Personalmangel: Lufthansa streicht Flüge kurzfristig | Diese Flüge fallen aus

Lufthansa A330 fliegt bald nicht mehr nach Kuwait und Bahrain

Gerade über die Feiertage fliegen viele Passagiere noch schnell nach Hause, um die Zeit zwischen den Jahren mit ihren Lieben verbringen zu können. Daher kommt die Nachricht, dass Lufthansa die Piloten fehlen um den Flugplan aufrecht zu erhalten, nun zur wohl denkbar schlechtesten Zeit. Einige  Langstreckenflüge werden daher kurzfristig gestrichen und Passagiere müssen umgebucht werden, was sie vermutlich später an ihr Ziel bringt.

Der Grund für die Flugausfälle ist ein ungewöhnlich hoher Krankenstand bei dem fliegenden Personal. Insbesondere unter den Piloten der Airbus A330/A340 Flotte fehlen aktuell so viele, dass man genau hier Flüge streichen muss. Besonders die wichtigen USA Flüge sind von diesen kurzfristigen Flugstreichungen betroffen.

Woher der plötzliche, massiv erhöhte Krankenstand unter den Piloten (und wohl auch der Kabinenbesatzung) kommt ist nicht bekannt und Lufthansa kann hierzu auch keine Auskunft geben, da die Diagnosen bei der Krankmeldung vom Arbeitgeber nicht abgefragt werden dürfen.

In einigen Medienberichten wird bereits über einen Durchschlag der Omicron Welle auf die Crews spekuliert, wobei man auch über spontane Krankheitssymptome bei den Piloten aufgrund des gerade gekündigten Tarifvertrages spekulieren könnte. Ob es nun die katastrophale Stimmung in den Crews Corona oder nun ein unglücklicher Zufall ist, trotz intensiver Bemühungen von Lufthansa, neue Crews zu finden, müssen einige Flüge nun gestrichen werden.

Folgende Flüge musste Lufthansa bereits über die Weihnachtsfeiertage streichen:

23. Dezember:

  • LH422 und LH423 von Frankfurt nach Boston und zurück
  • LH418 und LH 419 von Frankfurt nach Washington D.C. und zurück

25. Dezember:

  • LH422 und LH423 von Frankfurt nach Boston und zurück
  • LH 1316 und LH 1317 von Frankfurt nach Algier und zurück wird von einem Airbus A340-300 auf einen Airbus A321neo  getauscht. Hierdurch müssen etwa 60-70 Passagiere umgebucht werden und können nicht mitgenommen werden.
  • LH 716 von Frankfurt nach Tokio Haneda

26. Dezember:

  • LH 717 von Tokyo Haneda nach Frankfurt
  • LH 418 und LH 419 von Frankfurt nach Washington D.C. und zurück
  • LH 404 und LH 441 von Frankfurt nach Houston und zurück

Zusätzlich muss Lufthansa noch Flüge aus den USA um 24 Stunden verspäten:

Am 24. Dezember:

  • LH 446 von Frankfurt nach Denver
  • LH 440 von Frankfurt nach Houston

Personalmangel: Lufthansa streicht Flüge kurzfristig | Frankfurtflyer Kommentar

Gerade über die Weihnachtsfeiertage ist es extrem ärgerlich, wenn der Flugplan nicht aufrecht gehalten werden kann, insbesondere wenn es aufgrund eines erhöhten Krankenstands ist. Es bleibt leider zu befürchten, dass dies nur der Anfang sein wird, denn beim nun aufziehenden Tarifstreit zwischen Lufthansa und den Piloten darf man leider im kommenden Jahr sogar mit offiziellen Streiks rechnen.

Ich will den Piloten hier natürlich nicht unterstellen, dass die vielen Krankmeldungen in irgendeiner Art und Weise mit der Kündigung des Tarifvertrages zusammen hängt, denn dies wäre nicht nur unredlich, sondern auch unzulässig. Aber der Zeitpunkt passt zufällig wieder einmal wie die Faust aufs Auge ;).

8 Kommentare

  1. Egal ob Zufall oder geplant. Wer im Personalbestand auf der Rasierklinge reitet, darf sich nicht über Schnittwunden wundern. Der Lufthansa-Vorstand sollte dringend Personalführung lernen. Mitarbeiter sind nicht nur Kosten, sondern auch Chancen und Personalreserven in Zeiten einer Pandemie sind auch Zeichen der Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern und Kunden.

    • Natürlich hast Du damit recht. Gilt genauso meinethalben für die Paketfahrer, die unsere online-Bestellungen liefern oder meinethalben Pflegekräfte. Die Reihe kann man ziemlich lange fortsetzen.

      In unsere nun einmal realen Welt ist das eine Seite der Medaille, allerdings gibt es eben auch noch eine andere. Das ist die Seite, in der festgelegt wird, wer das alles zahlen soll.

      Dazwischen zu jonglieren ist die wahre Kunst. Der erfreuliche Teil besteht darin, dass diese Akrobatik in Deutschland eigentlich ganz gut funktioniert. Klar wird jeder aus seiner Partikularsicht jammern, da nehme ich mich keinesfalls aus.

      Mal sehen, wie das Ganze ausgeht. In den letzten zwei Jahren galt schon oft nach kurzer Zeit nicht mehr, wovon einen Monat vorher alle felsenfest überzeugt waren.

  2. Ob es mit schlechter Stimmung nach der Kündigung des PPV zu tun hat ist schwer mit Sicherheit zu be- oder entkräften. Man muß aber in aller Fairness auch sehen, da andere Gesellschaften auch wegen hohem, COVID-bedingtem Krankenstand etlich Flüge streichen müssen. SAS har über die Vorweihnachtstage ganze 60 gestrichen. Die LH dürfte weder stärker noch schwächer als andere Gesellschaften betroffen sein.
    Norbert Jaschinski hat aber auch schon recht, dass eine super knappe Personalplanung ein großes Risiko darstellt, vor allem in Zeiten, wo viele Menschen erkranken.

  3. Gestern hat mir die Chef-Purserin auf unserem Flug nach Südamerika im Vertrauen erzählt, dass Mitarbeiter aus der Elternzeit angefragt werden, Mitarbeiter aus der Altersteilzeit oder Vorruhestand, damit sie zurückkommen. Der Grund ist wohl unter anderem auch dass sich sehr viele der Ungeimpften aktuell auf lange Zeit krank gemeldet haben und den Impfzwang nicht mitmachen wollen. Aber das wird natürlich überall totgeschwiegen

    • Das ist natürlich Blödsinn! Sorry Udo aber es stimmt nicht.

      Insbesondere das zurückführen auf Impfung ist nicht richtig und deutet sich auch noch nicht einmal im Ansatz an. Bei LH hat man absolut kein Problem mit der 3G oder auch 2G Regelung bei den Crews.

  4. ich habe gestern schweren Herzens unseren bereits im Januar gebuchten Flug mit Lufthansa storniert – nicht wegen Corona Ansteckunsgefahr im Flugzeug/Flughafen sondern vorrangig, weil keine heute am 26.12. weiss, wie die Welt in 15 Tagen aissehen wird.

    Wenn man unseren Weltuntergangspredigern (Wieler, Dahmen etc.) glauben darf werden wir „Anfang Januar“ bereits erste Versorgungsengpässe wegen Omnikron haben. Ich wäre aber erst am 10.1. zurück geflogen, was bereits „Mitte Januar“ zu zuordnen wäre?

    Ist die neue Variante wirklich so ansteckend, werden sich zuerst die anstecken,die wirklich täglich zig Kontakte haben: z.B. FA oder Verkäuferinnen. Ob am 10.1. noch so viele flüge gehen werden, werden wir sehen… ich kauf schon mal XXXL Klopapier

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