Ein United-Passagier bedrohte vor etwa einem Jahr die Crew auf einem Flug von Los Angeles nach Tokio. Sein Verhalten führte zu einer außerplanmäßigen Zwischenlandung in Anchorage. Nun wurde der Mann zur Zahlung von etwa 50.000 US$ verurteilt, einem Teil der entstandenen Unkosten.
Stewardess wurde verletzt
Es war der 2. Februar 2020, United-Flug UA32 sollte von Los Angeles nach Tokio Narita starten. Seit dem Einsteigen hat sich ein Fluggast aus Kalifornien seltsam verhalten, nach dem Start wurde er auffällig. Er klopfte laut gegen Toilettentüren und wurde einem Besatzungsmitglied gegenüber aggressiv.
Nachdem er zu seinem Platz zurückgekehrt war, bestellte er alkoholische Getränke. Das Kabinenpersonal hatte allerdings beschlossen ihm keine Alkoholika mehr auszuschenken, der Passagier schlief dann auf seinem Sitz ein. Nachdem er aufgewacht war, versuchte er es erneut mit einer Getränkebestellung. Als diese erneut verwehrt wurde, zeigte er sich gewalttätig.
Die Chefstewardess kam hinzu und versuchte zu deeskalieren. Der Gast schlug daraufhin der Flugbegleiterin ins Gesicht und warf sie zu Boden. Währenddessen beleidigte und drohte er der Frau, er schrie „I will kill you“. Die Crew informierte das Cockpit über die bedrohliche Situation, die Piloten entschieden sich zur Zwischenlandung.
Am Flughafen Anchorage, Alaska kam es zur Festnahme. Die Crew und die 214 Passagiere wurden in Hotels untergebracht, da ein Weiterflug aufgrund von Dienstzeitregularien nicht mehr möglich war. Die Kosten für Unterkünfte und Mahlzeiten beliefen sich auf 49.793 US$.
Am vergangenen Dienstag kam es zur Gerichtsverhandlung. Der Richter stellte fest, dass es sich mehr als nur um eine teure Unannehmlichkeit für alle Beteiligten des Fluges handelte. Die Stewardess erlitt ernsthafte Verletzungen und leidet nach wie vor unter den Folgeschäden. Der Anwalt des Angeklagten begründete dessen Verhalten mit einem schweren diabetischen Zustand. In Kombination mit Alkohol könne es zu einer schweren Hypoglykämie und daraus resultierender Kampfbereitschaft kommen.
Das Gericht entschied, dass der Angeklagte die 49.793 US-Dollar bezahlen muss. Eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Renitenter United-Passagier zur Zahlung von 50.000 US$ verurteilt | Frankfurtflyer Kommentar
Es kommt immer wieder zu sogenannten „Unruly“-Vorfällen. Die Ursachen sind unterschiedlich, teils banale Gründe und werden meist unter Alkoholeinfluss verstärkt. Die Besatzung kann eine Verwarnung aussprechen, Alkoholverbot erteilen und die lokale Polizei informieren. In schweren Fällen kommt es zu einer Fesselung an Bord.
Richtig teuer wird es bei einer außerplanmäßigen Zwischenlandung. Bei den 50.000 US$ wie in diesem Fall ist es nicht geblieben. Kosten wie zusätzlicher Treibstoff, Ausfall von Fluggerät und Arbeitsszeit und Umbuchungen oder Stornierungen der anderen Passagiere können diesen Betrag noch weit übersteigen.
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