Neue Alitalia gibt Ausblick auf neues, kleineres Streckennetz

Im Grunde geht es auch um das Erbe der alten Alitalia.

Der Neustart von Alitalia ist gerade in vollem Gange und man hofft in Rom, dass man bereits im April mit der neuen Alitalia, welche aktuell offiziell unter dem Namen ITA geführt wird, an den Start rollen kann. Klar ist bereits, die neue Airline wird deutlich kleiner sein, als die aktuelle Alitalia. So werden nur noch zwischen 45 und 43 Flugzeuge betreiben und damit um mehr als die Hälfte schrumpfen.

Auch die Belegschaft wird von aktuell fast 12.000 Mitarbeitern auf etwas zwischen 4.500 und 2.500 Mitarbeiter reduziert, was aber auch massiv daran liegen wird, dass viele Geschäftsfelder nicht in die neue Gesellschaft überführt werden. Erreicht wird dies durch eine Restrukturierung nach dem Vorbild von Swiss, welches den Übergang in die Regionaltochter CityLiner und anschließend auch einem Verkauf der Airline vor sieht. Wie bei Swiss steht hier auch bei Alitalia übrigens nach wie vor der Lufthansa Konzern hoch im Kurs für eine Übernahme in den kommenden Jahren.

Als kleinere Airline muss auch das Streckennetz der neuen Airline deutlich verkleinert werden und nun gibt Alitalia einen Ausblick darauf, welche Strecken man überhaupt mit der neuen Airline fliegen will. Hier wird es zu einer ganzen Reihe von Streichungen, sowohl auf der Kurz- aber auch auf der Langstrecke kommen. Dabei hatte Alitalia schon vor einigen Wochen die Strategie für die neue Airline offen gelegt, wobei man sich vor allem auf Langstrecken ab Rom fokussieren will und gerade viele Kurzstrecken nur noch als Zubringer betrachtet, da man in Italien auch einer enormen Konkurrenz durch die Billigflieger wie EasyJet und Ryanair ausgesetzt ist, welche hier massive Marktanteile besitzen.

Daher wird Alitalia auch Mailand nicht mehr als Hub benutzen und hier Flüge streichen. Sogar die Rennstrecke von Mailand Linate nach Rom soll deutlich reduziert werden, denn diese hat in der Vergangenheit Verluste von etwa 9 Millionen Euro pro Jahr eingeflogen. Lediglich für Umsteiger auf Langstrecken will man diese Strecke noch aufrecht erhalten.

Noch drastischer wird der Kahlschlag auf allen dezentralen Strecken, wie von Bologna nach Catania oder Genua nach Olbia. Diese werden ersatzlos gestrichen, wie auch Flüge von Rom nach Pisa, oder Mailand nach Trapani. Hier wurden teils bis zu 8 Millionen Euro Verlust pro Jahr produziert, sodass es keinen wirtschaftlichen Grund für die Flüge gibt.

Aber auch auf der Langstrecke werden unprofitable Strecken kategorisch gestrichen. So sollen Rom nach Seoul und Rom nach Santiago de Chile wegfallen, welche laut einer Quelle bei Alitalia jedes Jahr einen Verlust von bis zu 28 Millionen Euro eingebracht haben.

Daneben sollen allerdings Langstrecken in die USA, nach Brasilien, Argentinien und auch nach Japan aufrecht erhalten werden, da diese Geld verdient haben. Hierbei ist weiterhin unklar, mit welchen Langstreckenflugzeug die neue Alitalia fliegen wird. Aktuell fliegen Airbus A330-200 und Boeing 777-200er für Alitalia. Man wird sich hier wohl auf einen Typ begrenzen müssen, allerdings steht auch weiterhin im Raum, dass Alitalia für den Neustart auch Boeing 787 besorgen könnte, wie vor einigen Monaten angekündigt wurde.

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Bei Alitalia tut sich inzwischen endlich einiges, nachdem man jahrelang nur in der Insolvenz war und auf der Stelle getreten hat. In dieser Beziehung ist die Corona Krise wohl das Beste, was dieser chronisch kranken Airline passieren konnte.

Entschieden ist bei Alitalia aber noch lange nicht alles, denn während man in Rom gerade fleißig plant und möglichst schnell starten will, muss die Sanierung von Alitalia und insbesondere auch die Beteiligung des Staates hier noch genehmigt werden. So forderte die Kommission in Brüssel zuletzt, dass man zum Beispiel den Namen Alitalia aufgibt, wogegen man sich in Rom vermutlich erfolgreich bewähren konnte.

Sicher ist, dass es in der Zukunft noch einiges von Alitalia zu berichten geben wird und ich bin tatsächlich gespannt, was aus der Airline wird. Grundsätzlich hat man durchaus Potenzial, sei es von dem wirklich guten Produkt in den Lounges oder an Bord, aber auch vom Markt im Heimatland, welcher nicht gerade klein ist.

Danke: aerotelegraph

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