Die Premium Economy Class ist aktuell für viele Airlines eine Cash Cow und daher ist es auch nicht überraschend, dass mehr und mehr Airlines die Zwischenklasse einführen oder auch vergrößern. Der CEO von Qatar Airways sieht in der Premium Economy Class aber wenig Sinn und erteilt ihr für Qatar Airways eine klare Absage in einem Interview mit Simple Flying.
Es wäre aber nicht Akbar Al Baker, wenn die Begründung nicht auch sehr speziell wäre, denn er sieht die Economy Class von Qatar Airways als mindestens so gut an, wie die Premium Economy Class von anderen Airlines, weshalb er die Zwischenklasse nicht bräuchte.
Ich werde keine Premium Economy Class einbauen. Qatar Airways bietet seinen Passagieren einen angemessenen Preis und gibt ihnen dabei gleichwertigen oder sogar besseren Komfort als in der Premium Economy Class.
Auch wenn Al Baker für seine steilen Thesen berühmt ist und als alles andere als bescheiden gilt, die Behauptung, dass die Economy Class von Qatar Airways mindestens gleichwertig mit einer Premium Economy Class der Mitbewerber ist, ist durchaus weit hergeholt.
Qatar Airways hat durchaus ein sehr gutes Economy Class Produkt, aber es bleibt eine Economy Class. Schon alleine der Sitz ist jeder Premium Economy Class von anderen Airlines unterlegen, denn es ist ein normaler Economy Class Sitz und im Falle der Boeing 777 sogar ein recht enger mit einer 3-4-3 Bestuhlung.
Auch First Class habe keine Zukunft
Interessant ist auch, dass Al Baker ähnliches über die First Class sagt, wie über die Premium Economy Class. Diese sei überflüssig und die perfekte Business Class in Form der QSuite machen die First Class bei Qatar Airways überflüssig. Seit 2006 hat Qatar Airways begonnen die First Class aus mehr und mehr Flugzeugen auszubauen und seit die Airbus A380 nicht mehr fliegen, bietet die Airline keine First Class mehr an. Damit ist Qatar Airways eine der wenigen Airlines in der arabischen Welt, welche auf die First Class verzichten.
Im Falle der First Class wird der Qatar Airways CEO aber auch etwas konkreter, denn er nennt die schlecht Auslastung von etwa 50% als Grund für die Streichung der First Class bei Qatar Airways und damit führt er klare ökonomische Gründe an. Hier wird klar, dass Qatar Airways auch durchaus einen wirtschaftlichen Druck hat und offensichtlich gibt es einfach zu wenig Menschen, welche bereit sind für die First Class bei Qatar Airways den vollen Preis zu bezahlen.
Qatar Airways hatte eigentlich angekündigt, dass man mit der Boeing 777-9X wieder eine neue First Class einführen wolle, welche over the top sei. Ob diese Pläne, insbesondere im Kontext der veränderten Marktsituation durch Corona noch aktuell sind, wird sich zeigen.
Qatar Airways gibt der Premium Economy Class eine Absage | Frankfurtflyer Kommentar
Es ist durchaus Interessant, dass Qatar Airways so vehement die Premium Economy Class ablehnt, allerdings wäre es nicht das erste Mal, dass man seine Meinung auch noch einmal ändert. Daher könnte die Motivation aus solchen Aussagen auch daraus kommen, dass der große Rivale in Dubai gerade eine Premium Economy Class einführt und für Emirates hat diese Klasse sogar hohe Priorität.
Quasar trennt sich immer mehr davon eine 2. Emirates sein zu wollen. Im Prinzip richtig wird es aber Zeit ein eigenes Profil zu entwickeln, sonst bleiben sie eine unter vielen, die nur über den Preis gewählt wird.
Ein eigenes Profil wie die beste Airlines der Welt zu sein? Sowohl von der Qualität des Produktes her als auch vom P/L-Verhältnis? Und noch dazu in einer der großen Allianzen zu sein?
Ich denke das ist ein ziemlich gutes Profil.
Qatar muss sich meiner Meinung nach nicht hinter Emirates verstecken. Und was Emirates teilweise noch immer als Business anbietet (Mittelsitz), finde ich bei Qatar nicht.
Ist schon komisch, dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung die Teilnahme an der Fußball-WM in Katar ablehnt, auf der anderen Seite aber deren Fluggesellschaft positiv bewertet und auch entsprechend bucht.
Ist doch typisch: Wasser predigen, Wein saufen. Gibt es bei so vielen Dingen. Ganze nachhaltige Energie z.B. Da gilt das Prinzip „Not in my yard“. Moralkeule schwingen solange es mich nicht betrifft ist eben einfach
Irgendwie interessant das einen Tag später der CEO sagt das es einen „huge demand for first class“ in Katar gäbe und man deswegen wohl auch ne neue First Class plant. Da hat er sich aber schnell umentschieden 😉
Quelle: https://simpleflying.com/qatar-airways-new-first-class/
Und man sollte von sich nicht auf Andere schließen. Mir ist Fußball herzlich egal. Von mir aus braucht es keine WM. Und Windräder habe ich in meinem Bundesland so viele, dass es nicht mehr schön ist. Zumal wir auch noch dafür blechen dürfen, dass andere Bundesländer grüne Energie bekommen. Also erstmal vor der eigenen Haustür kehren. 😉
Das von Dir genannte Phänomen ist ein „altbekanntes“:
Es fing in den 1970er Jahren an, dass man in D bei Fotoapparaten vornehmlich asiatische Modelle wegen des Preises bevorzugte. Folge: es gibt seitdem keine nennenswerte deutsche Kamera-Industrie mehr.
Später (bis heute) wurden/werden vermehrt asiatische TV-Geräte gekauft. Folge: es gibt keine deutsche TV-Geräte-Industrie mehr.
Inzwischen werden vermehrt asiatische Autos gekauft (nur bei den chinesischen Marken tun sich viele schwer). Folge: die deutschen bzw. europäischen Autobauer haben es zunehmend schwerer.
Aber es ist wie bei dem Kampf „Tante-Emma“ / Fachgeschäft vor Ort gegen Supermarkt“: wir alle entscheiden, wo wir – zunächst – den besten Preis „ergattern“.
Nur bei der Politik erwartet der „Normalkunde“ größere Weitsicht der Regierung(en) und droht gegebenenfalls mit „abweichendem“ Wahlverhalten – offensichtlich nicht ahnend, dass die „neuen Hoffnungsträger“ den gleichen Marktmechanismen ausgesetzt sein werden und es eine „deutsche Alleinversorgungskultur“ nicht geben kann und wird.
Schließlich sind deutsch(stämmig)e Unternehmen nach wie vor im Weltmarkt äußerst erfolgreich und tragen erheblich zum Bruttoinlandsprodukt Deutschlands bei.
Kappen wir die Möglichkeiten ausländischer Anbieter in D, werden diese ebenfalls die Möglichkeiten deutscher Unternehmer im Ausland beschneiden.
Dies ist also keine „Alternative“ in der Politik, weder „für Deutschland“ noch „für den Rest der Welt“.
Wir haben uns in einer Internationalität dem globalen Wettbewerb zu stellen – oder wir „höcken“ alle nur noch unter einer Zeltplane, als in einem gemauerten Haus komfort-orientiert zu wohnen…
Von daher ist es nachvollziehbar, dass man die Arbeitszustände in Qatar brandmarkt, sich aber dennoch gerne in den „Flugsesseln von Qatar Airways“ räkelt!