Auf der Hauptversammlung der drittgrössten Airline Allianz oneworld wurde die Aufnahme eines neuen Mitglieds angekündigt. Oman Air wird Teil des Bündnis und damit bald Partner von British Airways, American Airlines, Finnair, Qatar Airways, Iberia & Co. Der Prozess ist allerdings aufwendig und nimmt einige Zeit in Anspruch, die Airline aus Maskat wir voraussichtlich erst 2024 Vollmitglied der Allianz.
Im vergangenen Jahr gab Oman Air bekannt, sich für den Beitritt zur globalen Allianz oneworld bewerben zu wollen. Die Verantwortlichen sind schon länger auf der Suche nach neuen geeigneten Mitgliedern. Erst im April 2022 wurde die russische S7 aus dem Bündnis ausgeschlossen, zuvor hat LATAM die Allianz verlassen. In der Vergangenheit gab es mit Alaska Airlines und Royal Air Maroc aber auch zwei wichtige Neuzugänge.
Insgesamt sind jetzt 13 Airlines Mitglieder der oneworld, Oman Air wird voraussichtlich dann die nächste Gesellschaft im Bündnis. Die in Maskat ansässige Airline hat 52 Flugzeuge in der Flotte, 29 sind in den Bestellbüchern bei Boeing. Die Airline will mit insgesamt 30 Boeing 737 MAX die Kurz- und Mittelstreckenflotte erneuern, die verbliebenen Embraer werden noch in diesem Jahr ausgemustert.
Auf der Langstrecke operiert Oman mit Airbus A330 und Boeing 787 Dreamliner. Deutsche Ziele sind Frankfurt und München, in Europa stehen sonst London, Manchester, Paris, Zürich und Mailand im Flugplan. Darüber hinaus ist der Carrier im Nahen Osten, Afrika, Indien und Asien präsent.
Oman Air geniesst einen sehr guten Ruf was Bordprodukt und Kundenservice angeht, das Erlebnis in der Business Class kommt an das First Class Produkt von manchen Mitbewerbern heran.
Christoph hat sich bereits mit der Frage beschäftigt ob nicht eine Mitgliedschaft in der Star Alliance passender wäre. Mit Qatar hat man bereits einen Bündnis-Partner in der Nähe, mit Lufthansa gibt es schon Codeshare-Abkommen. Doch die Nähe von Qatar Airways und das riesige Hub in Doha könnte auch ein Vorteil sein und eine starke Partnerschaft für Oman Air bedeuten.
Oman Air wird Mitglied von oneworld | Frankfurtflyer Kommentar
Oman Air ist eine kleine und feine Fluggesellschaft, die sich gerne als „Boutique Airline“ mit einem Netzwerk zwischen Europa und Asien positioniert. Kenner bringen mit der Airline das exzellente Produkt in der Business Class in Verbindung, auch wenn das Streckennetz bzw. die Frequenzen nicht mit den drei großen Nahost-Carriern zu vergleichen ist.
Für Meilensammler auf jeden Fall eine sehr gute Nachricht. Das Einlösen von Meilen für Prämienflüge wird sicherlich so spannend wie das Sammeln selbst, denn Oman hat auch regelmäßig sehr gute Angebote im Portfolio. Programme wie der British Airways Executive Club oder das Privilege Club-Programm von Qatar werden dadurch interessanter, Oman profitiert zudem von der Erweiterung des Streckennetzes.
Auch die Teilnehmer des eigenen Vielfliegerprogramms Sindbad werden ein deutliches Upgrade erfahren. Doch bis dahin müssen wir uns noch etwas in Geduld üben.
Danke: OMAAT
Schaun wir mal. Die Geschichte des Omans, wie wir ihn kennen – einschließlich der Fluggesellschaft – ist die Geschichte von Sultan Qabus bin Said. Er dürfte für die Entwicklung des Landes ähnlich bedeutsam gewesen sein wie König Bhumipol in Thailand.
Aber schon zu Lebzeiten des Sultans reichten die Einnahmen nicht mehr für das ehrgeizige Entwicklungsprogramm aus. Das hat man auch an der Fluggesellschaft durchaus bemerkt, die ja teilweise – natürlich ist das jetzt übertrieben – noch Geld dazugab, wenn man sie nutzte. MUC-MNL rt. in der alten C für 1050 €! Das gab es noch vor 6 Jahren.
Vielleicht gelingt es einem Nachfolger, das Erbe des o.g. Sultans zu übernehmen, aber das muss sich erst zeigen.