Nur 20% der Lufthansa Langstreckenpassagiere fliegen non stop

Foto: Lufthansa

Passagier bevorzugen in den allermeisten Fällen Direktflüge und sind auch bereit hierfür mehr zu bezahlen. So hat man bei einem non-stop Flug nicht nur eine kürzere Reisezeit, auch der Stress des Umsteigens und die Möglichkeit den Anschluss zu verpassen oder das Gepäck zu verlieren wird minimiert. Gerade die letzten Ding sind für viele Passagiere einer der Gründe, gezielt nach einem Direktflug zu suchen.

Lufthansa bot vor der Krise eine enorme Anzahl an Direktflügen in die ganze Welt an, was ihr auch dabei geholfen hat, höhere Preise durchzusetzen. Allerdings wird oft verkannt, welche enorme Bedeutung Zubringer und Anschlussflüge für Langstrecken haben denn ohne diese kann man einen Langstreckenflug nicht wirtschaftlich durchführen.

In einem offenen Brief an die Politik hat Lufthansa bei einem Flug von Frankfurt nach San Francisco dargestellt, wie viele Passagiere auf diesem Flug Umsteiger sind. Hierbei kommen nur 20% der Passagiere als Lokalpassagiere auf den Flug, der Rest kommt von anderen Flügen.

Sehr interessant hierbei ist auch die Verteilung der Passagiere, wenn man die 458 Passagiere untersucht.

  • 92 Passagiere (20,1%) sind Lokalpassagiere
  • 73 Passagiere (15,9%) kommen von innerdeutschen Anschlüssen
  • 177 Passagiere (38,6%) kommen von Anschlussflügen aus Europa
  • 116 Passagiere (25,3%) kommen von interkontinentalen Anschlussflügen

Mit dieser Übersicht will Lufthansa zum einen die höheren strukturellen Kosten einer Netzwerkairline erklären, denn ohne dass man am Hub viele Anschlussflüge anbietet, kann man keine Langstrecken anbieten, welche allerdings auch für die Wirtschaft von enormer Bedeutung sind.

Was in der Aufstellung von Lufthansa noch fehlt, sind die Anschlüsse, welche die Passagiere am Zielflughafen in San Francisco haben. Man darf davon ausgehen, dass auch am Ziel noch einmal eine vergleichbare Anzahl an Passagieren umsteigt.

Nur 20% der Lufthansa Langstreckenpassagiere fliegen non-stop | Frankfurtflyer Kommentar

Dass Anschlussflüge für die Langstreckenflüge entscheidend sind, hat mich nicht sonderlich gewundert, denn Airlines geben offen zu, das viele ihrer Kurzstreckenflüge alleine defizitär sind und nur wegen Zubringern zu den Langstrecken rentabel sind. Das allerdings selbst bei Lufthansa, welche gefühlsmäßig immer einen sehr hohen Anteil an Lokalpassagieren in Frankfurt hat, die Anzahl der non-stop Passagiere nur bei 20 Prozent liegt, hat mich durchaus überrascht.

Was mich aber noch mehr überrascht hat war, dass der zweitgrößte Posten an Umsteigern, non- Schengen Passagiere von einem Interkontinentalflug sind. Dies zeigt allerdings auch, welches massive Drehkreuz Frankfurt ist und auch warum Lufthansa so sehr an den weltweiten Reisesperren leidet. Aktuell sieht man vor allem die Langstrecken in die USA als gefährdet, denn diese sind für Lufthansa einer der wichtigsten Märkte.

10 Kommentare

  1. Statistiken auf Basis *eines* Fluges aus der LHG Marketing PR lololol.

    Tipp: Statistische Ämter geben Zahlen heraus, die aussagekräftiger sind.

  2. Hallo. Da kommen also 25,3% z.B. aus Shanghai um in FRA nach San Francisco fliegen zu können. Oder wie kann ich mir das mit den interkont Anschluss vorstellen?

    • Also halt dann aus BOM. Vom Sinn her gleich. Haben die Aufenthalt in FRA oder steigen die Paxe nur um? Ich möchte einfach nur diese hohe Zahl 25,3% verstehen

  3. Dieser Info von LH schenke ich kaum Vertrauen um dies auf andere Routen zu projezieren. Mit einer Statistik ist das ja Quatsch. Da vertraue ich auch leiber auf Zahlen von größeren statistischen Erhebungen XD Wenn man so eine Grafik veröffentlicht, dann hat man gefälligst einen statistischen Mittelwert zu bilden etc. und nicht einen einzelnen Wert von einem bestimmten Tag.

    Aber die „hohe“ Anzahl an Zubringer Passagieren resultiert wohl auch oft daher, dass LH im Ausland mit kostengünstigen Deals die Passagiere lockt.

    • Für diese Strategie bin ich zusammen mit meiner Frau sehr dankbar. 🙂
      Das was die Fluggesellschaften nicht teuer non-stop füllen können, wird über sehr viel günstigere Umsteigeverbindungen angelockt. Deren Preise können nie und nimmer kostendeckend sein (meinethalben SAS MUC-NRT in C rt. für 1750€), offenbar ist das aber immer noch besser, als die Plätze frei zu lassen.
      Auf die Weise subventionieren die eiligen Geschäftsreisenden unsere touristischen Flüge, die ja an keinen Termin gebunden sind und bei denen einmaliges Umsteigen auch kein allzu großer Beinbruch ist, so lange das im Rahmen von bis zu 4 Stunden bleibt.
      Dank an alle non-stop-Reisenden mit Flex-Tickets.

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