„Qatar Airways kündigt heute an, dass Hamad Ali Al-Khater als Chief Executive Officer der Airline-Gruppe eingesetzt wird.“ Eine Personalie, die sich auf den ersten Blick völlig austauschbar und wenig spektakulär liest – wenn da nicht der Kontext der bisherigen Führungsrollen bei Qatar Airways wäre. Der lässt zumindest einige Fragezeichen aufblinken, warum die Fluggesellschaft aus dem Oneworld-Verbund ausgerechnet jetzt die Führungsspitze auswechselt.
✈️ Erneuter Führungswechsel: Qatar Airways ersetzt CEO Al-Meer nach nur zwei Jahren.
👤 Neuer Mann: Al-Khater kommt wie sein Vorgänger vom Flughafen Doha.
🤔 Gründe unklar: Gerüchte über politische Hintergründe und strategische Spannungen.
Denn lange Zeit war Qatar Airways für Kontinuität beim Chefposten bekannt. 27 Jahre führte der streitbare Akbar Al Baker die Airline an. Er war es, der Qatar Airways in den vergangenen Jahrzehnten zu einer der führenden Airlines weltweit machte. Trotz oder vielleicht auch wegen verbaler Eskapaden war er unumstösslich auf dem Thron. Selbst als er die Flugbegleiter US-amerikanischer Fluggesellschaften als Omis diffamierte oder aus dem Chefposten von Qatar Airways eine reine Männerdomäne machte, wurde das in Doha zumindest akzeptiert.
Kurzes Gastspiel für Al-Meer
Als Al Baker im November 2023 seinen Rücktritt vollzog, folgte auf ihn Badr Mohammed Al-Meer. Al-Meer wechselte seinerzeit vom Hamad International Airport (DOH) aus der Führungsrolle des Chief Operating Officers (COO) in die neue Rolle, aus der er die Expansion von Qatar Airways weiter vorantreiben sollte. Das tat er deutlich leiser als sein Vorgänger Al Baker.
Und nur für etwas mehr als zwei Jahre, denn überraschend kündigten die Kataris nun einen neuen Geschäftsführer an, ohne in der Pressemitteilung ein erklärendes Wort oder Statement von Al-Meer zu veröffentlichen. Interessanterweise wurde mit Hamad Ali Al-Khater ein Nachfolger installiert, der ebenfalls vom Flughafen Doha kommt. Auch Al-Khater hatte dort zuletzt die Rolle des COO.
Spekulationen über den Grund des Wechsels
Über das Warum des Führungswechsels kocht derzeit die Gerüchteküche. So könnte der eher konservative Stil Al-Meers nicht mehr mit der strategischen Ausrichtung Katars übereingestimmt haben. Die Kataris wünschen sich offenbar weiterhin aggressives Wachstum und starke Expansion.
Vielleicht ist der Grund auch trivialer. Denn Qatar Airways ist ein staatliches Unternehmen, hinter dem die Herrscherfamilie der Monarchie steckt. Und in solchen Konstellationen passiert es manchmal, dass die staatlichen Einflüsse neu organisiert werden. Solche Personalwechsel sind dann durchaus üblich, ohne dass es eine Leistungsbegründung gibt.
Der abrupte und öffentlich unkommentierte Wechsel selbst – also der Wegfall eines offiziellen Rücktritts- oder Übergabeprotokolls – nährt jedoch die Vermutungen, dass es möglicherweise unangenehme oder politisch heikle Gründe gab, die man nicht offen kommunizieren will.
Die unliebsame Trennung verstärkt auch der Kommentar des Aufsichtsratsvorstandes Seine Exzellenz Saad Sherida Al-Kaabi: „Mit diesem Führungswechsel bekräftigt die Qatar Airways Group ihr Engagement, Reisenden weltweit erstklassige Erlebnisse, Zuverlässigkeit und Innovation zu bieten.“
Rätselraten um den plötzlichen Führungswechsel bei Qatar Airways | Frankfurtflyer Kommentar
Nach nur zwei Jahren bekommt Qatar Airways einen neuen CEO. Das ist ungewöhnlich für ein Unternehmen, das zuvor Jahrzehnte nur eine Person an der Spitze kannte. Für ein monarchisches Staatsunternehmen scheint so ein plötzlicher Führungswechsel dann doch nicht so außergewöhnlich.
Wir beobachten auf jeden Fall, wie der Neuling Al-Khater sich in der Rolle schlägt und ob mit ihm wieder Kontinuität in der Führung von Qatar Airways aufkommt.
Was haltet Ihr von dem Führungswechsel bei Qatar Airways? Hinterlasst gerne einen Kommentar.
Quelle: Qatar Airways
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