Review: Air Europa Boeing 787 auf Kurzstrecke | Im Dreamliner von Las Palmas nach Madrid

Air Europa ist nicht gerade eine sehr bekannte Airline. Die spanische Gesellschaft betreibt ein Drehkreuz in Madrid und bedient auch einige Ziele im deutschsprachigen Raum. Der Schwerpunkt im Streckennetz liegt in Westeuropa, Afrika sowie Mittel- und Südamerika. Die Airline hat zusammen mit der Express-Tochter über 50 Flugzeuge in der Flotte und erwartet noch einige Dreamliner sowie 20 Einheiten der 737MAX.

Air Europa Boeing  787 auf Kurzstrecke | Buchung

Für meine Rückreise aus Gran Canaria habe ich mich bei der spanischen Airline umgesehen. Diese bedient den etwa 2,5 Stunden Flug zwischen Las Palmas und Madrid regelmäßig mit einem Dreamliner. Die Einstiegspreise sind sehr niedrig, was mit Sicherheit an der starken Konkurrenz liegt. Iberia fliegt mehrfach täglich, auch Ryanair bietet Direktverbindungen an.

Air Europa gehört zum Luftfahrtbündnis Skyteam. Dadurch können auch Mitglieder vom Vielfliegerprogramm Flying Blue der Partnerairlines KLM oder Air France Meilen einlösen. Bei Delta wurden online keine Prämientickets angeboten, nach telefonischer Anfrage wurde mir nach langem hin&her ein oneway-Flug für satte 50.000 Meilen offeriert. Die Mitarbeiterin am Telefon hatte noch nie etwas von dieser Airline gehört.

Ich habe mich daher für ein Lite-Ticket in der Economy Class entschieden, da mir Aufgabegepäck oder das Sammeln von Meilen in dem Fall nicht wichtig waren.

Air Europa Boeing  787 auf Kurzstrecke | Check-In & Boarding

Am Flughafen Las Palmas waren vier Schalter für den Air Europa Flug nach Madrid offen. Ein Sky Priority-Desk für Statuskunden und Passagiere der Business Class, einer nur zur Gepäckaufgabe und zwei für die Economy Class. Diese waren nochmals unterteilt, einer für Gäste bis nach Madrid und der andere für Kunden mit Anschlüssen.

Die Schlangen waren auffällig lang, meine Vermutung dass der Dreamliner beinahe ausgebucht sein könnte bestätigte sich später. Ich hatte bereits online eingecheckt und die Bordkarten auf dem Smartphone, dennoch „mogelte“ ich mich zu einer Mitarbeiterin, um zu fragen ob das so passt. Diese verlangte gleich nach dem Pass und Covid-Zertifikat, tippte lange auf der Tastatur und stellte mir schließlich Papierbordkarten aus. Das Boarding sei nur damit möglich meinte sie und ich begab mich daraufhin dankbar zur Sicherheitskontrolle.

Dort war an diesem Morgen nichts los, weniger als zehn Minuten nach dem Ausstellen der Bordkarte war ich in der Galdos VIP Lounge. 30 Minuten vor Abflug machte ich mich auf den Weg zum Gate, der Einsteigevorgang lief bereits. Passagiere wurden nach Gruppen aufgerufen, Business-Gäste konnten am separaten Eingang jederzeit in das Flugzeug einsteigen.

Air Europa Boeing 787 auf Kurzstrecke | Flugdaten

Flugnr.: UX9161
Sitz: 53A, Fenster
Kabine: Economy Class
Konfiguration: 32 Business

303 Economy

Abflug: 10:00 (10:17 Tatsächlich)
Ankunft: 13:45 (13:28 Tatsächlich)
Reisezeit: 2:12 Stunden
Typ: Boeing 787-9
Registrierung:
EC-NBM
Alter: 2,5 Jahre

Air Europa Boeing 787 auf Kurzstrecke | Kabine

Während zwischen den ersten beiden Türpaaren die 30 Business Class Sitze in einer großzügigen 1-2-1 Anordnung angelegt sind, geht es hinten etwas enger zu. Dort sind die Plätze in einer typischen 3-3-3 Bestuhlung verbaut, fehlende Trennwände geben noch mehr das Gefühl eines Massentransporters.

Für den kurzen Flug nimmt man das in Kauf, bei dem niedrigen Preis steht es mir auch nicht zu an dieser Stelle zu meckern.

Am Sitz kann man sich mit dem Unterhaltungsprogramm beschäftigen, dort stand auch heute das gesamte Angebot zur Verfügung.

Der Monitor ist leider nicht beweglich, wenn der Vordermann den Sitz zurückstellt wird die Nutzung unattraktiv.

Die Rückenlehnen lassen sich auffällig weit nach hinten stellen, auf Langstrecken sicherlich ein Vorteil. Dennoch bleibt das Problem mit dem Bildschirm. Ansonsten war der Sitzabstand nicht gerade großzügig, wir waren jedoch zu zweit in einer Dreierreihe und konnten uns entsprechend ausbreiten- ein Glücksfall bei nur acht freien Sitzen.

Markant sind die riesigen Fenster des Dreamliners, die sich auf Knopfdruck dimmen lassen. Alle Sitze sind mit Steckdosen ausgestattet, an den Monitoren ist auch eine USB-Schnittstelle verfügbar.

Air Europa Boeing  787 auf Kurzstrecke | Service

Beim Einsteigen erwartete uns eine motivierte Crew, alle Gäste erhielten ein Desinfektionstuch. Noch am Boden wurden viele Passagiere auf das korrekte Tragen der Maske hingewiesen. Während das Sicherheitsvideo lief, zeigten die Flugbegleiter parallel die Notausgänge und bereiteten die Kabine für den Start vor.

In der Luft wurde der auf den Buy on Board Service per Ansage hingewiesen und das Internet aktiviert. Die Preise sind mit 3€ für ein Messaging-Paket fair, einige Funktionen sind kostenfrei.

Die Crew war zügig mit den Trolleys in der Kabine unterwegs. Eine Menükarte ist auch auf der Website der Gesellschaft verfügbar, dort stand allerdings noch der Hinweis dass der Service wegen der Pandemie aktuell gar nicht durchgeführt wird- eine veraltete Information.

Neben den üblichen Getränken und Snacks gibt es auch einige Paketangebote. Eine weitere Karte zeigt das Duty Free-Angebot, dieses war auf dem kurzen Flug aber nicht verfügbar.

In etwas weniger als einer Stunde nach dem Start waren die Flugbegleiter mit dem Service durch.

Aus dem Cockpit gab es noch einige Hinweise zum heutigen Routing und dem Wetter in Madrid. Die Crew sammelte in der Kabine den letzten Müll ein und schon ging es in den Sinkflug. Ich nutzte noch schnell die Gelegenheit um in einen Waschraum zu schauen, dieser war wie die restliche Kabine in einem sauberen und ordentlichen Zustand.

In Madrid angekommen rollten wir eine gefühlte Ewigkeit zu der Parkposition. Im Hintergrund konnte man mehrere Airbus A380 der British Airways erkennen, die dort geparkt sind. An der Außenposition warteten Busse, die uns dann zum Terminal brachten.

Air Europa Boeing  787 auf Kurzstrecke | Frankfurtflyer Kommentar

Air Europa bietet regelmäßig einen Flug innerhalb von Europa mit Langstreckengerät an. Die Strecke von und nach Gran Canaria wird zweimal täglich bedient, dabei wechseln sich Boeing 787 und 737-800 ab. Rechtzeitig gebucht sind die Preise niedrig, es werden verschiedene Tarife angeboten. App und Check-In könnten etwas benutzerfreundlicher sein.

Der Check-In am Schalter war etwas verwirrend, trotz digitaler Bordkarte hat die Mitarbeiterin den Vorgang samt Dokumentencheck erneut durchgeführt. Laut deren Aussage geht das Boarding nur mit Papierbordkarten. Im Nachhinein fiel mir auf, dass ich ohne Weiteres mit der digitalen Version an Bord gekommen bin.

Bis auf den Dreamliner war der Flug relativ unspektakulär. Die Crew war aufmerksam, der Flug pünktlich und die Kabine sauber. Ich bin nicht sicher ob ich Air Europa für eine Langstrecke wählen würde, zumindest in Economy Class könnte es mit dem Sitzabstand sowie dem starren Monitor auf Dauer ziemlich ungemütlich werden.

 

 

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