bedacht habe, so ein Tag mit „ein paar kurzen Flügen“ ist anstrengend. Auch wenn man eigentlich nichts macht, man ist doch insgesamt viele Stunden unterwegs und so sind mir auf dem letzten Flug von Madrid nach Frankfurt irgendwann die Augen zugefallen und ich wurde erst von der Erschütterung beim Aufschlag bei der Landung wieder wach. Insgesamt 18 Stunden unterwegs zu sein und „rumzufliegen“ ist dann doch anstrengender als gedacht.
Meine Mileage Run Erfahrungen | Frankfurtflyer Kommentar
Es ist schon lange her, dass ich einen Flugtag so genossen habe wie diesen. Fliegen und für diesen Blog zu schreiben sind zwei meiner Hobbys und hier kam es zusammen. Was mir vor meiner Mileage Run Erfahrung nicht ganz klar war, es sind durchaus 4.000 hart erflogene Status Meilen, denn solch ein Trip ist durchaus anstrengend. Auch wenn es wohl die effizienteste Möglichkeit war, welche mir noch zur Verfügung stand, würde ich zukünftig versuchen solch einen Run mit einem Urlaub und sei er auch kurz, zu verbinden. Falls nötig würde ich es aber auch noch einmal genau so machen.
Amüsant zu lesen. 😉 und auch irgendwie „aus dem Leben“ das ein Vielflieger wie Du mal einen Milage Run macht um den bzw. einen der vielen Status zu erhalten. 😉
BG
Hallo Christoph,
mich würde mal interessieren – vielleicht ist dies sogar einen eigenen Beitrag wert – welche Status du alle besitzt. Einerseits schwärmst du oft von Mileageplus, jetzt hast du auch einen solch hohen Oneworld Status und deine HON Meilen müssen ja auch irgendwo herkommen. Im Skyteam bist du – ich vermute – sicher auch gut vertreten.
Natürlich fliegst du sehr viel, allerdings müssen in deinem Fall schließlich sicher mehrere Status erhalten bleiben.
Gruß Julian