Im letzten Jahr gab es bei Miles&More als Vielfliegerprogramm einige tiefgreifende Veränderungen. Manche wie das Meilenpooling waren gut und manche, wie die Vergabe von Prämienmeilen nach dem Ticketpreis waren meist schlecht für den Kunden. Jetzt hat Miles&More heimlich still und leise die Vergabe von Prämienmeilen noch einmal angepasst und diesmal betrifft es besonders Firmenkunden mit eigenen Tarifen, bzw. deren Mittarbeiter, welche mit diesen Tarifen fliegen.
Es ist im Grunde eine kleine Änderung und von der Definition, wie bei Miles&More Prämienmeilen gesammelt werden, ist lediglich ein Satz mit Ausnahmen verschwunden. Diese Änderung hat es für Vielflieger mit Firmentarifen allerdings in sich und ist in einem gewissen Maße auch unfair dem Kunden gegenüber.
Bei der Einführung des umsatzbasierten Systems wurde folgende Ausnahme von der Berechnung der Prämienmeilen nach Umsatz genannt:
Eine Ausnahme bilden Tickets, die Sie über Reiseveranstalter erworben haben. Hier gilt unabhängig von der Ticketnummer die Vergabe von Prämienmeilen nach Buchungsklasse. In seltenen Fällen bei Nicht-Verfügbarkeit von Flugpreisinformationen, behält Miles & More sich vor, die Meilen weiterhin nach dem buchungsklassenbasierten System zu vergeben.
Bei Firmentarifen erhalten Firmen eigene Tarife, welche nicht öffentlich sind und für gewöhnlich sind auch die Preise geheim, nicht zuletzt, da diese dynamisch sein können. Daher hat Miles&More bei diesen Tarifen die Prämienmeilen auch weiterhin nach einem Faktor aus Buchungsklasse und Flugstrecke errechnet.
Inzwischen ist dies offensichtlich nicht mehr der Fall, denn oben genannte Ausnahme steht auch nicht mehr auf der Miles&More Seite. So werden für alle Flüge welche auf einem 220 (Lufthansa), 724 (SWISS), 257 (Austrian Airlines), 082 (Brussels Airlines) oder Eurowings Ticket ausgestellt wurden, die Prämienmeilen nach dem Flugpreis berechnet. Ohne Ausnahme!
Das Problem in der Praxis
Das Problem in der Praxis an dieser neuen Methode auch Firmentarife mit Prämienmeilen zu versehen ist, dass dem Kunden/ Passagiere selbst nur in den allerseltensten Fällen der Flugpreis bekannt ist und er somit nicht die Richtigkeit seiner Meilengutschrift nachprüfen kann. Dass es hier durchaus zu Fehlern kommen kann, habe ich bereits geschrieben.
Ebenso bin ich noch nicht einmal sicher, ob man wirklich den für den Firmentarif bezahlte Preis verwendet, oder ob man hier einfach einen vergleichbaren Tarif in einer vergleichbaren Buchungsklasse verwendet. Ich will Miles&More noch nicht einmal unterstellen, dass sie Fehler machen, aber für den Kunden ist es in sehr vielen Fällen nicht mehr nachprüfbar.
Miles&More verändert die Prämienmeilengutschrifft bei Firmentickets | Frankfurtflyer Kommentar
Mit dem neuen System zur Prämienmeilenvergabe hat Miles&More, bzw. die Lufthansa Konzern Airlines die Prämienmeilen für Flüge bei vielen Kunden heftigst gekürzt. Interessanterweise hat man hiermit auch sehr gute Kunden getroffen, welche mit 5.000 Euro Full Flex Business Class Tickets durch die Welt fliegen.
Gerade diese guten Kunden sind vermutlich in großer Zahl auch mit Firmentarifen geflogen und waren damit bisher nur wenig von den Veränderungen betroffen.
Das umsatzbasierte System zur Vergabe von Prämienmeilen ist in sich schon sehr kompliziert und aus meiner Erfahrung bei Lufthansa Miles&More, United MileagePlus, American Advantage und Delta SkyMiles auch durchaus fehleranfällig,, sobald ein Tickte nicht direkt über die Webseite der Airline gebucht wurde.
Durch diese Veränderung hat man das System leider noch einmal undurchschaubarer gemacht, was ich nicht gutheißen kann. Für Miles&More Vielflieger, deren Firmen Spezialtarife buchen, ist dies eine unschöne Entwicklung, besonders da Miles&More über diese kleine Veränderung nicht informiert hat.
Also bei unseren Firmentickets sehen wir den Preis. Und da kurzfristig auch ein P Ticket nach New York zb 3000 Euro kosten kann ist die neue Rechnung durchaus von Vorteil. Selbst innereuropäisch eco V gab es ein paar Meilen mehr.
Gerade bei Firmentickets ist das neue System für die LH schlechter.
Ein J Ticket nach Asien hat so zuletzt über 5500 Euro gekostet.
Es gibt im neunen Systhem Gewinner und Verlierer, dass ist keine Frage und ich hatte auch schon eine Reihe von Tickets (meist Kurzstrecke) bei welchen ich mehr Prämienmeilen bekommen habe. Aber gerade in Firmenramenverträgen, in welchen man Tarife bekommen kann wie: P Klasse nach USA, umruchbar und kein Mindestaufenthalt, 2 Tage vorrausbuchungsfrist, sind die Preise meist wohl deutlich unter den 3.000 Euro, wenn man entsprechende Ticketmengen abnimmt.
Bei Firmentickets habe ich aber das Problem, dass keine Preise angezeigt werden, bzw. dass was ich sehen kann nicht das ist, was real bezahlt wird. Was als Rechnungsgrundlage für die Prämienmeilen herrangezogen wird, ist mir nicht klar und ich kann es nicht mehr überprüfen. Ich finde das System inzwischen viel zu undurchsichtig.
LG
Christoph
Also wir lassen seitdem einfach jede LH Buchung auf United Stock ausstellen, du kannst ja 99% der LH Segmente auf 016 zu. Oder ansonsten auf HR, und somit keinerlei Probleme und es gibt die Meilen nach dem alten System.
Das kann ich so nicht bestätigen. IT-Tarife (z.Bsp. Sonderraten von Reiseveranstaltern) werden laut meinem LH-Kontakt weiterhin nach Buchungsklassen berechnet. VG
Hallo Lucas,
Bei Reiseveranstalter Tarifen habe ich keinerlei Erfahrung, allerdings ist hier die Ausnahme auch von der Miles&More Seite verschwunden.
Ich persönlich finde es leider sehr unglücklich, dass man bei unbekannten Ticketpreisen auch Meilen nach Umsatz berechnet werden soll. Fehler wie 12 Prämienmeilen für einen Transatlantikflug sind dann die folge.
LG
Christoph