Neuer Verdi-Streik bei Lufthansa: Donnerstag & Freitag droht erneut Stillstand

Lange Schlangen am Flughafen Frankfurt. Foto: Christoph

Die Gewerkschaft Ver.di hat erneut die Beschäftigten der Lufthansa zum Streik aufgerufen. Der Appell richtet sich an die Bodencrews, der Warnstreik soll am Donnerstag und Freitag stattfinden. Laut der Gewerkschaft hat die Airline auch nach den letzten Streiktagen immer noch kein hochwertigeres Angebot vorgelegt. Beim dem anstehenden Ver.di-Warnstreik sind also auch wieder Passagiere betroffen. Letzte Woche wurde sowohl bei der Technik als auch bei der Cargo gestreikt, es gab Behinderungen, Passagiere waren aber nicht betroffen.

In der vergangenen Woche gab es von Mittwoch bis Freitag schon einen Warnstreik der Lufthansa Technik. Das Personal der Tochtergesellschaft ist für die Reparatur und Wartung von Flugzeugen, Teilen und Triebwerken zuständig. Zu den Kunden gehören auch zahlreiche Partner und andere Fluggesellschaften. Am Samstag traten auch die Mitarbeiter der Frachttochter Cargo in den Ausstand, die rund 2.500 Angestellten sind für die Beladung von Cargoflugzeugen und die Abwicklung der Fracht zuständig.

Der Konzern wurde aufgefordert weiter zu verhandeln und ein verbessertes Angebot vorzulegen. Laut Ver.di gibt es dafür aber keinerlei Bereitschaft, die Forderungen blieben unerfüllt. Daher werden nun erneut die Lufthansa-Bodenbeschäftigten zum Streik aufgerufen. Am 7. und 8. März müssen sich Passagiere wieder auf Verspätungen und Flugausfälle einstellen. Der neue Warnstreik beginnt am Donnerstag ab 4.00 Uhr und soll bis Samstag um 7.10 Uhr andauern. Betroffen sind die Standorte Frankfurt, München, Berlin, Düsseldorf und Hamburg.

Damit will man den Druck vor dem inzwischen fünften Verhandlungstermin erhöhen, dieser ist für den 13. und 14. März angesetzt. Ver.di hatte 12,5 Prozent mehr Geld und eine Inflationsausgleichsprämie bei einem Jahr Laufzeit gefordert. Die Lufthansa hat bislang bei 28 Monaten Laufzeit 10 Prozent höhere Gehälter angeboten.

Lufthansa-Flugplan wird unkalkulierbar – Weitere Streiks drohen an mehreren Stellen

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Der Verhandlungsführer zeugt sich deutlich, er übt klare Kritik. Es ist niemanden vermittelbar, dass der Lufthansa Konzern ein Rekordjahresergebnis verkünden wird und die Boni für Vorstände ordentlich anhebt während die Beschäftigten am Boden nicht mehr wissen, wie sie über die Runden kommen sollen. Marvin Reschinsky gab an, dass einige der Angestellten einen Stundenlohn von nur 13 Euro erhalten, damit aber in den teueren Metropolen München und Frankfurt leben müssen.

Demnächst könnten auch die Flugbegleiter streiken, die Urabstimmung läuft noch bis Mitte der Woche. Vor Ostern droht also eine Streikwelle im Verkehrssektor, im ÖPNV und bei der Bahn sind weitere Streiks möglich.

22 Kommentare

  1. Die #Streikhansa har gar kein Interesse an Verhandlungen, weil die Streiks wunderbar von der schlechten Servicequalität ablenken. Hinterher ist man froh, dass überhaupt irgendwas fliegt.

    • Unglaublich..Mir fehlen fast die Worte..Die gesamte Welt staunt nur noch über uns und lacht..Deutschland schafft sich selber ab. Die Gewerkschaften der LH und Bahn ( Allgemein ganz vorne Verdi ) sollten über den Begriff Wettbewerbsfähigkeit dringend nachdenken und überlegen was die anrichten..Diese Arroganz und Macht in Deutschland ist untragbar. Empfehlung meinerseits. Blick nach Asien.Da ist das Personal freundlich und dankbar um zu arbeiten.

      • das Gras ist woanders immer grüner. Insbesondere in Asien. Wo eigentlich konkret, also in welchem Land? Was ist da anders?

        vielleicht Mal konkretes und nicht nur das Phrasenschwein füttern. Das schafft sich auch mal irgendwann ab.

  2. Wie sieht es mit dem Fliegen aus, wenn ich nur mit Handgepäck unterwegs bin, da soll mir der Streik der Bodencrew doch egal sein, oder ? Check-In über die App und ab durch die Kontrolle……das Bordpersonal ist doch nicht betroffen, oder etwa auch ?

    Liebe Grüße,

    Jürgen

  3. Ja, ich habe wohl nicht vollständig zu Ende gedacht und mich zu früh gefreut, ist ja nur ein kurzer Hüpfer von Frankfurt nach Hannover.

  4. Wie sieht es in diesem Fall eigentlich mit der Entschädigung aus ? Sicherlich werde ich von Freitag auf Samstag von Frankfurt nach Hannover umgebucht. was passiert mit einer Hotelübernachtung in Hannover von Freitag auf Samstag, nicht stornierbar, bekomme ich diese ersetzt von der LH ? Erhalte ich die Entschädigung für die Verspätung, am Sonntag soll es ja wieder von Hannover nach Frankfurt gehen.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  5. Ja es gibt Entschädigung.
    Die interessantere Frage ist: ist es moralisch okay, jetzt noch ein paar Flüge für Donnerstag und Freitag zu buchen?
    Im Flex Tarif kann ich ja notfalls stornieren.
    Und wieso hat die LH dieses Loophole nicht geschlossen? Ich werde doch wohl nicht der einzige mit dieser Idee sein? (Bei. argentinischen Peso Scam haben ja auch einige mitgemacht).

  6. Gestern Abend Nachricht erhalten, Flug von Frankfurt nach Hannover gestrichen. Es wird auf den Lufthansa Chat verwiesen, der ist, wie alles was IT bei der LH betrifft, nur schlecht. Man kommt überhaupt nicht weiter, immer wieder „Technical error“, es ist einfach nur traurig, keine KI Fortschritte bei der LH erkennbar, werde wohl nur per Telefon weiterkommen.

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