Neue Konkurrenz für Lufthansa: easyJet kommt 2025 nach Frankfurt

Foto: easyJet

Die Übernahme von 41 Prozent der italienischen ITA Airways durch die Lufthansa Group hat weitreichende Auswirkungen auf den europäischen Luftverkehr. Im Zuge der von der EU-Kommission geforderten Ausgleichsmaßnahmen profitiert in erster Linie der Wettbewerber easyJet. Der britische Low-Coster baut ab März 2025 seine Präsenz an den Flughäfen Rom-Fiumicino (FCO) und Mailand-Linate (LIN) aus und startet neue Verbindungen. Darunter sind zahlreiche Strecken zwischen Italien und Deutschland, der Billigflieger startet in Kürze auch ab Frankfurt.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • EasyJet expandiert in Deutschland und Italien: Ab März 2025 neue Verbindungen zwischen Rom, Mailand und deutschen Städten wie Frankfurt, München und Düsseldorf.
  • ITA Airways Integration: Lufthansa übernimmt 41% von ITA Airways, stärkt ihre Position im südeuropäischen Markt, gibt aber Slots an Wettbewerber wie easyJet ab.
  • Konkurrenz im Aufschwung: EasyJet stationiert acht zusätzliche Flugzeuge in Italien, nutzt die neuen Slots und baut seine Kapazität auf 500.000 Sitzplätze für Deutschland-Strecken aus.

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EasyJet wird ab dem 30. März 2025 wieder Flüge von Rom und Mailand zu deutschen Flughäfen wie Frankfurt (FRA), Düsseldorf (DUS), Hamburg (HAM) und München (MUC) anbieten. Besonders bemerkenswert ist die Rückkehr nach Frankfurt, wo die Airline zuletzt nicht aktiv war. Insgesamt sollen auf den neuen Deutschland-Strecken rund 500.000 Sitzplätze bereitgestellt werden.

Hier die neuen geplanten Verbindungen im Überblick:
  • Mailand – Düsseldorf: 12 Flüge pro Woche
  • Rom – Hamburg: 7 Flüge pro Woche
  • Mailand – Hamburg: 7 Flüge pro Woche
  • Rom – Frankfurt: bis zu 2 Flüge täglich
  • Mailand – Frankfurt: bis zu 2 Flüge täglich
  • Rom – München: 2 Flüge täglich

Wachstum an den italienischen Basen und in Frankfurt

EasyJet wird an den Flughäfen Mailand-Linate und Rom-Fiumicino insgesamt acht zusätzliche Flugzeuge stationieren, womit sich die Flottengröße in Italien auf 38 Maschinen erhöht. Italien wird damit nach Großbritannien zum zweitgrößten Markt des Lowcosters. Neben den Verbindungen nach Deutschland plant easyJet auch neue Strecken von Italien zu den Lufthansa Group Drehkreuzen in Brüssel (BRU), Wien (VIE) und Zürich (ZRH).

Lorenzo Lagorio ist der Chef von easyJet Italien, der Manager betonte die Bedeutung von Malpensa (MXP) als wichtigstes Drehkreuz der Airline in Italien. Dort sollen im Sommer 2025 insgesamt 22 Flugzeuge stationiert sein und eine Kapazität von 6,3 Millionen Sitzplätzen bieten. Der Ausbau bietet sowohl in Linate als auch in Fiumicino attraktive Wachstumschancen im Kurzstreckensegment.

Der Lufthansa-ITA-Deal

Lufthansa hatte im Juli 2024 die Genehmigung der EU-Kommission erhalten, 41 Prozent von ITA Airways für 325 Millionen Euro zu übernehmen. Ein zentraler Bestandteil der kartellrechtlichen Genehmigung war die Aufgabe von Slots an den Airports in Linate und Fiumicino.

Die Maßnahmen sollen den Wettbewerb fördern und anderen Fluggesellschaften wie easyJet, Air France KLM und den IAG Gesellschaften British Airways und Iberia mehr Marktanteile in Italien ermöglichen. Lufthansa erhofft sich durch die ITA-Beteiligung eine stärkere Präsenz auf dem südeuropäischen Markt und einen strategischen Vorteil gegenüber Wettbewerbern.

Trotz der Expansion bleibt Billigflieger easyJet kritisch gegenüber den hohen Steuern und Gebühren an deutschen Flughäfen, die den wirtschaftlichen Betrieb erschweren. Der größte deutsche Standort der Airline bleibt Berlin (BER).

Neue Konkurrenz für Lufthansa: easyJet kommt auch nach Frankfurt | Frankfurtflyer Kommentar

Mit der Aufnahme neuer Verbindungen zwischen Deutschland und Italien nutzt easyJet die durch den Lufthansa-ITA-Deal geschaffenen Möglichkeiten. Die Lufthansa bekommt etwas mehr Konkurrenz, Reisende könnten von der höheren Auswahl und günstigeren Preisen profitieren.

Die Position von easyJet wird dadurch weiter gestärkt, Lufthansa geht aber sicher nicht leer aus. Der Kranich gewinnt an Stärke und startet einen weiteren Versuch den italienischen Markt zu erobern.

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