20In 2024 wird das Miles&More Programm die massivste Veränderung im System seit der Gründung des Vielfliegerprogrammes in 1993 erfahren, denn dann wird man einen Status bei Lufthansa nicht mehr über Statusmeilen sammeln, sondern mit Statuspunkten. Was sich erst einmal nach Nomenklatur anhört ist aber eine deutliche Systemänderung, denn es geht nicht mehr vorrangig um die Buchungsklassen und geflogenen Strecke, sondern um Zonen und Reiseklassen.
Miles&More wirbt damit, dass das neue Statussystem einfacher zu verstehen sei und auch wenn es in den Grundzügen sicherlich einfacher zu erklären ist (man unterscheidet ja quasi nur noch nach Langstrecke und Kurzstrecke bei der Vergabe der Status Punkte), liegt der Teufel natürlich wie immer im Detail und dazu kommt, dass es nicht intuitiv möglich ist das neue und alte Statusprogramm miteinander zu vergleichen.
Wie bei jeder Änderung in einem Vielfliegerprogramm wittert der leiderprobte Meilensammler natürlich immer direkt eine Abwertung und wir wollen versuchen ganz nüchtern zu ergründen, ob es nun ab 2024 schwerer wird einen Status zu erreichen oder einfacher.
Das neue Miles&More Status System
Ab 2024 wird man das System wie man einen Status bei Miles&More erreicht umstellen und man wird Statuspunkte sammeln. Hierbei spielt dann nur noch die Reiseklasse (als Economy, Premium Economy, Business oder First Class) eine rolle und ob der geflogene Flug eine Kurz- oder Langstrecke ist.
Hierbei werden folgende Statuspunkte pro Flug gutgeschrieben:
- Economy Class
- 20 Points / 20 Qualifying Points bei kontinentalen Flügen
- 60 Points / 60 Qualifying Points bei interkontinentalen Flügen
- Premium Economy Class
- 20 Points / 20 Qualifying Points bei kontinentalen Flügen
- 80 Points / 80 Qualifying Points bei interkontinentalen Flügen
- Business Class
- 40 Points / 40 Qualifying Points / 40 HON Cirlce Points bei kontinentalen Flügen
- 200 Points / 200 Qualifying Points / 200 HON Circle Points bei interkontinentalen Flügen
- First Class
- 40 Points / 40 Qualifying Points / 40 HON Circle Points bei kontinentalen Flügen
- 300 Points / 300 Qualifying Points / 300 HON Circle Points bei interkontinentalen Flügen
Man muss beachten, dass man auch unterscheiden wird, ob man einen Statuspunkt bei einer Airline der Lufthansa Gruppe oder bei einer andere Star Alliance gesammelt hat. Weiterhin müssen Punkte für den HON Circle wie aktuell die HON Circle Meilen bei vollintegrierten Partnern und in der First oder Business Class erfolgen werden.
Damit ergeben sich also weiterhin auch drei Statuspunkte Arten, genau wie es aktuell drei Statusmeilen Arten bei Miles&More gibt.
- Status Points: Werden bei jedem Miles&More Partner gutgeschrieben, der auch jetzt schon Statusmeilen gutschreibt (also alle Star Alliance Airlines).
- Qualifying Points: Sind Statuspunkte, die von „vollintegrierten Miles&More Airlines“ gutgeschrieben werden. Hierzu gehören: Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Air Dolomiti, LOT, Croatia Airlines, Luxair, Eurowings, und Eurowings Discover.
- HON Circle Points: Sind Statuspunkte aus der First- und Business Class von „vollintegrierten Miles&More Airlines“ und diese Punkte sind nur relevant, wenn Ihr den HON Circle Status erreichen wollt.
Um einen Status zu erreichen muss man folgende Punkteschwellen überschreiten:
- Frequent Taveller: 650 Points und 325 Qualifying Points (in einem Kalenderjahr)
- Senator: 2.000 Points und 1.000 Qualifying Points (in einem Kalenderjahr)
- HON Circle Member: 6.000 HON Circle Points (in einem Kalenderjahr)
Zum Vergleich bis 2024 braucht man folgende Anzahl an Statusmeilen:
- Frequent Taveller: 35.000 Statusmeilen oder 30 Segmente (in einem Kalenderjahr)
- Senator: 100.000 Statusmeilen (in einem Kalenderjahr)
- HON Circle Member: 600.000 HON Circle Meilen (in zwei Kalenderjahren)
Mehr Informationen zum neuen Statusprogramm findet Ihr hier:
Der direkte Vergleich der Hürden für einen Status ist nicht möglich, daher wollen wir es mit einigen Beispielen vergleichen.
Frequent Traveller Status
- Bis 2024: 35.000 Statusmeilen oder 30 Segmente
- Ab 2024: 650 Points und 325 Qualifying Points
Eine nicht unbedeutende Zahl der Frequent Traveller erreichen ihren Status auf Kurzstrecken über 30 Segmente in der Economy Class. Gerade bei jungen Vielfliegern hört man in den Büros in Deutschland oft den Satz „hast du die 30 Flüge schon?“, was übersetzt nichts anderes bedeutet, als „biste schon FTL?“
Tatsächlich werden diese Vielflieger ab 2024 mehr fliegen müssen, denn mit reinen Kurzstrecken in der Economy Class benötigt man 33 Flüge um den Frequent Traveller Status zu erreichen (33*20Punkte = 660 Punkte).
Wenn man dagegen Frequent Traveller auf der Langstrecke in der Economy Class werden möchte, benötigt man ab 2024 ganze 11 Langstreckenflüge, was 5,5 Hin-und Rückflüge sind. Wenn man nicht auf Direktflüge setzt, sind es allerdings noch einmal etwas weniger.
Aktuell braucht man, wenn man eine durchschnittliche Langstrecke heranzieht (Frankfurt nach Chicago mit 4.344 Meilen pro Strecke), je nach Buchungsklasse, folgende Anzahl an Flügen um den Frequent Traveller zu erreichen:
- Economy (B,Y): 6 Flüge
- Economy (H,M,U): 8 Flüge
- Economy (Q,S,V,W): 16 Flüge
- Economy (K,L,T): 33 Flüge
Damit wird es auf Langstrecken in der Economy Class in den günstigeren Economy Class Buchungsklassen einfacher den Frequent Traveller Status zu erreichen. Das Wort „günstig“ ist dabei übrigens sehr dehnbar, denn Langstreckenflüge in der Klasse Q können durchaus 1.500 bis 2.000 Euro kosten. Mit Angeboten in K und L ist man aber definitiv ab 2024 besser bedient.
Ein wenig verändert sich die Rechnung übrigens, wenn man den Frequent Traveller Status erhalten will, denn hier erhält man aktuell auf alle Flüge noch einen 25% Executive Bonus auf die Statusmeilen, welcher ab 2024 bei den Statuspunkten wegfällt.
Dabei schlägt der Executive Bonus in der Economy Class bei günstigen Buchungsklassen besonders zu Buche, da generell 25% der Distanzmeilen als Bonus gutgeschrieben werden. Hier ergibt sich, dass man folgende Anzahl an Flügen zum Erhalt des Frequent Traveller Status braucht, wenn man den Executive Bonus mit einbezieht:
- Economy (B,Y): 5 Flüge
- Economy (H,M,U): 7 Flüge
- Economy (Q,S,V,W): 11 Flüge
- Economy (K,L,T): 16 Flüge
Hier wird deutlich, dass man weiterhin mit den günstigeren Tickets profitiert (oder zumindest nicht schlechterer gestellt wird), bei teureren Tickets wird der Status dagegen teils deutlich schwerer.
Ein aktueller Sweet Spot zum Erreichen eines Status sind Flüge in der Premium Economy Class. Nutzt man hier weiterhin unser Beispiel des Direktfluges zwischen Frankfurt und Chicago, dann bracht man folgende Anzahl an Flügen für den Frequent Traveller:
Zum Erreichen des Frequent Traveller Status (ohne Executive Bonus):
- Premium Economy (E,G): 6 Flüge
- Premium Economy (N): 8 Flüge
Zum Erhalten des Frequent Traveller Status (mit Executive Bonus:
- Premium Economy (E,G): 5 Flüge
- Premium Economy (N): 7 Flüge
Im neuen System ab 2024 steht man daher mit Premium Economy Class Flügen etwas schlechter dar und entsprechend wird es schwerer den Status zu erreichen.
Dabei kommt erschwerend hinzu, dass Zubringer in der Economy Class immer in die Buchungsklasse Y buchen und damit extrem viele Statusmeilen bringen. Oben haben wir ja bereits gelernt, dass die sehr teuren Economy Buchungsklassen schlechter gestellt sind, was es mit Premium Economy Class Tickets weiterhin schwerer macht einen Status zu erreichen.
Tatsächlich erreicht der Großteil der Frequent Traveller in der Economy Class oder in der Premium Economy Class den Status und wie unsere Analyse hier zeigt, wird es für die meisten Frequent Traveller keine Veränderung geben oder schwerer werden den Status zu erreichen.
Lediglich Frequent Traveller, die den Status mit sehr günstigen Economy Class Tickets erreicht haben profitieren. In Summe muss man aber leider sagen, dass es ab 2024 schwerer wird den Frequent Traveller Status erreichen.
Gewisse Ausnahmen gibt es bei den Frequent Traveller, die Business Class auf Langstrecke oder First Class auf Langstrecken in Angebote fliegen, denn ab 2024 wird z.B. ein Angebot in der First Class mit Zubringer innerhalb Europas in der Business Class reichen um Frequent Traveller zu werden. Wenn man dies aktuell nicht auf recht langen Flügen macht, recht dies nicht aus.
Auch wird ein Angebot in der Buchungsklasse P, z.B. nach Dubai ab dem europäischen Ausland bereits 480 Statuspunkte bringen und damit 2/3 des Frequent Traveller Status. Aktuell würde man hier nur etwa 20% der Meilen des FTL sammeln.
Wie Ihr seht: Es gibt also Wege den Status einfach zu erreichen und genau solche werden wir Euch auch immer wieder hier auf Frankfurtflyer aufzeigen!
Senator Status
- Bis 2024: 100.000 Statusmeilen oder
- Ab 2024: 2.000 Points und 1.000 Qualifying Points
Die meisten Senatoren erliegen den Status auf der Langstrecke, daher will ich hier auch den ersten Vergleich machen. Ich nutze weiterhin die Strecke von Frankfurt nach Chicago als „durchschnittliche Langstrecke“ für meine Berechnungen.
Um den Senator Status zu erhalten oder vom Frequent Traveller zu erreichen braucht man folgende Anzahl von Langstreckenflügen im aktuellen System. Hier ist immer der Executive Bonus mit einberechnet:
- Economy Class:
- Economy (B,Y): 14 Flüge
- Economy (H,M,U): 19 Flüge
- Economy (Q,S,V,W): 30 Flüge
- Economy (K,L,T): 46 Flüge
- Premium Economy Class:
- Premium Economy (E,G): 14 Flüge
- Premium Economy (N): 19 Flüge
- Business Class:
- Business (P) 19 Flüge
- Business (Z): 14 Flüge
- Business (D,C,J): 11 Flüge
- First Class:
- First Class (A,F): 8 Flüge
Nach dem neuen System brächte man in diesem Beispiel folgende Anzahl an Langstrecken:
- Economy Class: 34 Flüge
- Premium Economy Class: 25 Flüge
- Business Class: 10 Flüge
- First Class: 7 Flüge
Hierbei fällt auf, dass alle, die Ihren Senator Status in der Economy Class und der Premium Economy Class auf Langstrecken sammeln, es schwerer haben werden diesen zu erhalten, wenn man nicht gerade auf super günstigen Tickets unterwegs ist. In der Premium Economy Class wird es sogar deutlich schwerer!
Wer dagegen in der Business Class und der First Class den Senator Status erreicht, der wird es in vielen Fällen einfacher haben. Allerdings muss man hier auch beachten, dass wir ein durchschnittliches Beispiel gewählt haben, denn wer tendenziell sehr lange Langstrecken in hohen Buchungsklassen fliegt, für den wird es ab 2024 etwas schwerer. Für die meisten Senatoren aus der Business Class und First Class, wird es aber ab 2024 einfacher den Status zu erhalten!
Auch wenn die meisten Senatoren den Status wohl auf der Langstrecke erfliegen, wollen wir auch eine Einordnung auf der Kurzstrecke bieten. Hier braucht man zum Erhalt oder Erreichen des Senator Status folgende Anzahl an Kurzstrecken Flügen. Wir gehen der Einfachheit halber von grenzüberschreitenden Flügen aus:
- Economy Class:
- Economy (B,Y): 65 Flüge
- Economy (H,M,U): 107 Flüge
- Economy (Q,S,V,W): 160 Flüge
- Economy (K,L,T): 641 Flüge
- Business Class:
- Business (P) 107 Flüge
- Business (Z): 65 Flüge
- Business (D,C,J): 40 Flüge
Nach dem neuen System brächte man in diesem Beispiel folgende Anzahl an Kurzstrecken für den Senator:
- Economy Class: 100 Flüge
- Business Class: 50 Flüge
Tatsächlich wird ab 2024 der Senator mit Kurzstreckenflügen erstmals erreichbar, wenn man hier nicht in den teuersten Economy Class Buchungsklassen oder der Business Class unterwegs ist. Hier wird es also leichter und ich kenne tatsächlich Frequent Traveller mit über 100 Segmenten in der den Klassen Q,S,V und W, die ab 2024 erstmals den Senator Status erreichen werden.
Abschließend kann man sagen, dass der Senator Status ab 2024 für die Vielflieger in teuren Economy Class oder Premium Economy Class Tickets schwerer zu erreichen wird, während die Vielflieger in der Business und First Class es meist etwas leichter haben.
HON Circle Status
- Bis 2024: 600.000 HON Circle Meilen in zwei Kalenderjahren
- Ab 2024: 6.000 HON Circle Points in einem Kalenderjahr
Beim HON Circle wird es etwas komplizierter, da man den Qualifikationszeitraum halbiert hat. Daher gehen wir im identischen Vergleich wie oben davon aus, dass man 300.000 HON Circle Meilen in einem Jahr erfliegen muss. Wir nehmen als Beispiel wieder die Strecke von Frankfurt nach Chicago.
Hier braucht man um den HON Circle Status zu erhalten pro Jahr folgende Anzahl an Flügen:
- Business Class:
- Business (P) 56 Flüge
- Business (Z): 40 Flüge
- Business (D,C,J): 31 Flüge
- First Class:
- First Class (A,F): 22 Flüge
Nach dem neuen System brächte man in diesem Beispiel folgende Anzahl an Langstrecken:
- Business Class: 30 Flüge
- First Class: 20 Flüge
Es wird in unserem Beispiel also immer leichter den HON Circle Status zu erreichen. Allerdings sieht es etwas anders bei HONs aus, die auf sehr langen Langstrecken unterwegs sind. Daher hier auch noch zum Vergleich die Rechnung mit der Strecke Frankfurt nach Singapur zur Orientierung.
- Business Class:
- Business (P) 38 Flüge
- Business (Z): 27 Flüge
- Business (D,C,J): 21 Flüge
- First Class:
- First Class (A,F): 15 Flüge
Wer also auf sehr langen Langstrecken unterwegs ist, für den wird es ab 2024 schwer den HON Circle Status zu erreichen. Tendenziell ist es aber bei vielen HONs eine Mischung aus langen und kurzen Langstrecken, sodass die Chicago Strecke in der Mittelung durchaus ein guter Anhaltspunkt gibt.
Wenn man hier noch einmal die Kurzstrecke in Relation setzt, braucht man nach dem aktuellen System folgende Anzahl an Flügen pro Jahr um den HON Circle Status zu erreichen:
- Business Class:
- Business (P) 321 Flüge
- Business (Z): 192Flüge
- Business (D,C,J): 120 Flüge
Nach dem aktuellen System braucht man immer 150 Flüge in der Business Class auf Kurzstrecken. Damit sind Kurzstrecken HONs meist etwas schlechter gestellt, da sie zu 99% in den Buchungsklassen D,C und J unterwegs sind.
Beim HON Circle kommt es massiv darauf an, wo man seine Rennstrecken hat. Wer viel nach New York, Boston, Miami, Dubai oder Indien fliegt, dem wird das Erreichen des HON Circle leichter fallen, wer aber seine Rennstrecke nach Singapur, Sao Paulo oder Buenos Aires hat, der wird etwas mehr fliegen müssen.
Das macht den Status bei Miles&More definitiv schwerer ab 2024
Im neuen System hat Miles&More einige Hürden eingebaut, die den Status definitiv schwerer machen und hier ist vor allem hervor zu heben, dass man beim Frequent Traveller und Senator Status mindestens 50% der Flüge mit Airlines der Lufthansa Gruppe und auch Luxair, LOT und Croatia Airlines machen muss, wenn man überhaupt einen Status haben will.
Wer also seinen Status vorrangig auf anderen Airlines der Star Alliance, wie United Airlines, Singapore Airlines oder Air Canada erfliegt, der wird ab 2024 keine Chance mehr haben überhaupt einen Status bei Miles&More zu bekommen.
Dazu kommt noch, dass man ab 2024 den Status bei Miles&More jedes Jahr verlängern muss. Dies ist zwar in der Branche üblich, aber es ist etwas, was es definitiv schwerer macht einen Status bei Miles&More zu erreichen.
Neues System: Wir ein Miles&More Status in 2024 schwerer oder leichter zu erreichen? | Frankfurtflyer Kommentar
Einfacher und transparenter will Miles&More das Status Programm machen und zumindest in den Grundzügen ist es schneller erklärt als bisher, aber besonders das Einfacher bezieht sich wohl auf das Verständnis wie das Programm funktioniert, als auf das Erreichen eines Status.
Interessant in unserer Analyse fand ich vor allem, dass es für viele Frequent Traveller ab 2024 schwerer wird den Status zu erreichen. Dagegen werden Business Vielflieger deutlich besser gestellt, insbesondere wenn sie Angebotstarife buchen.
Wie immer gibt es Gewinner und Verlierer und in der Realität wird sich für den größten Teil der Vielflieger nicht viel ändern. Dinge wie mit zwei First Angeboten pro Jahr nach Asien zum Senator wird es aber ab 2024 nicht mehr geben, dafür wird man mit Business Angeboten auf kurzen Langstrecken sehr einfach den Status erreichen können.
Am Ende muss jeder für sich selbst genau untersuchen on das neue Status Programm von Miles&More es ihm schwerer und leichter macht und auch ob er wirklich in einem anderen Programm besser aufgehoben ist. Gerade wenn man gar nicht viel mit der Lufthansa Gruppe fliegt, dann ist es nun an der Zeit über ein anderes Vielfliegerprogramm nachzudenken.
Wie Du richtig schreibst, gibt es bezüglich der Qualifikationshürden Gewinner und Verlierer. Da wir jetzt aber die Hürde doppelt so oft nehmen müssen, sind wir am Ende alle Verlierer.
Für alle die, die nur so viel fliegen wie sie für den Status brauchen ist es absolut so. Für die vielen, vielen Vielflieger, die auch in toten Jahren immer das erreicht haben, was man für die SEN oder FTL brauchte, ändert sich nichts. Klar ist aber, man will eigentlich die raus haben, die Status maximieren wollen, was eigentlich schade ist, aber auch verständlich.
Naja Christoph, ob man die wirklich raus bekommst?
Denn die Punkte sind ja nicht mehr an die Buchungsklasse gebunden und man hat dann evtl. die Schnaeppchenjaeger, oder?
Die Businessflieger (geschäftlich 2-3 x Langstrecke im Jahr) können sich die Airline ja mehr oder weniger aussuchen.
Bisher habe ich meistens LH Group gebucht und deshalb auch sehr oft LH Group für Urlaubsfluege, was immer um einiges teurer war und gleichzeitig weniger Komfort und leider auch unzuverlässiger war/ist. (z.B. gleich 2x mit Familie 3 Tage gestrandet, weil Flug gecancelt wurde und fliegt nur 2x die Woche das Ziel an – aber haben sehr schnell die Entschädigung gezahlt – o.k., hier ist der Senator evtl. Von Vorteil, man bekommt die Entschädigung schneller 😂)
Aber Du hast Recht, kommt drauf an, was man damit als LH wirklich erreichen möchten. Lounges leeren oder mehr treue Kunden?
Wer halbwegs rechnen kann weiss, dass man beim neuen M&M Modell nahezu nur verlieren wird. Lediglich diejenigen, die billigste Eco auf der kürzest möglichen Interkontinental-Strecke fliegen und das mehrfach am besten mit zig Umsteige-Verbindungen können – wenn sie wie die Gestörten fliegen – es schaffen einen Status zu erfliegen. Langstrecke (Asien, Südamerika, Australien) bringt außer Spesen nichts gewesen. Und wenn es noch in einer teuren Klasse ist auch ebenso wenig. Also alles was bislang Meilen und damit Status gebracht hat wurde abgeschafft. Klasse LH! Die Konkurrenz bedankt sich jetzt schon.
Völlig einverstanden!
Tja leider kann ich da deiner Rechnung nicht folgen. Es gibt schon einige Gewinner, aber nunmal auch Verlierer. Wenn man nun auf der Verlierer Seite steht, gibt es keinen Grund sich hier aufzuregen. Besser für sich selbst (und nicht pauschal und allgemein) bewerten ob sich das M&M Programm für einen noch lohnt und entsprechende Konsequenzen ziehen.
Oder man fliegt mehr unnötige Flüge , Amsterdam, Paris und Madrid sind ja zur Zeit günstig
Beispiel Berlin Frankfurt Amsterdam Amsterdam Frankfurt Bogota Cali alles in Business, da kommt schon was zusammen , oder noch eine Unterbrechung in Panama, ein stop mehr
Rückflug genau so würde dieses Jahr in der Business Europa 400 Euro kosten, Langstrecke noch mal knapp 1400 in der Business, und ich besuche meine Niederländischen Freunde auch noch 2 Fliegen …..
Ist übrigens immer noch erheblich günstiger, als Berlin Cali…ohne Amsterdam
Ps hoffentlich merken SIE nicht Israel
Israel ist Ihnen bewusst und es ist explizit intercontinental. Man begründet es mit dem Netzwerk der Partner und der Preisstruktur.
Also Israel ist teuer genug und man bekommt keine Anschlüsse in eine andere Zone. Verbindungen wie FRA-TLV-DXB gibt es aktuell nicht, denn sie würden gleich 800 Punkte bringen. Daher ist auch Ägypten raus, sonst könnte man ja wunderbar FRA-CAI-DXB fliegen….
Echt lustig, wie man hier die Definition von Kontinenten am Firmeninteresse orientiert..
Immer dieses Geschrei bei Veränderungen. Mal gewinnt, mal verliert man. Jedes System hat Stärken und Schwächen und anstatt mal sein Glück bzw Statuserlangung selbst in die Hand zu nehmen, wird gemotzt und sich beschwert.
In den letzten Jahren war es so einfach wie nie HON oder SEN zu werden. Mit Flügen auf die Kanaren oder Tagestrip konnte man relativ einfach 150-300k Meilen sammeln. Dort hat man die Sonderstellung gerne mitgenommen und jetzt beschwert man sich?
Und wo steht eigentlich das Miles&More kein Recht ihr System zu verändern? Nun kann sich jeder Teilnehmer selbst überlegen, ob er noch teilnehmen möchte oder sein Geld zur Konkurrenz bringt.
Am Ende des Tages zeigt sich wohl nur durch das Flugverhalten jedes einzelnen, ob man ein Vielflieger in den Augen der Initiatoren des Vielfliegerprogrammes ist. Ob man sich dieser Bewertungen hingeben will, muss jeder für sich selbst entscheiden. Andauernd zu merken, wirkt jedoch hilflos, infantil und wird der Sache nicht gerecht.
Vielfliegerprogramme und vor allen der Status ist offensichtlich eine sehr emotionale Angelegenheit und bei einigen kochen die Emotionen hoch, was schade ist, denn nicht alles ist schlecht mit dem neuen System. Es gibt hier einige Gewinner und die die nur wegen dem Status fliegen, für die bedeutet es nun halt die Strategie ändern.
Nicht ohne Grund nennt man so etwas auch „Vielflieger“-Programm. Dann sollte es auch maßgeblich auf das ankommen um einen Status in solch einem Programm zu erreichen. Das Prinzip ist den meisten vermutlich in Vergessenheit geraten, weil es die Jahre einfacher gewesen ist sich den Status zu erkaufen statt zu erfliegen. In meinen Augen hat Miles&More an der richtigen Stelle das Programm angepasst.
Es wird interessant werden zu beobachten, ob und wie sich die Kundenbindungswirkung durch diese Veränderungen verändert.
@Peter: Angesichts der Preise wird die Premium Economy unterbewertet. Es waren nur die Corona-Zeiten, wo es Erleichertungen gab und die waren notwendig, weil der Flugverkehr stark eingeschränkt war.
@Klaus: Andersdenkende als infantil, hilfslos und der Sache nicht gerecht werdend zu bewerten, ist ganz schön überheblich. Jeder hat das Recht seine Meinung kundzutun ohne persönlich herabgewürdig zu werden.
auch abgesehen von Corona hatte man die Möglichkeit sich den Status bei Miles&More durch Buchung einer höheren Buchungsklasse „erkaufen“ zu können ohne dafür aber „viel“ fliegen zu müssen. Das war wärend Corona zwar günstiger aber der Sinn eines Vielflieger-Programmes ist dies nicht. Daher sollte ein Vielfliegerprogramm auch entsprechend wertgeschätzt werden unabhängig von dem Geld was man dafür bezahlt. Das macht dann auch wieder die Exklusivität eines Senators später aus. Wer aber nur auf die Privilegien scharf ist, der soll sein Gold Status besser bei einem anderen Meilenprogramm machen.
Und da der Companion Award abgeschafft wird, verlieren SEN u HON auch beim Einlösen. Den besten Kunden die Meilen zu entwerten find ich sehr mutig.
Nur weil man nichts über den Companion Award offiziel in der Ankündigung bei Miles&More erwähnt hat, heißt es noch lange nicht, dass dieser abgeschafft wird. Diese Behauptung ist eine Vermutung die in Foren kusieren aber bleibt unbewiesen.
Der Companion Award wird NICHT Abgeschafft! Das sind FAKE NEWS und wurde von Miles&More nun auch mehrfach dementiert. Der Senator Premium Award ist etwas völlig anderes als der Companion Award.
Meine Güte, was für ein Gejammer. Ich mache seit Jahren den BA Gold und der gilt immer nur ein Jahr und man sammelt Tier Points. Das ist für mich inzwischen viel sinnvoller als die Statusmeilen. Und ja, ich habe den direkten Vergleich.
Man verliert auch nicht, wenn man mal ein Jahr aussetzt, weil es genauso einfach oder schwer ist, den Staus zu bekommen. Das ist für mich einer der wichtigsten Pluspunkte.
Was ist doof finde, ist die 50-Prozent-Hürde, die ich extrem hoch angesetzt finde und diese Einteilung nach Kontinenten. Aber so ist es nun mal. Ansonsten halt ein anderes Star Alliance Programm suchen, die übrigens auch so ziemlich alle dieselbe Laufzeit haben, jedenfalls die recht favorisierten hier.
Ja gerade bei der 50% Hürde habe ich auch immer geschaut, aber im Grunde ist die Ansage klar: Wer nicht LH fliegt, der bekommt auch keinen Status.
Mir persönlich ist das System der Tier Points bei BA lieber, aber LH macht es nun so wie sie es machen und auch damit wird man klar kommen.
Ein Problem ist meines Erachtens, dass die Hürden für den Senatorstatus nach wir vor hoch bleiben und der SEN wohl auch in Zukunft der am schwierigsten zu erreichende Star-Gold-Status ist – im Grunde genommen entspricht der SEN eher einem Oneworld-Emerald- als einem Star-Gold-Status. In der Vergangenheit wurden die hohen Hürden dadurch relativiert, dass der Status dann zwei Jahre gültig war. Zukünftig wird die Requalifikation jedes Jahr fällig. Daher frage ich mich, ob Lufthansa durch die neuen Kriterien nicht Gefahr läuft, dass doch recht gute Kunden (wenngleich keine Spitzenkunden) zur Konkurrenz abwandern. Immerhin ist es bei anderen Fluggesellschaften (z.B. SAS, Aegean) deutlich einfacher, den Star-Gold-Status zu erlangen. Beim Frequent Traveller ist die Situation ähnlich, allerdings ist der Unterschied zu anderen Programmen dort kleiner.
Es trifft zu, dass der Senator-Status innherhalb der Star Alliance vermutlich der Status mit den höchsten Hürden ist. Trotzdem hingt der Vergleich. Natürlich kann man ein Star-Gold-Status auch bei den anderen Airlines erfliegen. Dafür sind die Leistungen dann jedoch auch abgespeckt. Kein Loungezugang bei EW, Air Dolomiti oder bei Ankunft. Kein Seatblocking, kein Compain Award oder ähnliches.
Ich sehe diese Gefahr der Abwanderung daher schon als gering an. Zumal SEN nicht pauschal für LH guten Kunden sind.
Aktuell sind SEN für LH nicht pauschal gute Kunden, ab 2024 dann schon eher, denn 50% müssen ja mit LH und co. geflogen werden. Da will man also offensichtlich wirklich ran.
Die Gefahr der Abwanderung besteht natürlich immer und M&M wird es auch beobachten. Es wurde ja immer mal spekuliert, dass ein vierter Status kommen könnte, der ein Star Gold ist, aber etwas weniger Meilen/punkte als der SEN braucht und der SEN dann etwas mehr Meilen/Punkte braucht um besser zwischen neuen Status und HON zu stehen….. Aber alles Gerüchte.
Lufthansa Surprise wird sich dann wahrscheinlich zur Lösung für Meilen auf den letzten Drücker etablieren… Dort kann man neuerdings auch Business Class „Blind-Booking“-Flüge für unter 200€ (hin & rück, inkl. aller BC Annehmlichkeiten (Gepäck, Lounge, …)) buchen… Da im neuen System die Buchungsklasse keine Rolle mehr spielen wird, sind das dann mehr oder weniger leicht verdiente 80 Statuspunkte für < 200€…
Das es Blind Booking jetzt auch in der Business Class gibt ist gerade die News des Tages für mich. Das wusste ich noch nicht! Danke dafür!
interessant. Wo finde ich das? 😉 Danke