Noch enger: Airbus will A220-300 mit bis zu 160 Sitzen ausstatten

Noch enger, noch schlimmer – Der Airbus A220 könnte bald 32 Sitzreihen verpasst bekommen. Die Sitzplatzmaximierung in Flugzeugen nimmt absurde Züge an. Nun soll auch der eigentlich recht komfortable Airbus A220-300 enger bestuhlt werden – bis zu zehn zusätzliche Sitze sollen in die Kabine gequetscht werden. Ein fatales Signal für Passagiere, ein potenzielles Geschäft für Airlines.

In der Passagierluftfahrt herrscht seit einigen Jahren ein besonders unangenehmer Trend vor: Immer mehr Sitzplätze auf gleichbleibendem Raum in der Kabine. Unangenehm ist diese Entwicklung jedoch primär für die Fluggäste, die auf immer dünneren Sitzen mit immer weniger Beinfreiheit reisen müssen. Für die Fluggesellschaften bedeutet jeder zusätzliche Sitz in der Kabine die Chance auf mehr Umsatz.

Diese Optimierungen der Flugzeugkabinen führen mittlerweile dazu, dass auch noch der letzte Sitz in die Kabine hineingepresst wird. Ein besonders krasser Auswuchs ist in meinen Augen, dass in bestimmten Flugzeugtypen die Flugbegleiter ihren Sitz zum Start und zur Landung mittlerweile an der Toilettentür einnehmen müssen. Airbus hat vor ein paar Jahren das Kabinenkonzept so hochgezüchtet, dass im Airbus A320NEO bis zu 195 statt 180 Passagiere Platz nehmen können. Das sind 2 1/2 Reihen mehr als sonst üblich. Noch müssen dafür Extra-Zulassungen beantragt werden, aber besonders Billigfluggesellschaften fahren auf das Konzept ab.

A220-300: So soll die neue Bestuhlung aussehen

Airbus hat sich nun mit dem Airbus A220-300 ein neues Opfer ausgesucht, das noch enger bestuhlt werden soll. Der Kurzstreckenflieger kommt derzeit mit bis zu 150 Sitzen daher, die dann in 30 Reihen zu je 5 Sitzen (2+3-Konfiguration) angeordnet sind. Airbus möchte den Betreibern seines A220-300 nun bis zu 10 weitere Sitze „schenken“. Also statt 30 könnten dann 32 Reihen in dem kleinen Jet verbaut werden.

Technische Anforderungen für die Zulassung

Dafür läuft derzeit ein Zertifizierungsprojekt, welches Airbus mit der starken Nachfrage am Markt begründet. Um weiterhin eine Zulassung für den superengen A220-300 zu erhalten, sind bauliche Anpassungen notwendig. Die Anzahl der Notausgänge über den Tragflächen muss verdoppelt werden. Außerdem sind zwei Notrutschen notwendig, die jedoch bereits jetzt bei den Konfigurationen mit engerer Bestuhlung verbaut werden.

Laut einem Bericht von AeroTelegraph.com könnte der Zulassungsprozess rund ein Jahr Zeit in Anspruch nehmen. Noch hat jedoch keine Airline den superengen Airbus A220-300 mit 32 Sitzreihen bestellt.

Noch enger: Airbus will A220-300 mit bis zu 160 Sitzen ausstatten | Frankfurtflyer Kommentar

Während Fluggesellschaften feiern, dürfte Fluggästen schlecht werden. Noch mehr Sitzplätze im Airbus A220-300. Der Flugzeugbauer will den kleineren Flugzeugtyp mit mindestens zwei Reihen mehr ausstatten. Ich bin gespannt, wer sich für diese Konfiguration als Käufer findet, denn der A220 ist nicht die typische Wahl von Billigfliegern wie Ryanair und Co. Zwei prominente Vertreter in Europa sind SWISS und Air Baltic. Letztere setzen ausschließlich auf den A220 und nutzen jetzt schon die engere Konfiguration mit 150 Sitzen. Vielleicht werden die Letten ja der Erstkunde bei Airbus.

Was denkt Ihr über die Entwicklung immer mehr Sitze in den bestehenden Flugzeugtypen zu verbauen?

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