In diesem Sommer erlebt die Luftfahrt endlich die Erholung in der Nachfrage, auf welche man seit über zwei Jahren Corona Pandemie gewartet hat und dabei kommen die Passagiere nun doch schneller zurück, als quasi alle Schätzungen es prognostiziert haben. Dies führt nun wiederum zu massiven Problemen im System Luftfahrt, denn es fehlt an den benötigten Kapazitäten, insbesondere bei der Ressource „Mensch“, denn der Personalmangel, gepaart mit einem irrwitzigen Krankenstand, ist aktuell das größte Problem der Luftfahrt.
In den letzten Wochen ist es an fast allen deutschen Flughäfen (und Flughäfen auf der ganzen Welt), zu chaotischen Szenen gekommen, welche auf die Überlastung des Systems zurück zu führen sind. Um diese Zustände zu vermeiden, hat sich Lufthansa dazu entschlossen, geplante Flüge zu streichen, um so das System zu entlasten.
Lufthansa hatte bereits etwa 3.000 Flüge im Juli und August wieder aus dem Flugplan genommen, allerdings war dies offenkundig nicht genug. Daher hat man nun kurzfristig für den Zeitraum vom 8.- 14. Juli weitere 770 Flüge annulliert, was eine enorme Zahl ist.
Man war mit diesem drastischen Schritt nun aber offensichtlich endlich erfolgreich und am Freitag den 8. Juli lief der Flugbetrieb der Lufthansa endlich wieder stabil und man konnte kurzfristige Flugstreichungen und massive Verspätungen vermeiden.
Lufthansa wolle nun Woche für Woche entscheiden ob man mit diesen massiven Flugstreichungen Vorfahren muss oder ob man den Flugplan bald wieder wie geplant durchführen kann. Als Passagier sollte man aber aktuell noch damit rechnen, dass es in den kommenden Wochen zu Flugstreichungen (einige Tage vor dem Abflug) kommen kann.
Inzwischen geht man davon aus, dass Lufthansa in diesem Sommer über 10.000 der ursprünglich geplanten Flüge wieder annullieren muss, da schlicht und ergreifend das Personal in allen Bereichen fehlt um die Flüge abzufertigen.
Eine Lufthansa Sprecherin teilte gegenüber aero.de mit, dass man vor allem kurze Flüge am Nachmittag und Abend aus dem System nehmen würde. Dies hat nun aber auch eine ganze Reihe von Positionierungsflügen zur Folge, bei welchen die Flugzeuge und Crews ohne Passagiere an dem jeweiligen Startpunkt für den kommenden Tag gebracht werden müssen. Hierbei soll auf den Positionierungsflügen aber auch Gepäck transportiert werden, sollte dies nötig sein.
Nach weiteren Flugstreichungen: Lufthansa Flugbetrieb läuft wieder stabil | Frankfurtflyer Kommentar
Wer in den letzten Wochen geflogen ist, hat womöglich ein Chaos an den Flughäfen erlebt, welches man so noch nicht kannte. Letzte Woche ist Lufthansa in Frankfurt stellenweise zusammengebrochen und im Terminal wurden Durchsagen gemacht, dass sich die Passagiere selbst um ihren Weitertransport und Hotels kümmern sollen, da Lufthansa hierzu nicht mehr in der Lage ist.
Mich erinnerte diese Situation, samt Polizei vor den Ticketschaltern um wütende Menschen abzuhalten, stellenweise an die Swissair Pleite vor 20 Jahren, als sehr ähnliche Durchsagen in Zürich gemacht wurden, nur dass damals nicht die Aufforderung kam, Kosten bei der Airline einzureichen.
Ich hoffe sehr, dass die Situation nun in den Griff zu bekommen ist, auch wenn es nicht nur an Lufthansa ist hier zu handeln, denn oftmals sind es auch Service Anbieter, welchen die Mitarbeiter fehlen. Vielleicht rächt es sich nun aber auch einfach, dass man all zu viel auf Service Gesellschaften abgewälzt hat, sei es das Verladen von Koffern oder die Sicherheitskontrolle am Flughafen. Baustellen gibt es mehr als genug!
Ansagen, dass sich die Passagiere selbst kümmern müssen gab es auch in München. Als “Alternative” hat man den Passagieren dabei die Ruhebereiche im Terminal ans Herz gelegt, falls sie selbst kein Hotel finden könnten. Aber vor zwei Wochen wurde das Chaos dabei aber noch auf das G7 Treffen geschoben. Am Ende sind die Ursachen aber weder Personalmangel noch G7, sondern hochgradiges Managementversagen ausgetragen auf dem Rücken der Kunden. Die Notbremsen jetzt erlaubten effektiv Kosten zu sparen, da man Flüge nun so früh storniert, dass die Entschädigungsansprüche nach EU Recht nicht bezahlt werden müssen. Den Kunden hilft das aber wenig, der Sommerurlaub ist ruiniert.
In einem muss ich dir aber vehement Wiedersprechen: Die meisten Flüge werden nicht 14 Tage vor Abflug gestrichen, sondern früher und damit fällt natürlich eine Ausgleichszahlung nach EU261 an.
Auch wenn man mehr als 14 Tage vor Abflug streicht, hat der Passagier natürlich Anrecht auf Umbuchung und das ist für Lufthansa oder andere Airlines keine günstige Option die ihnen Geld einbringt. Aktuell ist klar, dass dieser Sommer für die Airlines SEHR teuer wird und keiner sich eine goldene Nase verdient.
Mir persönlich wäre es auch lieber, man kann sich mit Vorlauf um das Umbuchen eines Fluges kümmern, als am Tag selbst, an welchen man fliegen will.
Und dann ggfs. doch ohne Verpflegung 🙁 Link: https://www.travelnews.ch/flug/22002-das-essen-auf-dem-flug-koennte-ausfallen.html
Gruß
Noch zum Glück ein theoretisches Problem. Ich hoffe es passiert nicht, wobei ja schon jetzt die Flugzeuge teilweise ohne volles Catering raus gehen….. Buy on Board nicht geladen, etc.