Neuer Streik bei der Deutschen Bahn ab Mittwoch angekündigt

Lokführer-Gewerkschaft GDL ruft ab Mittwoch zum Streik auf. Symbolbild

Ruhig blieb es über die Feiertage im Zugverkehr. Doch die Ruhe wirkte nicht lang ins neue Jahr hinein. Schon für Mittwoch (10. Januar 2024) sind neue Streiks angekündigt. Erneut ruft die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) zur Arbeitsniederlegung auf. Mehrere Tage lang sollen bei der Deutschen Bahn (DB) die Züge still stehen. Die Bahn versucht zwar noch über den Rechtsweg den Streik abzuwenden, doch die Erfolgsaussichten sind unsicher und wappnet sich parallel mit einem sehr eingeschränkten Notfallfahrplan.

Die GDL rief am Sonntag (7. Januar) zum Arbeitskampf in mehreren Firmen, unter anderem der Deutschen Bahn, auf. Die Deutsche Bahn hat mittlerweile auf den Streikaufruf reagiert und will sich wehren. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Fragen zum Bahnstreik.

Wer und wann wird genau bestreikt?

Die GDL hat konkret die eigenen Mitglieder innerhalb der Unternehmen Deutsche Bahn (DB), Transdev und Citybahn Chemnitz zum Streik aufgerufen.

Der Streik soll von Mittwoch um 2 Uhr (10. Januar) bis Freitag um 18 Uhr (12. Januar) andauern. Bei der DB Cargo soll bereits ab dem 9. Januar 2024 ab 18 Uhr gestreikt werden.

Was ist die Ursache für den Streik?

Die Ursache des Streiks liegt in den gescheiterten Verhandlungen zwischen der GDL und der DB AG. Diese Gespräche sind am 24. November 2023 laut GDL aufgrund der „Verweigerungshaltung des Staatskonzerns“, über die Kernforderungen der GDL zu diskutieren, gescheitert. Die GDL wirft der DB AG vor, den Weihnachtsfrieden nicht für Verhandlungen genutzt und stattdessen eine Feststellungsklage eingereicht zu haben, um die GDL zu schwächen.

Die Deutsche Bahn ihrerseits behauptet, ein neues Angebot vorgelegt zu haben. Der GDL fehlen dabei jedoch konkrete Zahlen und auch das Modell zur Arbeitszeitreduzierung entspricht nicht annähernd den Forderungen.

Was sind die Forderungen der GDL?

Die Forderungen der GDL umfassen unter anderem eine schrittweise Arbeitszeitabsenkung auf eine 35-Stunden-Woche ohne Lohnkürzung für Schichtarbeiter ab dem 1. Januar 2025, eine Erhöhung der Tabellenentgelte um 420 Euro in zwei Schritten, eine deutliche Zulagenerhöhung und eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro. Diese Forderungen orientiere sich an den Tarifabschlüssen mit NETINERA und Go-Ahead.

Was können Fahrgäste der Deutschen Bahn tun?

Solltet Ihr in den nächsten Tagen mit der Deutschen Bahn reisen müssen, ist es ratsam, sich über alternative Reisemöglichkeiten zu informieren, da mit massiven Auswirkungen des Streiks auf den Bahnbetrieb zu rechnen ist. Die DB wird voraussichtlich so schnell und umfassend wie möglich über die Situation und mögliche Alternativen informieren. Fahrgäste sollten auch den vorgeschlagenen Verhandlungstermin am 10. Januar beachten, da sich daraus möglicherweise Änderungen im Streikverlauf ergeben könnten.

Die Deutsche Bahn hat die Zugbindung für Fahrten am Mittwoch, Donnerstag und Freitag aufgehoben. Damit könnt Ihr Eure Fahrten auf einen späteren Termin verlegen. Im Fernverkehr ist auch eine frühere Fahrt möglich.

Unter Umständen kommt die DB auch mit Ihrem Eilantrag auf eine Einstweilige Verfügung durch, der zur Absage des Streiks führen könnte.

Was bedeutet in dem Fall Notfallfahrplan?

Die DB wird im Streikzeitraum deutlich weniger Zugverbindungen anbieten als üblich. Dort wo die Züge fahren, werden deutlich mehr Wagen und dementsprechend mehr Sitzplätze angeboten. Die Bahn weist allerdings darauf hin, dass es trotzdem keine Garantier einer Mitnahme gibt.

Neuer Streik bei der Deutschen Bahn ab Mittwoch angekündigt | Frankfurtflyer Kommentar

Trotz maroder Autobahnen ist eine Zugfahrt in Deutschland vermutlich noch die unzuverlässigste Möglichkeit um von A nach B zu kommen. Wenn es nicht gerade das Wetter, Personalausfälle oder technische Schwierigkeiten sind, wird bei der Deutschen Bahn halt gestreikt. Wobei das in meinen Augen immernoch die Begründung für einen Zugausfall ist, mit der ich am ehesten leben könnte, wenn ich denn Zug fahren würde.

Aber nicht jeder hat die Wahl und bei all diejenigen, die Mitte bis Ende der Woche mit dem Zug reisen müssen, sind starke Nerven gefragt. Zumindest wenn der Streik so kommt, wie ihn die GDL sich derzeit vorstellt. Abwenden könnte den Streik aber vermutlich derzeit nur der Rechtsweg. Eine Einigung zwischen der Gewerkschaft der Lokomotivführer und der Bahn scheint derzeit eher unwahrscheinlich. Die Fronten sind doch extrem verhärtet.

1 Kommentar

  1. Interessant ist auch der Hinweis in der LH zur Lufthansa Express Rail… 😏

    PS. Ich hoffe, dass Texte in KI erzeugten Bildern 2024 endlich angezeigt werden! 😉

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