NEO Triebwerksprobleme: Lufthansa muss vorübergehend mehrere Destinationen aufgeben

Foto: Lufthansa

Die Probleme mit den modernen NEO Turbinen von Pratt & Whitney führen zu einer Rückrufwelle, auch Lufthansa bekommt dies zu spüren. Rechnerisch werden in diesem Jahr 20 Airbus Flugzeuge mit den Motoren der neuen Generation aus dem Verkehr gezogen. Der Ausfall der Airbus A320neo Flugzeuge hat Auswirkungen auf den Flugplan, im Konzern will man gleich mehrere Strecken vorübergehend pausieren. Auf den betroffenen Routen werden derzeit zwar überwiegend andere Maschinen wie die der Regionaltochter CityLine oder AirDolomiti eingesetzt, diese Jets werden aber an anderer Stelle benötigt um die NEO-Lücken zu schließen.

Im Rahmen der Wartung müssen die Hochdruck-Turbinenscheiben inspiziert werden. Ursache für die Probleme ist ein verwendetes Metallpulver, bei dem es zu Einschlüssen von verunreinigtem Pulvermetall in den Rotor-Scheiben der Hochdruckturbinen kommen kann. Nach ersten Schätzungen müssen 600 bis 700 der ca. 3.000 Triebwerke weltweit zur Reparatur. Der Lufthansa Konzern hat bereits Dutzende NEOs im Betrieb, die meisten davon sind mit den betroffenen PW1100G Turbinen ausgerüstet. Die Jets der Tochter Eurowings haben LEAP1 Turbinen und sind nicht betroffen.

Neue Chance für andere Airlines?

Wie wir bereits im Lufthansa News Update berichtet haben, ist die Verbindung zwischen Frankfurt und Linz (LNZ) von den Auswirkungen betroffen und wird ausgesetzt. Nun wurde bekannt, dass auch der Bodensee Airport in Friedrichshafen (FDH) die Lufthansa Anbindung Ende März verlieren wird. Der Flughafen bedauert die Entscheidung, hat aber eventuell schon einen Nachfolger gefunden.

SkyAlps

Die Regionalfluggesellschaft SkyAlps überlegt, ein Dash 8 Propellerflugzeug mit 78 Sitzen am Bodensee zu stationieren. Entscheidend wäre in diesem Fall ein Abkommen mit Lufthansa, damit Fluggäste die Reise auf einem Ticket abfliegen, in Frankfurt auf Lufthansa umsteigen und z.B. Gepäck durchchecken können. Weitere Flüge die ab März wegfallen sind die Verbindungen zwischen Frankfurt Innsbruck (INN) und Cluj (CLJ) sowie Timisoara (TSR). Beide rumänische Destinationen bleiben allerdings ab München erhalten. Dort wird man im Sommer die Verbindung nach Dresden (DRS) Leipzig (LEJ) pausieren, diese bleibt wiederum ab Frankfurt im Programm.

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Es war klar, dass alleine durch die Streichung von Linz die entstehenden Kapazitätslücken nicht gestopft werden können. Nun wurde bekannt, welche weiteren Routen wegfallen, wobei nicht klar ist, ob es sich hier um eine temporäre oder langfristige Entscheidung handelt. Gut möglich, dass weitere Strecken wegfallen bzw. die Frequenzen auf anderen Strecken ausgedünnt werden.

Spannend sind auch die neuen Möglichkeiten die sich auftun. Man darf hoffen dass SkyAlps nach Friedrichshafen kommt, wobei hier Lufthansa mitspielen müsste.

1 Kommentar

  1. Also für mich tun sich keine neuen Möglichkeiten ex INN auf, VIE ist ja keine Alternative zu FRA. Ich muss sogar im Sommer an einem Fretag nach VIE um am Samstag dann nach FRA und interkontinental zu fliegen, da Samstags ex INN nicht mal ein Flug nach VIE geht. Da wünsche ich mir die Zeiten von Tyrolean zurück, täglich vier mal FRA und fünf mal VIE. seitdem LH das Sagen hat, werden die Regional Airports ausgehungert. Ja ich weiß, MUC ist nicht allzuweit……

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