Qantas sieht nach wie vor eine Zukunft und Bedarf für den Airbus A380 nach der Krise. Die australische Airline hat 12 der Riesenjumbos in der Flotte, die zur Zeit alle stillgelegt sind. Vor der Krise hat Qantas mit einer umfassenden Renovierung des Interieurs begonnen. Die Gesellschaft mit dem Känguru im Logo war einer der ersten Betreiber des A380.
Die Auswirkungen der Pandemie haben dem weltweit größten Jet ziemlich zugesetzt. Viele Betreiber sehen keine Chancen für einen künftigen Einsatz. Qantas hält jedoch nach wie vor daran fest und hat auch mitten in der Krise die aufwendige und teure Umrüstung fortsetzen lassen. So wurde ein frisch restaurierter Jet direkt von den Umbauarbeiten zur langfristigen Einlagerung in die Wüste gebracht.
Qantas-CEO Alan Joyce sprach in einem Interview von einer schmerzhaften Entscheidung. Man hat insbesondere in das Kabinenprodukt der Business Class investiert und Sitze samt Loungebereich sehr einladend gestaltet. Insgesamt sechs der Doppeldecker sind bereits umgebaut, in der kalifornischen Mojave-Wüste warten diese auf den nächsten Einsatz.
Es gibt mehrere Gründe für den Optimus die Zukunft des A380 betreffend. So waren einige der Strecken wie z.B. Singapur aufkommensstark, Flughäfen wie Los Angeles oder London Heathrow sind im Bezug auf Slots limitiert. Hier sieht man definitiv Vorteile mit großem Gerät zu operieren.
Qantas sieht Bedarf für Ultralangstrecken
Auch an dem ambitionierten „Project Sunrise“ will man festhalten. Ursprünglich wollte man ab 2023 mehrere ultralange Nonstopverbindungen aufnehmen und die erfolgreiche Route von Perth nach London ergänzen. Im Gespräch waren unter anderem Flüge von Sydney nach London bzw. New York. Ende diesen Jahres wird Qantas die Planungen am Projekt wieder aufnehmen. Schon vor der Krise hat sich der Carrier auf zwölf A350-1000ULR für das Vorhaben festgelegt. Mit einer offiziellen Bestellung rechnet man in Kürze.
Eine Order solcher ULR-Jets wird für die meisten Airlines uninteressant sein, Qantas sieht hingegen viel Potential für eine Anbindung nach Australien. Mit Brisbane, Sydney und Melbourne sind drei Metropolen an der Ostküste des Kontinents ohne Direktflüge nach London oder New York. Auch Ziele wie Paris, Chicago, Rio de Janeiro und Kapstadt wären denkbar- genauso wie eine Rückkehr nach Frankfurt.
Doch bis dahin wird es noch etwas dauern. Aktuell ist eine Aufnahme einer weiteren Ultralangstrecke im Jahr 2024 realistisch.
Qantas hält am Airbus A380 sowie den Ultralangstreckenplänen fest | Frankfurtflyer Kommentar
Es hört sich zuversichtlich an, dabei ist Qantas besonders stark von der Krise betroffen. Derzeit werden z.B. keine internationalen Flüge durchgeführt. Ausnahme sind die Routen nach Neuseeland. Mit einer Order der A350-1000ULR und dem Umbau des A380 sendet man eindeutige Signale für die ambitionierten Zukunftspläne.
Springen wir mal vorsichtig auf diesen Zug auf, wohlwissend dass Planungen die kommenden Monate und Jahre betreffend kaum realistisch sind und sich wieder schnell ändern können. Zunächst müssen internationale Reisen wieder möglich werden. Die Pläne von Qantas, diese ab Juli 2021 wieder anbieten zu wollen, haben Politiker zuletzt gedämpft.
Danke: aero.de
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