Qantas hat den letzten geparkten Airbus A380 aufwendig reaktiviert und zurück in den Liniendienst geholt. Damit ist die Teilflotte wieder vollständig, die Australier verfügen über 12 Superjumbos. Das Exemplar mit der Kennung VH-OQC hob am letzten Sonntag nach langer Pause wieder mit Passagieren ab und flog nach Los Angeles. Nach der Landung wurden Beschädigungen an dem großen Jet festgestellt, dieser steht daher wieder am Boden.
✈️ Letzter reaktivierter Qantas-A380 fällt direkt nach erstem Einsatz aus
🔧 Ursache ist ein Loch im Vorflügel (Slat)
🌏 Qantas steht vor Herausforderungen
Als eine der wenigen Fluggesellschaften hielt Qantas auch während der Pandemie an dem Airbus A380 fest. Das Mitglied der oneworld Allianz nutzte die Standzeit sogar, um die Kabinen zu modernisieren. Auch das Exemplar mit dem Namen „Paul McGinness“ wurde nach fast sechs Jahren Standzeit im Rahmen des umfangreichsten Wartungsprogramms der Unternehmensgeschichte überholt.
Freude über Reaktivierung schnell getrübt
Mehr als 100.000 Arbeitsstunden flossen in die technische Aufarbeitung und die vollständige Kabinenerneuerung. Entsprechend groß war die symbolische Bedeutung, dass nun auch der letzte der eingemotteten Superjumbos wieder einsatzbereit war. Die Freude hielt jedoch nicht lange an, der Vierstrahler steht nach dem planmäßigen Flug von Sydney nach Los Angeles wieder am Boden.
Nach der Landung von QF11 entdeckten Techniker am Boden ein beschädigtes Bauteil an der linken Tragfläche. Laut Qantas wies ein Teil des Vorflügels – genauer gesagt ein Slat – ein Loch auf. Der Flug selbst verlief ohne Auffälligkeiten, doch das Bauteil ist sicherheitsrelevant und muss ersetzt werden. Die Airline rechnet damit, dass die Reparatur mehrere Tage dauern wird, da zunächst Ersatzteile nach Kalifornien geliefert werden müssen. Der Rückflug nach Sydney musste gestrichen werden.

Neben dem strukturellen Schaden traten während des Fluges auch technische Schwierigkeiten in der Kabine auf. Ein elektrisches System versagte, wodurch einzelne Passagiere das Inflight-Entertainment nicht nutzen konnten. Ein weiteres Ärgernis bei einem Fluggerät, das gerade erst eine umfangreiche Kabinenerneuerung erhalten hat.
Der Vorfall erinnert an mehrere ähnliche Fälle der vergangenen Jahre. 2023 wurde bei einem Emirates-A380 nach der Landung in Nizza ein großflächiger Riss im Slat entdeckt. Auch andere Airlines meldeten vergleichbare Schäden, bei denen sich Material im Bereich der Vorflügel gelöst hatte.
Qantas Airbus A380 Pechvogel: Reaktivierter Superjumbo fällt nach erstem Flug wieder aus | Frankfurtflyer Kommentar
Für Qantas kommt der Zwischenfall zur Unzeit. Die Airline wollte die A380-Flotte über die Feiertage zur Stabilisierung des Langstreckenbetriebs nutzen. Der Carrier aus Down Under leidet auch unter den Verspätungen bei den Flugzeugbauern, die Interkontinentalflotte ist am Anschlag. Die großen Superjumbos nutzt der Carrier für die wichtige Route Sydney-Singapur-London und weitere Strecken wie die in die USA oder nach Johannesburg.
Ein solcher Vorfall kann ein ziemliches Durcheinander in den Flugplan bringen. Die Folgen bekommen Passagiere oft tagelang zu spüren. Die Hoffnung ist also sehr groß, dass der Schaden schnell repariert werden, und der Airbus A380 bald wieder fliegen kann.
Bin einmal im A380 von Qantas geflogen.
Sehr stilvolle Kabine. Das Bild mit der Treppe lügt nicht. Die BC finde ich ziemlich gut.
Was würde ich mir wünschen, wenn LH zumindest einen kleinen Tick mehr Wert auf Stil bei der Kabine im A380 legen würde.