Nachfolger für Airbus A380 | Lufthansa überrascht mit Flugzeugbestellung

Foto: Lufthansa

Vor wenigen Tagen haben wir uns noch mit der aktuellen Flotte der Lufthansa beschäftigt, nun überrascht der Konzern mit einer zusätzlichen Bestellung von neuen Airbus Langstreckenmaschinen. Mit der Order von fünf weiteren Airbus A350-1000 erhöht sich die Gesamtzahl dieses Flugzeugtyps im Konzern auf 15. Damit investiert man weiter in die Modernisierung der Interkontinentalflotte, die Jets sollen in wenigen Jahren nicht nur ältere sondern vor allem größere Modelle ersetzen.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Flottenmodernisierung: Lufthansa bestellt fünf weitere Airbus A350-1000 und erhöht die Gesamtzahl dieses Typs auf 15, um ältere und größere Modelle wie den A380 zu ersetzen.
  • Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit: Der A350-1000 überzeugt mit bis zu 35 % geringerem Treibstoffverbrauch und CO₂-Ausstoß
  • Einsatzstrategie: Rennstrecken und der Standort München stehen im Mittelpunkt

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Erweiterte Bestellung bei Airbus

Die neue Order für fünf Airbus A350-1000 wurde am Freitag bekannt gegeben. Die Langstreckenjets sollen zwischen 2028 und 2030 ausgeliefert werden. Mit einem Listenpreis von rund zwei Milliarden US-Dollar zeigt die Investition eine gewisse Entschlossenheit, weiter auf nachhaltige Technologien zu setzen. Der Kranich hat schon extrem gute Erfahrungen mit dem A350 gemacht und entsprechend immer wieder nachbestellt.

Einschließlich der bisherigen Bestellungen summiert sich die Gesamtzahl der Airbus A350-Flugzeuge im Konzern auf 75, davon 60 A350-900 und 15 A350-1000. Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, betonte die Bedeutung der Partnerschaft mit Airbus:

Mit den hochmodernen A350 Langstreckenjets beschleunigen wir die größte Flottenmodernisierung, die es je im Konzern gab. Dabei investieren wir so viel wie nie zuvor, um den Luftverkehr nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig unseren Kunden höchsten Komfort zu bieten.

Foto: Lufthansa

Einsatz und Strategie des Airbus A350-1000

Die größere A350-1000 soll insbesondere für premium- und aufkommensstarke Strecken eingesetzt werden. So sind die ersten Exemplare für den Standort München (MUC) vorgesehen, wo sie in einigen Jahren nach und nach den Airbus A380 ersetzen werden. Es gilt als sehr sicher, dass diese die Allegris-Kabine inkl. einer First Class erhalten um die Nachfrage auf den wichtigsten Langstreckenmärkten zu bedienen.

Darüber hinaus könnten weitere Flugzeuge dieses Typs in anderen Tochtergesellschaften wie SWISS für die Ablösung der Boeing 777-300ER eingeplant werden. Hierzu gibt es jedoch noch keine finalen Entscheidungen. Die Airlinegruppe ist der weltweit größte Airbus Kunde, da u.a. die Integration von ITA Airways bevorsteht. Die Airbus-Flotte des Konzerns wird dadurch um 100 zusätzliche Kurz- und Langstreckenjets erweitert. Im Laufe der Geschichte wurden bisher insgesamt 770 Flugzeuge bei Airbus bestellt.

Nachfolger für Airbus A380: Lufthansa überrascht mit Flugzeugbestellung | Frankfurtflyer Kommentar

Technik die begeistert. Der Airbus A350-1000 zeichnet sich durch einen bis zu 35 Prozent geringeren Treibstoffverbrauch und CO₂-Ausstoß im Vergleich zu älteren Flugzeugtypen wie der Boeing 747-400 und dem Airbus A340 aus. Von diesen wollte man sich bei Lufthansa eigentlich schon längst verabschieden und mit neueren Modellen ersetzen. Doch es kommt nach wie vor zu Verzögerungen, beide großen Flugzeugbauer mussten ihre Auslieferungen verspäten. Hinzu kommen Zulassungsprobleme mit den neuen Allegris Sitzen.

Ende des Jahrzehnts will und muss Lufthansa größere Flugzeuge ersetzen. Die größte A350 Variante ist für bis zu 440 Passagiere zugelassen, wobei es durch die Premium Klassen weniger sein werden. Die Erfahrung zeigt aber auch, dass es zu herausfordernd ist, selbst die Rennstrecken das ganze Jahr über mit Modellen wie dem A380 Superjumbo zu bedienen. Über 500 Sitze sind einfach eine Nummer zu groß.

Der A350-1000 soll die Lücke schließen. Damit kann man in erster Linie die Stückkosten senken und deutlich wirtschaftlicher fliegen. Lufthansa schmückt sich aber auch gerne mit dem grünen Daumen und stellt die Klimaziele in den Vordergrund.

 

3 Kommentare

  1. Mehr A350-1000 zu bestellen ist eine gute Entscheidung, aber welcher Entscheidungsträger hat entschieden, dass die Allegris-Kabine selbst zwischen 2028-2030 in die neuen Flieger eingebaut werden soll? Haben die das wirklich angekündigt?

    In 2030 ist das Allegris-Design 13 Jahre alt, da es in 2017 vorgestellt wurde. Wenn man annimmt, dass der Flieger 10 Jahre mit der Kabine fliegt, hätten wir selbst in 2040 noch das Allegris-Desaster in der Luft statt endlich eine funktionierende Kabine, die zugelassen ist und auch keine Bleigewichte braucht. Bis dahin ist das Allegris-Design mehr als 20 Jahre als und völlig veraltet während andere Airlines bis dahin sicher noch mal 2-3 neue Business Class Generationen vorstellen.

    Lufthansa zementiert hier ihr eigenes Grab mit dieser Fehlentscheidung bis in die 2040er Jahre auf Allegris zu setzen. Ich hatte gehofft, dass ich in meinem Leben noch eine funktionieren Kabine von der Stange erlebe ohne 7 unterschiedliche Sitzplatztypen und der ganzen Komplexität. Jetzt sieht es so aus, dass wir für den Rest unseres Lebens mit Allegris leben müssen.

    Hatte bei Allegris auf ein Ende mit Schrecken gehofft. Jetzt wird es aber ein Schrecken ohne Ende. Inzwischen glaube auch ich nicht mehr, dass bei Lufthansa irgendjemand noch rational entscheidet und aus Fehlern lernt. Zeit mit anderen Airlines zu fliegen – außer in den 2040er kommt vielleicht doch noch mal eine anständige Business Class.

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