Notlandung in New York | Turkish Airlines Kapitän stirbt im Flug

Jeden Tag fliegen Millionen Menschen um die Welt und glücklicherweise ist es unglaublich sicher. Leider sterben auch immer wieder Menschen an Bord von Flugzeugen, meistens aus natürlichen Gründen. Wenn dies aber bei dem Piloten eines Flugzeuges passiert, ist dies ein Notfall und auf dem Turkish Airlines Flug TK204 von Seattle nach Istanbul am 8. Oktober ist leider genau dieser Fall eingetreten, sodass der Airbus A350-900 in New York landen musste.

Dabei flog der Airbus A350-900 mit der Registrierung TC-LGR über drei Stunden auf seiner geplanten, sehr nördlichen Route nach Istanbul. Wie Aviation Herald berichtet, meldete die Crew über Dänemark, dass der Kapitän (59) des Fluges nicht mehr flugfähig sei. Man hat an Bord nach einem Arzt gesucht um dem Kapitän zu helfen, war hierbei wohl aber erfolglos, sodass nur noch der Tod des Piloten festgestellt werden konnte. Die zwei an Bord verbleibenden Piloten entschieden sich daher für eine Landung in New York.

Turkish Airlines hat hierzu folgendes Statement veröffentlicht:

Der Kapitän unseres Flugzeugs vom Typ Airbus 350 mit dem Kennzeichen TC-LGR, das den Flug TK204 von Seattle nach Istanbul durchführte, wurde während des Fluges ohnmächtig. Als die erste medizinische Intervention an unserem Kapitän im Flugzeug wirkungslos blieb, beschloss die Cockpitbesatzung, bestehend aus einem Kapitän und einem Copiloten, eine Notlandung durchzuführen, doch unser Kapitän kam noch vor der Landung ums Leben. Der Kapitän arbeitete seit 2007 bei Turkish Airlines und war 59 Jahre alt. Am 08.03.2024 wurde im von der Generaldirektion für Zivilluftfahrt autorisierten Flugmedizinischen Zentrum eine regelmäßige Gesundheitsuntersuchung durchgeführt, und es wurden keine gesundheitlichen Probleme festgestellt, die ihn an der Arbeit hindern würden. Unser Flugzeug hat beschlossen, in New York zu landen, und die Heimreise unserer Passagiere ist über den New Yorker Bahnhof geplant. Als Turkish Airlines-Familie wünschen wir unserem Kapitän Gottes Gnade und seiner trauernden Familie, all seinen Kollegen und Angehörigen Geduld.

Wenn man sich den Flugverlauf des Fluges anschaut kann man die Dramatik an Bord durchaus erahnen. Man sieht dass man nach etwa 3:20 Stunden Flugzeit im nördlichsten Teil von Kanada, kurz vor Grönland eine scharfe Rechtskurve geflogen wird und man einige Minuten nach Süden fliegt um dann wieder in Richtung Europa zu fliegen.

Man scheint hier direkt nachdem man den Zustand des Kapitäns bemerkt hat nach einem schnellen Ausweichflughafen im Norden von Kanada gesucht zu haben, wobei wohl sehr schnell klar wurde, dass dies nicht erfolgreich war. Danach ist man fast 20 Minuten weiter in Richtung Istanbul geflogen, bis man die Entscheidung getroffen hat, nach New York zu fliegen und dort zu landen, was noch einmal über 3 Stunden Flugzeit bedeutet hat.

Warum genau man sich für eine Landung in New York entschieden hat ist nicht klar, allerdings scheint dies in Absprache mit der Airline passiert zu sein. New York ist die größte Station von Turkish Airlines in Nordamerika, sodass es hier vermutlich am einfachsten für die Airline war, die Passagiere umzubuchen und auch für die Crew eine Lösung zu organisieren. Vermutlich hätte die Crew den langen Flug nach Istanbul nicht weiterführen dürfen, da hier die maximale Dienstzeit von nur noch zwei Piloten überschritten worden wäre.

Notlandung in New York | Turkish Airlines Kapitän stirbt im Flug | Frankfurtflyer Kommentar

Es ist ein sehr  trauriger Zwischenfall der sich an Bord von TK204 ereignet hat und zum Glück passieren solche Dinge sehr selten. Leider ist es aber so, dass überall dort wo viele Menschen sind sich solche dramatischen Dinge ereignen können und der plötzliche Tod eines Piloten ist zwar selten aber in der Luftfahrt durchaus einkalkuliert. Daher fliegt man auch mit mindestens zwei Piloten ein Passagierflugzeug.

10 Kommentare

  1. Wie Aviation Herald berichtet, meldete die Crew über Dänemark, dass der Kapitän (59) des Fluges nicht mehr flugfähig sei.

    Von Dänemark dann bis New York weitergeflogen?

    • Man war wohl schon in der Flugsicherung von Grönland, was zu Dänemark gehört. Das Bild vom Flugverlauf ist im Beitrag eingefügt, man war sehr weit Nördlich zu dem Zeitpunkt.

  2. „Danach ist man fast 20 Minuten weiter in Richtung Istanbul geflogen, bis man die Entscheidung getroffen hat, nach New York zu fliegen und dort zu landen, was noch einmal über 3 Stunden Flugzeit bedeutet hat.“ Sicher dass das so richtig ist?

    • Ja so gibt es der Flugverlauf her…. Ob man wirklich bis Istanbul fliegen wollte und geklärt wurde ob es hierfür eine Genehmigung gibt oder zu einem Ziel in Europa kann ich aber auch nicht sagen.

  3. Die Landung in NYC war wahrscheinlich aufgrund der einfacheren Einreise für die Passagiere gewählt worden. Dem Captain war zu dem Zeitpunkt eh nicht mehr zu helfen. Und für Kanada oder auch UK (London) hatten viele Passagiere sicherlich keine Einreiseerlaubnis, d.h. sie wären im Transit gefangen gewesen. Da die Maschine aus SEA kam, ist USA aber eher kein Problem.

    • Einreise und auch die große Basis in New York von Turkish wird hier sicher eine große Rolle bei der Entscheidung gespielt haben. Gerade bei Turkish sind ja doch oft Passagiere an Bord die kein Schengen Visa haben und hier wäre ausweichen nach Europa wohl nicht günstig gewesen.

  4. Das ist nicht nachzuvollziehen, wenn man schon so weit östlich in Grönland war, hätte man auch in 3 h nach Irland oder gar London fliegen können. 3 h nach New York zurück fliegen, ergab keinen Sinn. Keine Ahnung, was sich die Beteiligten dabei gedacht haben. Entweder man landet sofort auf einem Ausweichflughafen, um den Kapitän zu retten, oder man fliegt weiter, alles andere ist komplett sinnlos.

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