Mit diesem Flugplan wagt Lufthansa den Neustart

Foto: Flughafen München GmbH

Immer wieder wurde der sogenannte Rückholerflugplan der Lufthansa verlängert. Ende März hat Deutschlands größte Airline das Streckennetzes auf ein absolutes Minimum reduziert. Auf der Langstrecke gibt es lediglich fünf Strecken, die regelmäßig angeflogen werden. Die Frequenzen sind entsprechend niedrig.

Für Juni hat der Konzern angekündigt, das Programm auf 106 Ziele hochzufahren und dafür 80 Flugzeuge zu reaktivieren. In der aktuellen Situation hängt das Vorhaben stark von den Reisebeschränkungen ab. Änderungen sind daher wahrscheinlich, können sich jedoch auch positiv auf den Flugplan auswirken. So wurde vor wenigen Tagen angekündigt, noch im Mai auf 39 Ziele aufzustocken.

Flugplan ab dem 1. Juni | München

An ihrem zweiten Drehkreuz hat die Lufthansa den Betrieb seit Wochen so gut wie eingestellt. Lediglich drei innerdeutsche Destinationen wurden mit dem kleinsten Fluggerät der Tochter CityLine bedient. Aus Frankfurt kam regelmäßig ein A320 der Konzernmutter um einige Anschlussverbindungen zu gewährleisten.

Langstrecken gab es bis auf Frachtflüge keine. Nun wurden Details zum Restart bekannt. Neben Bremen und Hannover kommen noch im Mai Westerland / Sylt und Rostock-Laage hinzu, ab dem 1. Juni gibt es dann auch Münster / Osnabrück wieder im Angebot.

 

 

Außerdem kommen wieder einige Destinationen im europäischen Ausland hinzu. Wie bisher kommt dafür der CRJ 900 der Regionaltochter zum Einsatz, die Konzernmutter setzt zu Beginn ganz auf den Airbus A319. Dann werden zunächst einmal täglich die Hubs des Konzerns bedient (wöchentliche Frequenzen):

  • Brüssel (6x)
  • Wien (7x)
  • Zürich (7x)

Einmal wöchentlich geht es zudem auf die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen. Palma de Mallorca soll ab 6. Juni wieder regelmäßig bedient werden. Auch entferntere Ziele will man anbieten. Neben Tel Aviv soll es auch ab München wieder in die USA gehen. Geplant sind je drei wöchentliche Flüge mit dem Airbus A350-900:

  • Chicago
  • Los Angeles

Flugplan ab dem 1. Juni | Frankfurt

Am größten Hub der Group geht es wieder richtig bergauf. Ab Juni werden wieder alle Destinationen in Deutschland in höheren Frequenzen angeflogen. Unterschied zu dem Netz ab München: ab Frankfurt wird zusätzlich auch das Seebad Heringsdorf auf Usedom angeboten. Im Kontinentalverkehr nimmt das Angebot deutlich zu (wöchentliche Frequenzen):

  • Amsterdam (14x)
  • Athen (7x)
  • Barcelona (14x)
  • Billund (3x)
  • Brüssel (14x)
  • Budapest (7x)
  • Bukarest (3x)
  • Copenhagen (14x)
  • Dublin (5x)
  • Genf (7x)
  • Göteborg (5x)
  • Helsinki (7x)
  • Kiew (3x)
  • Krakau (5x)
  • Lissabon (12x)
  • London (14x)
  • Madrid (14x)
  • Manchester (5x)
  • Mailand Malpensa (14x)
  • Nizza (3x)
  • Oslo (14x)
  • Paris (14x)
  • Porto (3x)
  • Prag (7x)
  • Riga (3x)
  • Rom (7x)
  • Sofia (3x)
  • Stockholm (14x)
  • Tallinn (4x)
  • Tel Aviv (3x)
  • Vilnius (3x)
  • Wien (14x)
  • Warschau (12x)
  • Zürich (14x)

Zu den aktuell fünf Langstrecken kommen im Juni weitere hinzu. Beim Fluggerät sind unter anderem Airbus A330-300 und B747-8 geplant, hier rechnet man noch mit Anpassungen. Denkbar sind auch Einsätze mit A340-300. Zu Newark, Chicago, Tokio, Bangkok und São Paulo kommen diese Ziele hinzu:

  • Abuja / Port Harcourt
  • Dubai
  • Johannesburg
  • Mexiko-Stadt
  • Mumbai
  • Riadh / Bahrain
  • Toronto

Alle Langstreckenziele sind mit 3 Frequenzen pro Woche geplant, São Paulo soll 5x bedient werden. Die Airbus A380 Flotte bleibt weiterhin am Boden und wurde zum Teil schon wie der A340-600 auf den Flugzeugfriedhof im spanischen Teruel überführt.

Flugplan ab dem 1. Juni | Die Group Airlines

Auch die Schweizer Tochter Swiss nimmt wieder einige Destinationen auf und verbindet Zürich mit Metropolen wie Paris, Brüssel und Moskau. Die einzige Langstrecke nach Newark (EWR) wird mit New York (JFK), Chicago, Bangkok, Mumbai, Hong Kong, Johannesburg und Singapur ergänzt. Zudem werden aktuell noch Verbindungen zu Regionen am Mittelmeer eruiert.

Eurowings fährt noch im laufenden Monat den Flugbetrieb wieder hoch und legt den Fokus ebenfalls auf touristische Destinationen. Flughäfen in Griechenland, Portugal und Kroatien sollen wieder mit Deutschland verbunden werden, Schwerpunkt wird Spanien und die Insel Mallorca sein.

Austrian Airlines und Brussels verschieben den Neustart weiter. Brussels plant erst mit einer Wiederaufnahme am 15. Juni, die österreichische Tochter Austrian hält den Betrieb noch bis zum 7. Juni am Boden.

Mit diesem Flugplan wagt Lufthansa den Neustart | Frankfurtflyer Kommentar

Es geht wieder in die richtige Richtung. Natürlich kann es sein, dass Lockerungen der Reisebeschränkungen kurzfristig nicht umgesetzt oder sogar wieder zurückgezogen werden. Das Angebot einer Hand voller Langstrecken wird mehr als verdoppelt und auch wieder ab München angeboten. Auch wenn noch sehr vorsichtig: Es ist ein Anfang.

Bleibt abzuwarten wie der Flugplan jetzt angenommen wird. Die Buchungslage wird zunächst sicher noch zurückhaltend sein. Viele Firmen müssen sparen, nicht dringende Geschäftsreisen werden verschoben oder abgesagt. Ob und wie schnell sich die Nachfrage erholt wird sich zeigen. Hier ist bei den Airlines viel Geduld und auch Experimentierfreude gefragt.

Der Hunger nach touristischen Reisen scheint nach den Einschränkungen groß zu sein. Doch auch da heißt es: Abwarten. Lufthansa will vorbereitet sein und legt mit Sylt, Usedom und Rostock einen Fokus auf den Binnentourismus.

6 Kommentare

  1. Das hört sich ja extrem gut an. Wie sieht es jedoch mit den lounges und first class terminal aus? Werden die wieder in Betrieb genommen? Darüber habe ich noch nichts gelesen….

    • DAs ist aktuell noch nicht entschieden, aber man hört von Lufthansa dass die Lounges auch wieder nach und nach eröffnet werden sollen. Hier muss es natürlich auch entsprechende Hygienekonzepte geben, was den betrieb von Lounges noch komplizierter macht, als Restaurants.

  2. Mal sehen, wie es im Juli/August zugeht, wenn ich nach NYC (Rück von SFO) fliegen will. Das wird in diesen Zeiten sicher nicht mit der Wunschverbindung gehen. Es werden sich auch ungünstigere Umsteigezeiten ergeben, da weniger Zubringer fliegen. Entscheidend ist für mich erst einmal sowieso die Situation vor Ort im Zielland, ob man dort weitgehend uneingeschränkt Urlaub machen kann.

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