Nicht mehr konkurrenzfähig: Lufthansa reduziert weiter die Flüge nach China

Foto: Lufthansa

Lange Jahre war China für Lufthansa einer der wichtigsten Wachstumsmärkte und man hätte hier lieber mehr Flüge und vor allem mehr Ziele angeflogen als man durfte. Nun hat sich die Situation aber deutlich verändert und Lufthansa fährt die Kapazitäten in das bevölkerungsreichste Land der Erde immer weiter zurück. So werden im Sommer 2025 die Flüge und Kapazitäten auch in die Wirtschaftsmetropole Shanghai weiter reduziert.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Kapazitätsreduktion nach Shanghai: Lufthansa reduziert im Sommer 2025 die Flüge von Frankfurt nach Shanghai von 14 auf 10 pro Woche und setzt kleinere Flugzeuge ein, was die Sitzplatzkapazität erheblich senkt.
  • Rückgang der First Class-Verfügbarkeit: Der Airbus A340-600 mit First Class wird nur noch auf drei Flügen pro Woche eingesetzt, wodurch die Anzahl der First Class Sitze auf der Strecke deutlich schrumpft.
  • Verlagerung des Fokus: Während die Nachfrage nach Flügen nach China sinkt, baut Lufthansa Verbindungen nach Indien aus, etwa mit dem Airbus A380 nach Delhi und der neuen Allegris First Class nach Mumbai und Bangalore.

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Bisher hatte Lufthansa im Sommer 2025 zwei tägliche Flüge von Frankfurt nach Shanghai im Flugplan stehen. Diese 14 Frequenzen pro Woche wurden nun auf 10 Flüge pro Woche reduziert. Dabei findet aber nicht nur eine Reduzierung der Frequenzen sondern auch der Kapazitäten statt, denn auf LH 732 und LH 732, welches der Flug ist, der täglich geflogen wird, wird nur noch ein Airbus A350-900 geplant, anstelle der Boeing 747-400, die hier bisher geflogen ist. Dies bedeutet eine Reduzierung von 78 Sitzen pro Tag oder 546 Sitze pro Woche, was der Kapazität von bis zu zwei Flügen gleichzusetzen ist.

Dass Shanghai nun im Sommer 2025 den Airbus A350-900 bekommt ist durchaus nachvollziehbar, denn Lufthansa verschiebt insgesamt sechs Airbus A350-900 von München nach Frankfurt um auch in Frankfurt mit dem modernen Zweistrahler fliegen zu können. Hierbei hat man vor allem nach China sicherlich große Vorteile mit dem A350, denn aufgrund des gesperrten Luftraums über Russland müssen Airlines aus Europa weite Umwege nach China fliegen, was sie im Vergleich zu Airlines aus China nicht mehr konkurrenzfähig macht, denn diese nutzen weiter den Luftraum über Russland.

Lufthansas Airbus A350 Foto: Lufthansa

Die Reduzierung der Frequenzen findet auf dem zweiten täglichen Flug von Frankfurt nach Shanghai statt. LH 728 und LH 729 wird nun anstatt wie ursprünglich geplant nicht mehr täglich mit einem Airbus A340-600 geflogen, sondern nur noch dreimal pro Woche, wie aeroroutes berichtet.

Dies bedeutet allerdings nicht nur, dass man die Anzahl der Sitzplätze hier reduziert, sondern vor allem auch das Angebot an First Class Sitzen. Der Airbus A340-600 wurde explizit auf der Strecke nach China wegen der vorhandenen First Class eingesetzt, da man hier sehr hohe Preise in der First Class erzielen konnte. Die Nachfrage scheint nun aber nicht mehr ausreichend zu sein, weshalb man über 50% der Flüge mit First Class aus dem Programm genommen hat.

Dafür kann man aber ab diesem Sommer wenigstens ab München in der neuen Lufthansa First Class nach Shanghai fliegen, was für die zahlungskräftigen Kunden vielleicht eine Alternative ist.

Flüge nach Peking wurden bereits eingestellt

Shanghai ist nicht das erste Ziel in China, dass ab Frankfurt zusammengestrichen wird. Die Flüge nach Peking hat man ab Frankfurt komplett eingestellt, was in sofern beachtlich ist, dass dies bis 2020 ein Airbus A380 Ziel war, auf dem man die Kapazitäten des Super Jumbos immer gebraucht hat. Nun fliegt man nur noch einmal pro Tag ab München in die Hauptstadt Chinas, was durchaus bezeichnend ist.

Nicht mehr konkurrenzfähig: Lufthansa reduziert weiter die Flüge nach China | Frankfurtflyer Kommentar

Vor einigen Jahren war die größte Sorge von Lufthansa, dass man nicht so viele Flüge nach China anbieten kann wie man es gerne möchte und man wollte die Kapazitäten so schnell wie möglich hoch fahren. Nun sieht die Welt anders aus und nicht nur, dass man auf Flügen nach China gegen die Airlines aus dem eigenen Land nicht mehr konkurrenzfähig ist als Airline aus Europa, die Wirtschaft in China schwächest aktuell auch etwas, sodass man hier wenigstens immer noch ein Wirtschaftswachstum messen kann, dass allerdings nicht mehr so beeindruckend ist wie noch vor einigen Jahren.

Diese beiden Faktoren führen nun dazu, dass Lufthansa immer mehr Flüge nach China streicht und die Kapazitäten deutlich reduziert. Man wird wohl die Strategie in Asien umstellen müssen und ist hier auch aktuell dabei. So rückt auch Indien immer mehr in den Fokus des Kranich und nicht nur dass man z.B. nach Bangalore und Mumbai die neue Allegris First und Business Class als erstes einsetzt, man fliegt auch mit dem Airbus A380 nach Delhi.

5 Kommentare

  1. Tja, Chinesische Airlines haben eben auch besseres Onboard Hart-Produkt, Service freundlicheres Personal und moderne Flugzeuge…und bessere Preise.

  2. Dass man nicht mehr konkurrenzfähig ist,, liegt weniger am notwendigen Umweg, sondern an der nachlassenden Attraktivität der LH im Vergleich zu anderen Airlines. Kundenorientierung wurde leider wegrationalisiert.

  3. Ich lese hier schon lange mit und melde mich nun zum ersten mal. Der Artikel, mal von den Daten abgesehen ist komplett an den Haaren herbei gezogen. Ich fliege diese Route ca. 4 bis 5 mal im Jahr und kenne die Auslastungen sehr gut, Fakt ist einfach das immer weniger Geschäftsreisende auch aufgrund der Wirtschaftlichen Lage nach China fliegen.

    Die LH hat dadurch zu viele Kapazitäten, wechseln Leute auf die Chinesichen Airlines? Nein, denn diese bauen ihr Angebot nicht wirklich aus.

    Hochwertiger sind CA und CZ auf der Route auch nicht, besonders wenn LH jetzt den A350 einsetzt.

    • Es wird auch im Beitrag nicht behauptet, dass Airlines aus China hochwertiger sind. Aber man ist aufgrund der Umwege die man fliegen muss nicht mehr Konkurrenzfähig und hat deutlich höhere Kosten, was Flüge nach China mindestens schwierig, wenn nicht teils auch unwirtschaftlich macht. Entsprechend wird die Kapazität immer weiter reduziert.

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