Neue Boeing 787 Dreamliner werden bei Lufthansa zunächst zur Kurzstrecke verdonnert

Im sommer sollen endlich die von Lufthansa bestellten Boeing 787-9 eintreffen und die immer älter werdende Flotte verjüngen. Die Flugzeuge kommen deutlich verspätet, was mehrere Gründe hat. So gab es zum einen Lieferprobleme beim Hersteller, die fehlende Zertifizierung der neuen Kabinen hat die Auslieferungen zusätzlich ausgebremst. Inzwischen stehen schon etwa 15 neue Dreamliner mehr oder weniger einsatzbereit in den USA, die Zustellung könnte geballt erfolgen. Die modernen Langstreckenjets werden in Deutschland sehnsüchtig erwartet. Diese werden jedoch zunächst wohl überwiegend auf der Kurzstrecke unterwegs sein.

Das Wichtigste auf einen Blick:

Neue Dreamliner für Lufthansa: Die ersten eigenen Boeing 787-9 stehen vor der Auslieferung.
Verspäteter Langstreckeneinsatz: Wegen fehlender Kabinen-Zertifizierung starten die Jets zunächst auf Kurzstrecken.
Alternative Routen: Statt nach Austin oder Rio geht es vorerst nach Kairo, Lissabon und Tel Aviv.

Folgt Frankfurtflyer auf GOOGLE NEWS

Lufthansa braucht dringend neue Flugzeuge für die Langstrecke

Lufthansa hat schon lange Bedarf an neuen Flugzeugen, insbesondere bei der Interkontinentalflotte sind Lücken entstanden. Auf den Langstrecken von und nach Frankfurt sind sehr viele betagte Modelle wie Airbus A340-300, Airbus A340-600 und Boeing 747-400 unterwegs. Diese Teilflotten sind teuer in Betrieb und Instandhaltung, die Vierstrahler verbrauchen viel Kerosin und müssen häufiger in die Wartung. Die Airline muss hier zusätzliche Reserven einplanen und das Programm entsprechend reduzieren.

Mit den zweistrahligen Leichtgewichten wie Airbus A350 oder der Boeing 787 können die Betriebskosten deutlich minimiert werden. Die moderneren Maschinen bieten zudem mehr Komfort für die Passagiere. Lufthansa hat beide Modelle bestellt, bei beiden kam es zu Verspätungen bei der Auslieferung. Während die inzwischen schon zweite von Lufthansa bestellte A350-Tranche nach und nach eintrudelt, ist von den Dreamlinern noch kein einziger in Deutschland angekommen.

Lufthansa 787-9 Take-Off

Der Kranich hat zwar schon fünf Boeing 787-9 im Dienst, diese kamen aber gebraucht von einer anderen Airline. Die Zustellung der ersten eigenen Dreamliner ist aber in Sichtweite, die letzten Tests sind offensichtlich positiv verlaufen, die Zertifizierung könnte in Kürze erteilt werden. Konzernchef Spohr zeigte sich laut aeroTELEGRAPH zuletzt optimistisch, auch wenn die Neulinge zunächst nicht wie geplant eingesetzt werden können.

Geblockte Sitze auch in der Boeing 787

So werden viele Business Class Sitze wegen der fehlenden Zulassung am Anfang nicht besetzt. Ein Grund warum die Maschinen zunächst überwiegend auf der Kurzstrecke fliegen werden. Auf den kürzeren Routen könnte die Premium Economy Class als Business Class vermarktet werden. Die breiteren Sitze wären mit der großzügigeren Neigung der Rückenlehnen und dem Inflight Entertainment Programm immer noch ein Upgrade im Vergleich zu der Europa-Business-Class, die sonst in den Flugzeugen der Airbus A320 Familie angeboten wird.

Das Vorhaben bringt zudem den Vorteil, das auf den kürzeren Flügen mehr Crews in kürzerer Zeit trainiert werden können. Sobald das Go der Behörden erfolgt, können die Jets schnell abgenommen und eingeflottet werden. Geblockte Sitze gab und gibt es übrigens auch auf dem Airbus A350, dort wurde zunächst auf den Einbau der First Class verzichtet.

Dreamliner most wanted | Lufthansa holt sich zwei Boeing 787 in LOT Lackierung

Neue Boeing 787 Dreamliner werden bei Lufthansa zunächst zur Kurzstrecke verdonnert | Frankfurtflyer Kommentar

Nach wie vor sind die Lufthansa Boeing 787 zwischen Frankfurt und München unterwegs, damit die bereits lizensierten Piloten in Übung bleiben. Lufthansa wollte zum jetzigen Zeitpunkt schon deutlich mehr als nur die fünf gebrauchten Dreamliner haben und hat das Personal entsprechend vorbereitet.

Nun steht die Auslieferung der eigenen Boeing 787-9 bevor. Diese werden wohl aber zunächst nach Kairo, Lissabon oder Tel Aviv statt nach Austin, Bogota und Rio fliegen.

 

6 Kommentare

  1. Im Prinzip handelt es sich um Fehlplanungen. Niemand kann glaubhaft erzählen dass diese Allegris Möbel so wichtig waren als dass Lh sich da so tief ins Entwicklungsrisiko begeben musste.

    Manchmal habe ich ein merkwürdiges Gefühl.

    Erstens daß manche in der Lh Führung verhinderte Flugzeugentwickler sind.

    Zweitens dass es ein transatlantisches wellbeeing Programm gibt daß Lh zum Kauf von US Flugzeugen verpflichtet obwohl es uns nichts nutzt.

    Die Diversifizierung kann man auch übertreiben.

    Wozu Boeing? Airbus war und ist das Premium Produkt.

    • Zunächst einmal ist dir allegris selbst schon ein seit 25 Jahren geplantes bzw verplantes Produkt. Niemand kann damit jetzt noch was anfangen, was Anfang der 90er Jahre dabei gedacht wurde. Dann ist es nur die Boeingflotte, also egal. Wir nutzen aus bekannten Gründen ausschließlich Airbus Verbindungen und sehen nicht ein, warum LH und Airfrance nicht Top seller der hauseigenem Marke aus Toulouse sind. Nur C Spohr weiß, welches Risiko er damit eingeht. unverständlich aber seine Wahl.

  2. Die Frage muss erlaubt sein, wie lange Spohr und seine nichts wissende und nichts könnende Kollegen die LH noch runter Wirtschaften dürfen. Der Aufsichtsrat begeht eine schwere Pflichtverletzung wenn er dem gewünschten des LH Vorstandes noch länger tatenlos zusieht. So ist z. B. Australien und Neuseeland für die LH und ihr Konzerntöchter nicht existent. Dabei gab es mit der AUA die schnellste Verbindung aus Europa von Wien über Kuala Lumpur nach Sydney und Melbourne und weiter nach NZ. Man hat ca.30 Jahre gebraucht um „Neue“ Sitze einzubauen, man benötigt sicherlich 50 Jahre um festzustellen, dass Emirates und Co. sich eine goldene Nase auf den Strecken aus DACH nach AUS und NZ verdienen

  3. Wenn die neu ausgelieferten Dreamliner erst auf der Kurz- und Mittelstrecke eingesetzt werden sollen: Wie wäre es da mit dem Flug LH 1028 nach Paris am 19.06.2025 sowie am 22.06.2025 auf Flug LH 1028/1029? Da ist doch in Le Bourget die Luftfahrtmesse und das könnte doch aufgrund einer daraus resultierenden höheren Besucherzahl ein Anlaß dafür sein. Bin schon mit einem Dreamliner geflogen (LATAM Chile, Boeing 787-9 von Frankfurt nach Madrid), ein grandioses Flugerlebnis. Mein absoluter Lieblingsvogel ist und bleibt aber die Boeing 747 in allen Versionen.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.