Qatar Airways gilt gemeinhin als eine der besten, wenn nicht als die beste Airline der Welt und da kommt es durchaus überraschend, wenn man hört, dass man etwa 5 Milliarden Dollar in Pakistan International Airlines (PIA) investieren möchte, eine der schlechtesten Airlines der Welt oder wie ihr Ruf oft sagt, DIE schlechteste Airline der Welt.
Dabei ist PIA für allerlei absurde Vorfälle bekannt und die Airline fällt hier teils extrem auch durch sicherheitsrelevante Dinge auf, wie z.B. dass man schon mit mehr Passagieren als Sitzplätzen an Bord gestartet ist oder dass man zur Verbesserung der Flugsicherung eine Ziege opfert. Das Produkt und der Service von PIA ist leider wohl so, wie es diese zwei Beispiele vermuten lassen…. schlecht!
Da stellt sich die Frage, wie diese furchtbare Airline zu Qatar Airways passen soll und was hier das Interesse geweckt haben könnte. Dabei ist die Antworte eigentlich recht simpel, denn nicht die Airline selbst, sondern der Markt, welchen sie bedient ist für Qatar Airways interessant.
Wie auch nach Indien, sind Flüge nach Pakistan für Qatar Airways, Emirates und Etihad Airways von enormer Bedeutung und man kann hier wohl durchaus Geld verdienen. Daher haben wohl auch schon Emirates und Etihad Airways versucht sich an PIA zu beteiligen, schlicht um besseren Zugang zu Pakistan zu bekommen.
Dabei berichten nun interne Quellen, dass Qatar Airways bereits seit Anfang September mit PIA verhandelt und man wolle wohl die operative Kontrolle bei der Airline über das Produkt, die Flotte und den Service am Boden übernehmen. Zusätzlich soll man sich mit 5 Milliarden an der Airline über die Börse in Pakistan beteiligen.
Dabei hört sich dieses Abkommen sehr ähnlich an wie das Arrangement, welches es vor über 10 Jahren einmal zwischen Emirates und Sri Lankan gab, bei welchen die Airline aus Sri Lanka zwar unter eigener Marke aufgetreten ist, aber exakt das selbe Bordprodukt wie Emirates hatte.
Qatar Airways will nun wohl versuchen, aus PIA eine Airline nach dem Servicestandard von Qatar Airways zu machen, was wohl aber nicht nur das Bordprodukt und das Erlebnis am Flughafen beinhalten dürfte, sondern vor allem auch an der Zuverlässigkeit von PIA muss man arbeiten, denn die Airline ist aktuell eine der unpünktlichsten der Welt.
Qatar Airways will wohl PIA übernehmen, eine der schlechtesten Airlines der Welt | Frankfurtflyer Kommentar
Bei dieser Partnerschaft zwischen Qatar Airways und PIA würde wohl nicht zusammenkommen, was einfach zusammen gehört. Vielmehr steht das Ganze wohl eher unter dem Motto, „Zur Not frisst der Teufel eben Fliegen“ und der Markt in Pakistan schien so attraktiv zu sein, dass man bereit ist sich ein Projekt wie PIA zuzumuten. Diese Airline zu verändern, wird sicherlich eine Mammut Aufgabe.
Man stelle sich aber vor, in wenigen Jahren entsteht in Pakistan eine weitere Airline Qatar Airways, mit einem vergleichbaren Servicestandard und einer jungen effizienten Flotte. Auch durch die geographische Lage könnte oder müsste dies durchaus ein Erfolg werden können.
Danke: View from the Wing
Gute Idee Alle Pia Flugzeuge verschrotten und durch eigene ersetzen und man ist im Markt drin
PIA wurde schon früher mit „Please inform Allah“ übersetzt.
Das hat bestimmt einen anderen Grund. Damit mit will man vermutlich erreichen, dass die pakistanischen Gastarbeiter pünktlich zu ihren Arbeitsplätzen kommen. 😉
Das ist mal ein richtiges Projekt, da können sich die Manager mal so richtig einbringen und austoben: Sanierung, Marken- und Produktrelaunch, Change Management usw. usw. Die 5 Mrd. $ finde ich hingegen mehr als sportlich, denn diese lassen sich mMn. weder durch EBITA, Revenue noch die Substanz rechtfertigen. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass sich der aktuelle Eigentümer den notwendigen Aufwand bezahlen lässt, den Qatar nun auch noch on top erbringen muss. Aus Verkäufersicht ein sehr smarter Deal. Davon abgesehen, auch wenn es blöd klingt: egal was das Qatar Management nun macht, es kann eigentlich nur besser mit der PIA werden.
@Klaus: Dein leicht süffisanter und erfreulich augenzwinkernder Kommentar trifft den Nagel auf den Kopf: Frage mich auch immer, warum (Top?)Manager regelmäßig solche Spielwiesen fürs eigene Ego bzw. solche betriebswirtschaftlichen Abenteuer brauchen, aber QA hat ja offensichtlich eine gut gefüllte Portokasse (fliege übrigens demnächst QA in BC + First, um einen direkten und aktuellen Eindruck dieser hochgelobten Airline zu gewinnen)