Paar lebt zwei Jahre in Wiesbadener Luxushotel ohne zu bezahlen

Symbolbild. Foto: Sebastian

Ein Prozess zu einem spektakulären Betrugsfall hat gerade in Wiesbaden begonnen. Zwei Jahre lang hat ein Ehepaar in einem Wiesbadener Luxushotel gelebt ohne die Rechnung zu bezahlen. Insgesamt über 230.000 Euro standen auf der Hotel-Rechnung, die nun das Wiesbadener Amtsgericht beschäftigt.

Am Mittwoch, den 15. Februar 2023 begann das Amtsgericht Wiesbaden nach einem Bericht des SWR mit dem Gerichtsprozess . Ein 60-jähriger Angeklagter hat sich laut der Anklageschrift Mitte 2019 mit seiner Frau und dem gemeinsamen Hund im Hotel Nassauer Hof einquartiert. Während der Mann anfangs noch Anzahlungen in Höhe von 5.600 Euro leistete, blieben danach schnell die Zahlungen aus.

Knapp 145.000 Euro Übernachtungskosten und über 92.000 für weitere – nicht näher benannte – Extras haben sich so angehäuft. Erste Aufforderungen zur Zahlung habe der Angeklagte zunächt mit Mängeln im Hotel gekontert. So habe er Kakerlaken im Zimmer gefunden, ein Mal seien Walnüsse verschimmelt gewesen und seine Frau habe einen Wurm im Salat gefunden.

Außerdem berichtet eine Hotelmitarbeiterin, dass der 60-jährige erklärte, an Krebs erkrankt zu sein und sich in Wiesbaden zur Behandlung aufhalte. Die Hoteldirektorin soll nach kurzer Zeit die Mitarbeiter angewiesen habe, das Ehepaar nicht weiter auf die offenen Zahlungen anzusprechen. Ein Hausverbot wurde erst erteilt, als das Management in dem 5-Sterne-Hotel wechselte.

Doch das war dem vermeintlichen Betrüger kein Warnzeichen. Kurz darauf checkte er für vier Monate in einem weiteren Wiesbadener Hotel ein. Auch dort zahlte er seine Rechnungen nicht vollständig. Das Hotel schaltete die Polizei ein. Obwohl sich das Hotel Personalausweis und Kreditkarte hinterlegen ließ, entstand ein Schaden in Höhe von 1.600 Euro.

Die Vorfälle im Hotel Nassauer Hof hat der Angeklagte über seinen Anwalt bereits eingeräumt. In einem meldet sich der Angeklagte auch selbst zu Wort: Er habe im Hotel „gravierende Mängel“ festgestellt.

Der Prozess wird nun am 23. Februar 2023 fortgesetzt.

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Spannend wie es in diesem Prozess weiter geht, denn aus der Natur der Sache heraus müsste auch die ehemalige Managerin als Zeugin bei diesem Prozess aussagen. Warum hat sie dafür gesorgt, dass sich derart hohe Rechnungsbeträge summieren können? Kann sie möglicherweise sogar selbst dafür belangt werden?

Unter dem Strich kann ich es fast kaum glauben, dass es wirklich jemand schafft zwei Jahre in einem Hotel zu leben, ohne zu bezahlen. Und dabei auch noch über 200.000 Euro an offenen Rechnungen anzusammeln. Ohne dass der General Manager einschreitet.

Es wird auf jeden Fall interessant zu verfolgen, wie dieser Prozess weitergeht.

Quelle: SWR

3 Kommentare

  1. Ich finde es auch spannend, wie so etwas geht.
    Wenn ich bis jetzt eingecheckt hatte, wurde immer meine Kreditkarte sofort belastet oder zumindest eine Deckungsanfrage gestartet.
    Bei dem Fall, scheint ja nach ein paar Wochen schon kein Geld mehr geflossen zu sein, wie Sie es dann 2 Jahre geschafft haben? 😂

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