Neues Statusprogramm | Bereut British Airways schon die Umstellung?

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Bei den meisten Vielfliegerprogrammen werden die Meilen, die die Teilnehmenden erhalten, nicht mehr abhängig von der Entfernung gutgeschrieben. Die Höhe der Gutschrift hängt vom Ticketpreis ab, was fair gegenüber den Kunden und Kundinnen ist, die viel Geld ausgeben. Bei der Vergabe der Prämienmeilen ist dies schon lange ein Trend, und immer mehr Anbieter machen inzwischen auch den Status abhängig vom Umsatz. British Airways steigt im April auf diesen Zug auf und erntet dafür viel Kritik. Nun gibt es eine erste Reaktion darauf – bereut British die Umstellung bereits?

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Neues Umsatz-basiertes Statusprogramm ab April 2025:
    British Airways ersetzt die bisherigen Statuspunkte durch ein Modell, bei dem pro ausgegebenem Pfund (ohne Steuern) ein Punkt gutgeschrieben wird. Die Hürden steigen erheblich – z. B. 20.000 Tier Points (ca. 24.000 € Umsatz) für den Gold-Status.
  • Bonusaktion bis Februar 2025:
    Registrierte Mitglieder erhalten bei Flügen ab dem 1. April 50 bis 330 Bonus-Tier-Points je nach gebuchter Kabine. Buchungen müssen bis zum 14. Februar erfolgen.
  • Kritik an Entwertung des Programms:
    Trotz der Promo bleibt das Erreichen eines Status schwierig und teuer, besonders für Gelegenheitsreisende.

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Am 1. April bekommt das Programm einen neuen Namen und wird in „The British Airways Club“ umbenannt. Dabei ersetzt British Airways das bestehende Punktesystem durch ein Modell, das auf Ausgaben basiert. Mitglieder erhalten künftig einen Statuspunkt pro ausgegebenem Pfund (ohne Steuern). Berücksichtigt werden nicht nur Flüge, sondern auch Zusatzleistungen wie Sitzplatzreservierungen, Übergepäck, Kompensation, Urlaubsreisen oder Kreditkartenumsätze. Die bekannten Statusstufen bleiben, allerdings ändern sich die Hürden wie folgt:

  • Bronze: 3.500 Tier Points
  • Silver: 7.500 Tier Points
  • Gold: 20.000 Tier Points
  • Gold Guest List: 65.000 Tier Points (davon mindestens 52.000 bei BA)

Um den begehrten Gold-Status zu erhalten, der dem oneworld Emerald entspricht, müssen also mindestens 20.000 Pfund bzw. gut 24.000 Euro bei British Airways oder den Partnern Iberia und American Airlines ausgegeben werden. Dadurch wird das Programm gerade für uns in Deutschland uninteressant, da es hier z. B. die Kreditkarte gar nicht gibt.

The British Airways Club | BA „revolutioniert“ 2025 das Vielfliegerprogramm

Für die nächsten Wochen wurde jetzt eine Aktion gestartet, um das neue Programm etwas attraktiver zu machen:

Status-Promo läuft bis Februar

Nun wurde eine erste Promo aufgelegt, bei der ein Bonus auf die Statusgutschrift vergeben wird. Wer davon profitieren möchte, muss sich registrieren und bis zum 14. Februar einen Flug buchen. Die zusätzliche Gutschrift in Höhe von 50 bis 330 Tier Points wird auf Flüge ab dem 1. April vergeben.

So funktioniert es:

  1. Registriert Euch mit der Executive Club-Nummer.
  2. Bucht einen oder mehrere Flüge bis zum 14. Februar 2025.
  3. Fliegt ab dem 1. April 2025.
  4. Holt Euch die zusätzlichen Punkte, um einen Status zu erreichen oder zu behalten.

Folgende Tier Points-Bonusgutschriften werden für jeden Flug vergeben (Basic Economy Tarife sind ausgeschlossen):

  • Euro Traveller: 50 Tier Points
  • Club Europe: 100 Tier Points
  • World Traveller: 70 Tier Points
  • World Traveller Plus: 140 Tier Points
  • Club World: 210 Tier Points
  • First: 330 Tier Points

Den Bonus gibt es übrigens nur auf von BA vermarktete Flüge. Doch selbst mit der Promo, die nur vorübergehend verfügbar ist, kommt man nicht wirklich viel schneller voran. Gerade wer Angebote nutzt oder frühzeitig bucht, erfährt eine deutliche Entwertung. So würden zwei interkontinentale Roundtrips in der Business Class zwar 840 zusätzliche Bonuspunkte bringen, der Weg zu den 20.000 erforderlichen Punkten ist aber immer noch weit.

Selbst den Silver-Status würde man mit zwei Business Class Roundtrips inklusive Zubringer und Aktionsbonus nicht erreichen, sofern es sich nicht um ein überteuertes Flex-Ticket handelt.

Neues Statusprogramm: Bereut British Airways schon die Umstellung? | Frankfurtflyer Kommentar

Ist die Promo eine erste Antwort auf die Kritik der vielen Vielflieger von BA? Oder versuchen die Verantwortlichen des Programms, vorzugaukeln, dass der neue Club besser wird als der jetzige? Ob mit oder ohne Aktion: British Airways entwertet das Vielfliegerprogramm, und einen Status zu behalten oder neu zu erreichen wird massiv erschwert.

Selbst wenn ich während der Promo zwei interkontinentale Business Class Roundtrips ab Deutschland über London buchen würde, müsste ich pro Reise über 3.750 Euro plus Steuern ausgeben und würde inkl. der Bonusgutschrift lediglich knapp die Silver-Stufe erreichen.

Ein Vorteil hat die Umstellung allerdings für alle, die wirklich viel fliegen bzw. viel Geld bei BA lassen: Die Lounges müssten ab April 2026 spürbar leerer werden.

10 Kommentare

  1. Natürlich ist das neue Programm kompletter Unsinn (Hinweis: Ich bin nicht betroffen). Ein umsatzabhängiges Modell ist komplett transparent und steht in direkter Konkurrenz zu jedem x-beliebigen Cashback-Programm. Es soll ja eigentlich ein Vielflieger- und nicht ein Vielzahler-Programm sein. Klar, dass das denjenigen gefällt, die viel auf Firmenkosten überteuerte Flüge buchen. Allen anderen aber nicht.

  2. Das ist ein Irrtum das die Kunden die viel bezahlen Privatpersonen sind. Die allermeisten sind Geschäftskunden und bezahlen die super teuren Tickets nicht aus dem eigenen Sack und es ist ihnen oft egal wie teuer das Ticket ist.
    Ich selbst bin ein Otto Normalverdiener und bezahle alle Tickets selbst für mein Goldstatus. Ich werde auch nie einen HON Status erreichen können. Also da ist nix mit fair für die Vielbezahler. Diese müssten eigentlich alle einen Firmenaccount nutzen müssen.

  3. Die Änderungen am Programm sind das eine, die Kommunikation bzw. die Nicht-Kommunikation diesbezüglich das andere.

    Avios wurden von BA in den letzten Jahren gleich mehrfach abgewertet – jedes Mal ohne jegliche Ankündigung.

    Und noch vor wenigen Monaten war zu lesen, dass die Neuerungen des Programms (Änderung des Zeitraums usw.) keine Auswirkungen auf die Tier Points bzw. den Status haben würden.

    Das Marketing-Geblubber mit den üblichen Floskeln und der Darstellung dieser Veränderungen als „Verbesserung“ tun ihr Übriges.

    Dreist, dreister, British Airways:
    Was für eine Bande!

    NULL Glaubwürdigkeit. NULL Geld mehr von mir, weder über die Firma noch privat.

  4. Hallo, für den normalen Kunden von BA der in England lebt und die Kreditkarte nutzen kann sollten doch 24.000€ drinnen sein für den Gold Status wenn ich das richtig verstehe im Artikel. Den Status mit Kreditkartenumsatz zu erreichen finde ich doch sehr vorteilhaft auch für Leute die vll nicht so viel fliegen oder die Firma die Tickets bezahlt. Ob BA darauf schaut wie deutsche Kunden damit klar kommen glaube ich kommt wenn an zweiter Stelle

  5. ich fliege seit 40 Jahren BA,und bin seit über 30 Jahren Gold. Was hier jetzt abgeht…Kafka: soviel kann ich gar nicht fressen, was ich kotzen könnte!¡!

  6. Wie man es macht, man macht es verkehrt.

    Bei Miles&MOre zählt der in P gebuchte Flug VIE-AMM genauso viel für den Status wie der in J gebuchte Flug nach EZE. Auch da wurde gemeckert. BA macht es anders und wer für 8.000 GBP nach EZE fliegt bekommt eben schneller den Status als der Kunde, der für 800 ATH-VIE-AMM fliegt. Ist so.

  7. Offenbar will man bei British Airways mit den angekündigten Neuerungen die Anzahl der Statuskunden signifikant senken und im Executive Club nur noch den Vollzahlern eine Statuskarte geben. Privatreisende sowie preisbewusster fliegende Geschäftsreisende haben hier das Nachsehen.
    Unter den im Fullflextarif reisenden Fluggästen kaufen die wenigsten ihr Ticket selbst, vielmehr macht dies ihr Arbeitgeber. Dieser wiederum ist häufig über Großkundenverträge an BA gebunden. BA belohnt mit dem neuen System also die „Treue“ von Fluggästen, welche keine andere Wahl haben, als mit BA zu fliegen. Demgegenüber sind es die Selbstzahler, welche wirklich wählen können, mit welcher Airline sie fliegen. Diese werden künftig BA wohl meiden, falls sie eine Alternative haben. Dass es die Privatreisenden sind, welche nach der Pandemie als erste wieder ins Flugzeug stiegen, scheint man bei BA bereits vergessen zu haben.
    Ich bin gespannt, ob die neue (wohl von Buchhaltern und Controllern entwickelte) Strategie von BA aufgeht, oder ob man diese noch bitter bereuen wird.

  8. Das was British Airways mit seinem Statusprogramm macht ist ein kompletter Unsinn,ein Programm soll auch die Economy klasse animieren damit die viel Fliegen nicht unbedingt die Business Klasse Flieger locken ,da diese alle Vorteile sowieso genießen.
    British Airways schießt sich auf die eigenen Beine. Wenn keine Economy Kunden angelockt werden wird es dann für die Airline die die Lounges betreiben sehr teuer .

  9. Aus meiner Sicht, ist das Programm auch fuer viele Geschaeftskunden NACHTEILIG. Grosse Firmen haben Rahmenvertraege und da sind Business Roundtrips nach Asien, USA oder Suedafrika oftmals schon fuer unter EUR 3.000 zu buchen (ich kenne Preise von EUR 2850,– mit TG mach SYD in C). Somit wird es auch fuer den „Middlemanger“ mit z.B. einer Langstrecke pro Quartal und sonst noch 1 Flug pro Monat unmoeglich einen hohen Status zu bekommen.
    Klar, wenn man jede Woche ein Ticket fuer EUR 600 kauft und das 40 Wochen macht plus 4 Langstrecken ist man ja easy bei EUR 35.000. Das duerften aber hauptsaechlich Invstment Banker, Berater, Vertriebler oder ein paar andere Gruppen sein.

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