Nach den Streiks: Lufthansa gibt Gewinnwarnung raus

Lufthansa A350 Sprinter, Foto: Robert

Mit großen Streiks ist bei Lufthansa zwar nicht mehr zu rechnen, die Airline hat sich mit dem Bodenpersonal und den Flugbegleitern geeinigt. Die Folgen der Arbeitsniederlegungen sind aber deutlich zu spüren. Nun wurde das Ergebnis der ersten Quartals 2024 verkündet, die Zahlen sind negativer ausgefallen als erwartet. Durch die Streiks diverser Mitarbeitergruppen und denen bei Dienstleistern und Systempartnern wurde das Ergebnis mit rund 350 Millionen Euro belastet. Der Konzern rechnet damit, dass das operative Ergebnis im zweiten Quartal unter dem des Vorjahres liegen wird.

Die Details zum Finanzausblick will man im Rahmen der Veröffentlichung der finalen Ergebnisse zum ersten Quartal am 30. April bekannt geben. Auf vorläufiger Basis wurde aber klar, dass der Adjusted EBIT-Verlust im ersten Quartal 849 Millionen Euro ausmacht, im Vorjahr war es ein Verlust von 273 Millionen Euro. Der Adjusted Free Cashflow des Konzerns war in erster Linie aufgrund von anhaltend hohen Einnahmen aus Ticketvorauszahlungen mit 305 Millionen Euro positiv.

Der weitere Ausblick ist getrübt, das Betriebsergebnis wird im zweiten Quartal vermutlich unter dem des Vorjahres liegen. Durch die Auswirkungen der inzwischen beigelegten Tarifauseinandersetzungen, der kurzfristigen Buchungsnachfrage und den anhaltenden Konflikte bei Austrian Airlines wird das Ergebnis im zweiten Quartal voraussichtlich mit rund 100 Millionen Euro zusätzlich belastet.

Lufthansa will aber auch mehr in die Pünktlichkeit investieren und die Kapazitäten langsamer hochfahren als geplant. Durch die verspätete Auslieferung neuer Flugzeuge sind die Möglichkeiten ohnehin limitiert. Die Buchungseingänge entsprechen dennoch den ursprünglichen Erwartungen, man blickt zuversichtlich auf die Sommerferienmonate. In der zweiten Jahreshälfte könnte das Ergebnis voraussichtlich höher ausfallen als im Vorjahr.

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Die Folgen des Streiks reißen einen Knick in die Kurve, in Frankfurt gibt man sich aber noch ganz optimistisch. Inzwischen bahnt sich aber die nächste Krise an. Die Auswirkungen der jüngsten Eskalation des Nahost-Konflikts sind nicht absehbar. Mehrere Strecken werden temporär ausgesetzt, auf anderen Routen verlängert sich die Flugzeit, da die Krisenregionen umflogen werden. Dies frisst den Gewinn und verursacht Kosten.

2 Kommentare

    • Wird die Dividende schmälern. Man muss ja bei solchen Unsicherheiten auch Rückstellungen bilden und kann nicht zu viel Kapital aus dem Unternehmen „fliegen“ lassen. Wobei es bei LH sowieso so ein Thema ist. Die Dividende zahlt man in meinen Augen nur um die Aktionäre bei Laune zu halten. Eigentlich könnte man das Geld in der Firma schon sinnvoll investieren und man sagt ja, ein Unternehmen sollte nur dann Gewinne ausschütten, wenn man mit dem Geld keinen Mehrwert mehr schaffen kann. Sehe ich aktuell eigentlich anders.

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