Passagier will nicht für Handgepäck zahlen und rastet am Gate völlig aus

Im Bereich der C-Gates des Flughafen PMI randalierte ein 26-jähriger. Archivfoto

Wieder einmal kommt es im Zusammenhang mit einem Ryanair-Flug zu einer Ausschreitung. Bei einem Passagier wollten ein Mitarbeiter der irischen Fluggesellschaft am Gate für das Handgepäck kassieren. Der war nicht damit einverstanden, verletzte Mitarbeiter und versuchte das Inventar zu zerstören.

Ryanair hatte in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit randalierenden Passagieren. Der häufig günstige Flugpreis zieht vielerorts auch das Klientel an, welches sich vor, während und nach dem Flug besäuft und entsprechend gereizt reagiert. Gegen übermäßigen Alkoholkonsum an Board geht die Airline daher seit einiger Zeit vor. Aber wie viel Alkohol jemand schon vor dem Flug trinkt, darauf kann auch der Billigflieger keinen Einfluss nehmen.

Und so war auch am Donnerstag (21. September 2023) am Flughafen Mallorca (PMI) scheinbar ordentlich Alkohol im Spiel. Ein 26-jähriger wollte mit Ryanair von Mallorca nach Las Palmas (LPA) fliegen. Der Flug wurde am Gate C62 abgefertig und beim Boarding stimmte igrendetwas mit seinem Handgepäck nicht. Ob es zu groß, zu schwer oder einfach nicht angemeldet war, ist derzeit nicht bekannt. Ryanair wollte den jungen Mann auf jeden Fall zur Kasse beten. Das passte dem Fluggast allerdings gar nicht.

In der Nähe des Gates C58 am Flughafen von Palma de Mallorca ereignete sich der Vorfall.

Als ein Mitarbeiter, der für Ryanair am Gate arbeitete, dem 26-jährigen dann mitteilte, dass er in seinem betrunkenen Zustand sowieso nicht an Bord des Fluges käme, brannten bei ihm alle Sicherungen durch. Er zog sein T-Shirt aus und begann am Gate zu randalieren. Er zerstörte diverse Möbel und schrie durch das Terminal. Die Mitarbeiter versuchten zu fliehen, dabei wurde einer jedoch von einem Faustschlag getroffen und leicht verletzt. Auch andere Fluggäste, die die Situation beruhigen wollten, wurden von ihm angegriffen.

Erst als die Polizei am Gate C62 eintraf, konnte der Betrunkene unter Kontrolle gebracht und festgenommen werden. Ihm droht nun eine Anklage wegen Körperverletzung, öffentlicher Ruhestörung und Sachbeschädigung.

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Wer von Alkohol aggressiv wird, sollte die Flasche lieber geschlossen lassen. Insbesondere, wenn dann noch ein Flug geplant ist. Fluggesellschaften gehen häufig rigoros gegen betrunkene Fluggäste vor. Wer sturzbetrunken ist, bleibt am Boden. Denn wenn Randale am Boden schon eine Herausforderung ist, in der Luft kann die Situation unkontrollierbar werden.

Gut also, dass die Gate-Agents in dem Fall aufmerksam waren und dem Passagier die Beförderung verweigert haben. Auch wenn sie sich in dem Fall selbst in Gefahr gebracht haben.

Ich war an dem Tag selber am Flughafen von Palma de Mallorca. Allerdings später. Zu dem Zeitpunkt hat man von dem Aufruhr schon nichts mehr wahrgenommen.

Wie steht Ihr zum Thema Trinken und Fliegen?

Quelle: Mallorca Zeitung

7 Kommentare

  1. ich erinner mich an eine Rückflug von JFK nach ZRH vor 10 Jahren. Beim Einstieg bermerkte ich, dass eine 3 einer 4-köpfige Gruppe junger Männern irgendwie „drauf“ waren. Nicht auf Alkohol sondern die verdrehten die Augen so? So wie man ea von den Rave Parties kennt, wenn alle auf MDMA (Ecstasy) sind. Oder sonstiges chemisches Zeugs hatten die sich reingepfiffen. Die FA wollten auf eine Rave auf 8h Flug verzichten und informierten die Sicherheitskräfte (oder Grenzpolizei). Alle 4 wurden ausgeladen…

  2. Mich wundert, dass vergleichsweise wenig Passagiere wegen Trunkenheit beim Boarding abgewiesen werden.
    Insbesondere bei Contract Lounges steht Alkohol mehr im Fokus als gutes (bzw. Irgendwas zu) Essen.

      • Ja, haste recht: Lufthansa hat eine recht hochwertige Auswahl an Alkoholika.
        Und meiner Ansicht nach ein reichhaltige Auswahl an kalten und warmen Speisen. Was fehlt denn deiner Ansicht nach?

        • „reichhaltig“ „Auswahl an kalten und waremen Speisen“ Bist du Werbetexter?

          Was soll das sein? „reichhaltig“ „Lecker“ „Seidddabacher Bergschteiger Muesli“

          LH Lounge ist okay, nur dass es z.B. zum Frühstück in FRA eine Zeit keine Brezeln gab („erst ab 11“) fand ich etwas verwunderlich

        • „reichhaltige Auswahl an kalten und warmen Speisen“ ist schon relativ. Vergleicht man das Angebot in den LH Lounges mit dem in einer Bangkok Airways Economy Lounge ist es schon reichhaltiger.

          Setzt man als Maßstab aber bekannte Lounges in DOH, SIN, HKG oder BKK ist das LH Angebot schon äußerst dünn.

          • Hier geht es doch gar nicht um Lounges. Natürlich ist das Verhalten des Passagiers verwerflich.

            So ist aber auch die die völlig intransparente (jedoch scheinbar von den Wettbewerbsbehörden tolerierte) Preisgestaltung der Airlines.

            Würde beim Stück Käse im Supermarkt an der Kasse ein Verpackungs-, ein Treibstoff-, ein Reifungs- bzw. sonstiger Zuschlag hinzugerechnet, wäre die Aufregung groß. Das natürlich zu Recht. Warum es so wenig Widerstand gegen diese Praxis bei Flugtickets gibt, bleibt eines der großen Rätsel unserer Zeit

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