Ein dramatischer Vogelschlag hat den Lufthansa-Flug LH1108 von Frankfurt nach Salzburg gezwungen, eine Umleitung nach München und dort eine Sicherheitslandung durchzuführen. Der Airbus A319 geriet beim Landeanflug in Salzburg in einen Schwarm Vögel, was zu einem Ausfall der Geschwindigkeitsanzeige führte und die Cockpit-Crew zum Abbruch der Landung zwang.
Vogelschlag, auch als „Birdstrike“ bekannt, bezeichnet die Kollision eines Vogels oder einer Gruppe von Vögeln mit einem Flugzeug, meist während des Starts, des Landeanflugs oder in niedrigen Flughöhen. Dieses Phänomen stellt ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko dar, da Vögel bei einer Kollision Triebwerke, Windschutzscheiben oder andere empfindliche Teile eines Flugzeugs beschädigen können. Flughäfen setzen spezielle Maßnahmen wie Vogelabwehrsysteme und regelmäßige Kontrollen ein, um das Risiko von Vogelschlägen zu minimieren. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen bleibt Vogelschlag ein relevantes Thema in der Luftfahrt, da er nicht vollständig verhindert werden kann.
Notfall nach Vogelschlag | Ausfall der Instrumente
In vielen Fällen verläuft ein Vogelschlag glimpflich. Dass es auch anders kommen kann, zeigt ein Vorfall auf Lufthansa-Flug LH1108 von Frankfurt (FRA) nach Salzburg (SZG), der sich am Samstag, den 19. Oktober 2024, ereignete. Der Airbus A319 mit der Registrierung D-AIBA befand sich gerade in der finalen Phase des Landeanflugs auf den Flughafen Salzburg, als ein Schwarm Vögel mit dem Flugzeug kollidierte. Der Aufprall war so heftig, dass der Cockpit-Crew keine zuverlässige Geschwindigkeitsanzeige mehr zur Verfügung stand.
Die Piloten des Lufthansa-Fluges entschieden sich daraufhin, die Landung abzubrechen und in Richtung Norden abzudrehen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Maschine noch in etwa 3.000 Fuß (ca. 1.000 Meter) Höhe. Anschließend stieg der A319 auf Flightlevel 100 (10.000 Fuß / ca. 3.000 Meter), während die Cockpit-Crew die Checkliste abarbeitete und München (MUC) als Ausweichflughafen wählte. Ein zuvor erwogener alternativer Zielflughafen, Linz, kam aufgrund der späten Stunde und der bereits geschlossenen Infrastruktur nicht infrage.
Am Flughafen München (MUC) bereitete sich unterdessen die Flughafenfeuerwehr auf die Landung des D-AIBA vor. Doch bevor der Airbus von Lufthansa landen konnte, musste er nördlich des Flughafens eine Warteschleife fliegen. Etwa eine Stunde nach dem Vogelschlag setzte Flug LH1108 sicher auf dem Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt auf.
Das auf Luftfahrtvorfälle spezialisierte Portal The Aviation Herald zitiert Passagiere, die an Bord waren. Laut deren Aussagen informierte die Besatzung zunächst über den Ausfall der Geschwindigkeitsanzeige. Im späteren Verlauf der Umleitung nach München fiel zudem die Bordelektronik komplett aus, was allerdings auch mit den Verfahren zusammenhängen könnte, die die Piloten zur Lösung des Problems durchführten.
Die Passagiere wurden gebeten, die sogenannte Brace-Position einzunehmen und sich auf eine Sicherheitslandung vorzubereiten.
Der betroffene Airbus D-AIBA blieb auch am Dienstag, den 22. Oktober 2024, noch in München am Boden.
Notfall nach Vogelschlag | Frankfurtflyer Kommentar
Ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie schnell Routineflüge zu unerwarteten Herausforderungen werden können. Die Besatzung des Lufthansa-Fluges LH1108 hat hier vorbildlich reagiert, indem sie die Situation besonnen gemeistert und die Sicherheit der Passagiere an erste Stelle gesetzt hat. Vogelschläge bleiben trotz zahlreicher Präventionsmaßnahmen ein unterschätztes Risiko in der Luftfahrt.
Es ist beruhigend zu sehen, dass die Verfahren für Notfälle gut greifen und die Zusammenarbeit zwischen Piloten und Fluglotsen reibungslos funktioniert hat.
was ich nicht verstehe dabei ist warum der flieger in salzurg nicht landen konnte mit defekter geschwindigjkeitsanzeige aber in münchen schon? wäre schön dafür eine erklärung zu erhalten
Mein erster Impuls war das Nachtflugverbot in Salzburg. LH1108 war an dem Tag schon deutlich zu spät in FRA gestartet. Das wird aber wohl in solch einer Notsituation nicht der relevante Grund sein können.
Oh, habe immer meine GPS Geschwindigkeits App an, hätte aushelfen können 🤪
(finde es halt spannend, bei welcher Geschwinigkeit die Maschien abheben, bzw. landen)
Ernsthaft, müsste man mal testen ob das wirklich ne Alternative wäre, bzgl. Genauigkeit und Verzögerung der Berechnungen.
Kennt sich da jemand aus?
Ach so in München kann man ohne Geschwindigkeitsanzeige landen, aber in Salzburg nicht? Das glaubt doch kein Mensch. Der Airbus ist nach München geflogen, weil ihn dort Lufthansa besser reparieren kann, ob die Passagiere in Salzburg ankommen war Lufthansa mal wieder egal. Diese Muster wiederholt sich bei Lufthansa inzwischen seit Monaten, es geht nicht um die Sicherheit der Passagiere und ob diese ans Ziel gelangen , es geht Lufthansa nur noch darum das Flugzeug zwecks günstiger Reparatur und Flugplanung wieder nach Frankfurt/ München zu fliegen. So was sollte per Gesetz verboten werden, der Anspruch der Passagiere am Ziel anzukommen muss gesetzlich vor dem wirtschaftichen Interesse der Airline verankert werden.
Was mich ein wenig verwirrt hat: Letztes sah es noch so aus, dass man die Maschinen lieber nach NUE schickt, weil da die Konsequenzen nicht so spürbar sind, wenn etwas schief läuft.
In München sind die 4000 Meter Bahnlänge mit Sicherheit besser für sowas als die 2750 in Salzburg. Von der Topografie um den Airport mal ganz zu schweigen. Wenn der Wind stimmt in Salzburg ist ein gerader Anflug auf die 15 auch easy mit einer defekten Geschwindigkeitsanzeige. Ansonsten darf er halt ein bisschen um die Berge kurven oder mit dem Wind landen. Bestimmt auch easy und zum Wohl der Passagiere ohne Geschwindkeitsanzeige…
und in MUC hat man mehr Manpower bei der Feuerwehr, wenn was passier, waere ich auch lieber in MUC, als in SLZ.
In München kann die Maschine wahrscheinlich einfacher repariert werden als in Salzburg. Hier haben eher wirtschaftliche als sicherheitstechnische Interessen eine Rolle gespielt
Mir werden hier sehr schnell wirtschaftliche Überlegungen unterstellt.
Könnte sich vielleicht jemand von der fliegenden Zunft hierzu äußern?
Den Anflug auf Salzburg kenne ich nur aus dem Simulator, er gilt meines Wissens wegen der Bergkette als anspruchsvoll.
Ohne Geschwindigkeitsanzeige (!) – die benötigt ihr wohl alle nicht zum sicheren Fliegen, dann kann man sie ja auch überall ausbauen und Kosten sparen – und abhängig von der Kenntnis oder Unkenntnis über mögliche weitere Schäden und Probleme durch den Vogelschlag, scheint es mir in einer solchen Situation (als Außenstehender betrachtet) durchaus sinnvoll, eine Sicherheitslandung in München und nicht in Salzburg durchzuführen.
Das ergibt doch keinen Sinn, die Maschine war bereits im Landeanflug auf Salzburg, das wieder Aufsteigen und Weiterfliegen nach München ohne Geschwindigkeitsmesser war natürlich viel gefährlicher als die sofortige Landung in Salzburg. Bitte hier keine Märchen erzählen. Der Flug nach München hatte ausschließlich wirtschaftliche Gründe. Und so was gehört verboten.
Das ist doch etwas sehr einfach dargestellt. Ich bin selbst kein Profi, aber nach solch einem Vorfall müssen doch erst diverse System überprüft und Fehlerbehebungen durchgeführt werden. Das dauert eine gewisse Zeit. Ob das Flugzeug in der Zeit nach München weiterfliegt oder ins Holding in Salzburg geht, macht für die Gefahrensituation m.E. keinen Unterschied.
Wenn ich es richtig verstanden habe, können die Piloten auch an Hand anderer Parameter die Geschwindigkeit gut einschätzen. Das ist aber gefährliches Halbwissen, aber wir haben hier ja durchaus auch versierte Mitleser, die das vielleich besser erklären können.
Wobei ich jetzt nicht abstreiten würde, dass LH in solch einem Vorfall, wo es in puncto Sicherheit keinen Unterschied macht, die Maschine natürlich lieber heim bringt.
Ihr permanentes, radikales und vorschnelles Gepolter ohne nennenswerte Kenntnisse der Materie in so vielen Beiträgen hier nervt einfach nur noch.
Zeigen Sie mir gerne auf, wo ich angeblich Märchen erzählt habe.
Ich habe eine Frage gestellt und eine Einschätzung abgegeben.